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Schiefe Bahn Prekarisierung

  • Mittwoch, 4. März 2009 @ 14:02
OÖ Von Max Müller, Personalvertreter Stadtgärten Magistrat Linz

Eigentlich sollte die öffentliche Hand – also Bund, Länder und Gemeinden – die Standards für sichere Arbeitsplätze sowie bei Entlohnung und Sozialleistungen vorgeben. Schon die Zerschlagung der Verstaatlichten ab Ende der 80er Jahre hat gezeigt, dass damit auch eine Vorbildfunktion verloren gegangen ist.
Wie der Konflikt beim städtischen Linzer AEC gezeigt hat, ist die negative Entwicklung mittlerweile weit fortgeschritten. Beim AEC mussten jetzt zahlreiche Beschäftigte nach Einschaltung von Arbeiterkammer und Arbeitsgericht regulär angestellt werden, weil sie zwar als „Freie DienstnehmerInnen“ angestellt waren, ihre Tätigkeit aber einem klassischen Arbeitsverhältnis entspricht.

Auch die Stadt Linz ist also schon seit langem auf dem Weg der Prekarisierung unterwegs. Begonnen hat es schon damit, dass das Reinigungspersonal eingespart und die Aufträge an Fremdfirmen vergeben wurde. Die Ausgliederungen zahlreicher Bereiche aus dem eigentlichen Magistratsdienst in ausgelagerte Gesellschaften hat diese Entwicklung verstärkt.

Und überhaupt ist es heute etwa im Kulturbereich üblich, dass insbesondere AkademikerInnen nach Abschluss ihres Studiums keinen regulären Job mehr bekommen, sondern sich von einem „Projekt“ zum nächsten dahinwurschteln müssen – ohne Chance, auf absehbare Zeit einen einigermaßen sozial abgesicherten Arbeitsplatz zu bekommen.

Der GLB lehnt diese Entwicklung entschieden ab, vor allem dass die öffentliche Hand dabei vielfach ein Vorreiter ist. Der immer stärkeren Prekarisierung muss Einhalt geboten werden. Wir brauchen Arbeitsplätze von denen man leben kann und nicht in ständiger Sorge sein muss, wie es morgen ausschaut.