Nicht auf Kosten der Beschäftigten
- Montag, 9. Februar 2009 @ 22:37
Interview mit dem Wiener GLB-Spitzenkandidaten Robert Hobek
Arbeit: Du bist GLB-Spitzenkandidat bei der AK-Wahl in Wien. Warum kandidierst Du?
Hobek: In der AK braucht es eine konsequente Kraft, die Verschlechterungen nicht länger hinnehmen will. Die Unternehmer werden immer frecher, immer öfter werden ArbeitnehmerInnenrechte nicht eingehalten. Öffentliches Eigentum wird in Frage gestellt, die Rechte der Lohnabhängigen immer mehr ausgehöhlt. Besonders arg ist der Umgang mit kritischen Kräften bei den Gemeindebediensteten. Ich kandidiere, um diese Missstände kompromisslos in der AK zur Sprache zu bringen. Arbeit: Was unterscheidet den GLB von anderen Kammerfraktionen?
Hobek: Der GLB ist eine Fraktion, die ausschließlich den Interessen der Beschäftigten verpflichtet ist. Von uns gibt es keine sozialpartnerschaftlichen Manöver, keine Packelei auf Kosten der Beschäftigten. Die AK ist mehr als der wertvolle Konsumentenschutz. Wir wollen Druck gegen die offensive Belastungspolitik der Regierung machen. Unsere KandidatInnen sind keine freigestellten MultifunktionärInnen sondern arbeiten in den Betrieben und wissen wo der Schuh drückt. Unsere KollegInnen werden für ihre Verlässlichkeit geschätzt – von den anderen Fraktionen unterscheiden wir uns dadurch, dass wir keine „Sozialpartnerfraktion“ sind sondern ausschließlich die arbeitenden Menschen vertreten.
Arbeit: Du bist BR- und VPA-Vorsitzender eines großen Postamtes. Was sagst Du zum neuerlich geplanten Zusperren von Postämtern?
Hobek: Ich bin selbst in meinem Bereich von der geplanten Schließung von Postämtern betroffen und kämpfe mit meinen KollegInnen dagegen. Schuld daran ist einerseits die Liberalisierung des Postmarktes durch die EU, der auch die Regierung zugestimmt hat. Das Zusperren von Postämtern ist kundenfeindlich und gefährdet die Nahversorgung. Beim Kampf um den Erhalt der Postämter als Nahversorgung wissen wir auch den Gemeindeverband auf unserer Seite. Der Umgang der Post AG mit den Postämtern zeigt, dass das Prinzip „mehr privat – weniger Staat“ nicht funktioniert.
Arbeit: Für KundInnen der Post sind Verschlechterungen bereits lange spürbar. Haben sich die Arbeitsbedingungen ebenfalls verschlechtert?
Hobek: Durch das Zusperren gibt es auf den verbleibenden Postämtern natürlich mehr KundInnen. Da kaum mehr Personal eingestellt wird und krankheits- und urlaubsbedingte Ausfälle kaum berücksichtigt werden, kommt es zu einer zusätzlichen Belastung der Beschäftigten. Dadurch sinkt die Arbeitsqualität, vorgeschriebene Ziele können nicht mehr eingehalten werden und schon droht auch bei verbleibenden Postämtern die Schließung. Darauf haben wir in der Gewerkschaft schon oft hingewiesen. Wir lehnen auch das Auslagern von Diensten bei der Post strikt ab. Im Gegensatz zu uns hat die SP-Fraktion offenbar kein gesteigertes Interesse, den Kampf um den Erhalt der Post und um menschenwürdige Arbeitsbedingungen fortzusetzen.
Arbeit: Alle brauchen die Post – wie muss Deiner Meinung nach die Post der Zukunft aussehen, wie soll die Infrastruktur erhalten bleiben?
Hobek: Die für eine vernünftige Infrastruktur notwendigen Betriebe, und dazu gehören Post und Bahn, müssen wieder in öffentliches Eigentum zurückgeführt und geschützt werden. Deshalb haben wir uns in einer Petition an den Nationalrat für den verfassungsmäßigen Schutz öffentlichen – also unseres – Eigentums eingesetzt. Statt Zusperren sollte die Post ihr Dienstleistungsangebot erweitern.
Arbeit: Du arbeitest selbst als Zusteller und bist daher von der massiven Teuerung in den letzten Monaten betroffen. Wie soll gegen dieses Raubrittertum vorgegangen werden?
Hobek: Die Gewerkschaften sind gefordert, die KV-Abschlüsse haben die gestiegene Produktivität kaum abgegolten und es gab seit Jahren keine reale Lohnerhöhung mehr. Dringend notwendig ist die amtliche Preisregelung für Güter des täglichen Bedarfs, zumindest für Grundnahrungsmittel, Wohnen und Energie. Auch die Benzinpreise gehören wieder amtlich geregelt. Für PendlerInnen muss der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und kostenfrei werden. Der kommunale Wohnbau gehört ausgebaut, die Stadt Wien muss wieder selbst bauen. Wir fordern mehr BetriebsprüferInnen die dafür sorgen, dass sich die Unternehmen nicht vor den Steuern drücken. Es wird Zeit, dass endlich jene zur Kassa gebeten werden, die keinen Solidarbeitrag leisten, obwohl sie Vermögen besitzen. Betrieben, die keine Lehrlinge ausbilden oder geltendes Arbeitsrecht verletzen, gehört die öffentliche Unterstützung entzogen.
