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Mit Partnerschmäh weitere 45 Tiroler Postämter vernichten

  • Dienstag, 3. März 2009 @ 19:46
Tirol "Kein Postamt wird ohne Ersatz zugesperrt, die Post vergrößert ihr Netz", gibt der oberste Post-Chef Wais als neueste Devise aus. "Ein Riesenschmäh", so der AK-Wahl-Spitzenkandidat des Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) Josef Stingl, "denn diese sogenannten PartnerInnen gibt es noch nicht einmal und müssen erst mit Provisionen, Zusatzprämien und der Übernahme der EDV-Kosten <http://www.post.at/postpartner/info.html>; geködert werden." Sind die PartnerInnen dann gefunden, sind die Postämter aber noch lange
sicher: "Wenn den Besitzern der `Privatpostämter? die Gewinnentwicklung zu gering ist, werden sie sich sicherlich von ihren Partner Post AG scheiden lassen und einfach ihre -- jetzt private - Postabgebestelle ohne Ersatz zusperren", befürchtet der Tiroler GLB-Sprecher.

Es sei zwar schön, dass jetzt LH Günther Platter (ÖVP) fuchsteufelswild und LH-Stv. Hannes Gschwentner (SPÖ) erbost seien, nur was werden sie gegen die Postamtsschließungen unternehmen und warum haben sie nicht gleich die Regierungssitzung für einen scharfen Tiroler Protest gegen Postprivatisierung und EU-Postliberalisierung genutzt? Und diese politischen Vorgaben seinen ja die reale Grund für die bevorstehenden 45 Postamtsschließungen. "Sorry, ich hab vergessen, dass es ja ÖVP und SPÖ im Parlament und im EU-Parlament waren, die die Postvernichtung eingeleitet haben", meint Stingl dazu spitz.

Abhilfe gegen diese Umwegs-Postamtsschließungen sieht Stingl nur, wenn die Post wieder hundertprozentig der öffentlichen Hand zurückgeführt, der Postversorgungsauftrag in Verfassungsrang gehoben und die EU-Postliberalisierungsrichtlinie in Österreich außer Kraft gesetzt wird. "Vor der Nationalratswahl hat die SPÖ ja angekündigt bei wichtigen EU-Veränderungen, die das ganze Land betreffen, das Volk befragen -- bei der EU-Liberalisierungsrichtlinie hätte sie die Möglichkeit zu so einer Volksabstimmung. Die BürgerInnen sind reif genug darüber entscheiden zu können, ob sie eine staatliche Post mit hundertprozentiger Postversorgung oder private Brief-, Werbe- und Paketverteiler die aus Profitsucht nur in Ballungszentren die Postversorgung anbieten, haben wollen", erklärt Stingl abschließend.