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„Gesundheit ist mehr wert, als nur als Werbeobjekt der ApothekerInnen herzuhalten“, kommentiert Josef Stingl Tiroler AK-Wahl-Spitzenkandidat des Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB), die Groß-Werbeoffensive „10 statt 20“ des Österreichischen ApothekerInnenverbandes. Richtig sei zwar, dass die Mehrwertsteuer seit 1. Jänner 2009 halbiert ist, aber die PatientInnen ab gleichen Zeitraum für ihre Medikamente eine 2,08-prozentig erhöhte Gebühr blechen. „Irreführend“ findet Stingl in diesem Zusammenhang den Werbetext des ApothekerInnenverbandes: „Entlastung brauchen jene Menschen, die ständig Medikamente benötigen oder auf teure Arzneimittel angewiesen sind. Sie profitieren besonders von der gesenkten Mehrwertsteuer auf Medikamente. (…) `10 statt 20`gilt auch bei nichtrezeptpflichtigen Medikamenten und bei Verordnungen auf Privatrezepten. Zum Beispiel sind die Anti-Baby-Pille oder Vitaminpräparate jetzt deutlich günstiger,…“
„Den größten Anteil beim Medikamentenkauf machen aber die Kassenrezepte aus“, so Stingl, „und wie gesagt, die Rezeptgebühr wurde auf € 4,90 angehoben.“ Zu den Kosten der Anti-Baby-Pille angesprochen meinte der Tiroler Linksgewerkschafter, dass seiner Meinung nach diese ohnehin kostenlos angeboten werden sollte.
Abschließend verwies Josef Stingl darauf, dass Österreich mit dem 10-Prozent-Mehrwertsteuersatz europaweit noch immer nicht bei den niedrigsten läge: „Italien hat den Gleichen, Tschechien 5 Prozent, die Schweiz 2,4 Prozent und in Schweden bezahlt man für rezeptpflichtige Medikamente überhaupt keine.“