Arbeit: Vielen Dank für das Gespräch
Arbeit: Du bist GLB-Spitzenkandidat bei der AK-Wahl in Wien. Warum kandidierst Du?
Hobek: In der AK braucht es eine konsequente Kraft, die Verschlechterungen nicht länger hinnehmen will. Die Unternehmer werden immer frecher, immer öfter werden ArbeitnehmerInnenrechte nicht eingehalten. Öffentliches Eigentum wird in Frage gestellt, die Rechte der Lohnabhängigen immer mehr ausgehöhlt. Besonders arg ist der Umgang mit kritischen Kräften bei den Gemeindebediensteten. Ich kandidiere, um diese Missstände kompromisslos in der AK zur Sprache zu bringen. Arbeit: Was unterscheidet den GLB von anderen Kammerfraktionen?
Hobek: Der GLB ist eine Fraktion, die ausschließlich den Interessen der Beschäftigten verpflichtet ist. Von uns gibt es keine sozialpartnerschaftlichen Manöver, keine Packelei auf Kosten der Beschäftigten. Die AK ist mehr als der wertvolle Konsumentenschutz. Wir wollen Druck gegen die offensive Belastungspolitik der Regierung machen. Unsere KandidatInnen sind keine freigestellten MultifunktionärInnen sondern arbeiten in den Betrieben und wissen wo der Schuh drückt. Unsere KollegInnen werden für ihre Verlässlichkeit geschätzt – von den anderen Fraktionen unterscheiden wir uns dadurch, dass wir keine „Sozialpartnerfraktion“ sind sondern ausschließlich die arbeitenden Menschen vertreten.
Arbeit: Du bist BR- und VPA-Vorsitzender eines großen Postamtes. Was sagst Du zum neuerlich geplanten Zusperren von Postämtern?
Hobek: Ich bin selbst in meinem Bereich von der geplanten Schließung von Postämtern betroffen und kämpfe mit meinen KollegInnen dagegen. Schuld daran ist einerseits die Liberalisierung des Postmarktes durch die EU, der auch die Regierung zugestimmt hat. Das Zusperren von Postämtern ist kundenfeindlich und gefährdet die Nahversorgung. Beim Kampf um den Erhalt der Postämter als Nahversorgung wissen wir auch den Gemeindeverband auf unserer Seite. Der Umgang der Post AG mit den Postämtern zeigt, dass das Prinzip „mehr privat – weniger Staat“ nicht funktioniert.
Arbeit: Für KundInnen der Post sind Verschlechterungen bereits lange spürbar. Haben sich die Arbeitsbedingungen ebenfalls verschlechtert?
Hobek: Durch das Zusperren gibt es auf den verbleibenden Postämtern natürlich mehr KundInnen. Da kaum mehr Personal eingestellt wird und krankheits- und urlaubsbedingte Ausfälle kaum berücksichtigt werden, kommt es zu einer zusätzlichen Belastung der Beschäftigten. Dadurch sinkt die Arbeitsqualität, vorgeschriebene Ziele können nicht mehr eingehalten werden und schon droht auch bei verbleibenden Postämtern die Schließung. Darauf haben wir in der Gewerkschaft schon oft hingewiesen. Wir lehnen auch das Auslagern von Diensten bei der Post strikt ab. Im Gegensatz zu uns hat die SP-Fraktion offenbar kein gesteigertes Interesse, den Kampf um den Erhalt der Post und um menschenwürdige Arbeitsbedingungen fortzusetzen.
Arbeit: Alle brauchen die Post – wie muss Deiner Meinung nach die Post der Zukunft aussehen, wie soll die Infrastruktur erhalten bleiben?
Hobek: Die für eine vernünftige Infrastruktur notwendigen Betriebe, und dazu gehören Post und Bahn, müssen wieder in öffentliches Eigentum zurückgeführt und geschützt werden. Deshalb haben wir uns in einer Petition an den Nationalrat für den verfassungsmäßigen Schutz öffentlichen – also unseres – Eigentums eingesetzt. Statt Zusperren sollte die Post ihr Dienstleistungsangebot erweitern.
Arbeit: Du arbeitest selbst als Zusteller und bist daher von der massiven Teuerung in den letzten Monaten betroffen. Wie soll gegen dieses Raubrittertum vorgegangen werden?
Hobek: Die Gewerkschaften sind gefordert, die KV-Abschlüsse haben die gestiegene Produktivität kaum abgegolten und es gab seit Jahren keine reale Lohnerhöhung mehr. Dringend notwendig ist die amtliche Preisregelung für Güter des täglichen Bedarfs, zumindest für Grundnahrungsmittel, Wohnen und Energie. Auch die Benzinpreise gehören wieder amtlich geregelt. Für PendlerInnen muss der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und kostenfrei werden. Der kommunale Wohnbau gehört ausgebaut, die Stadt Wien muss wieder selbst bauen. Wir fordern mehr BetriebsprüferInnen die dafür sorgen, dass sich die Unternehmen nicht vor den Steuern drücken. Es wird Zeit, dass endlich jene zur Kassa gebeten werden, die keinen Solidarbeitrag leisten, obwohl sie Vermögen besitzen. Betrieben, die keine Lehrlinge ausbilden oder geltendes Arbeitsrecht verletzen, gehört die öffentliche Unterstützung entzogen.
Arbeit: Vielen Dank für das Gespräch