Voestalpine: Arbeitsplätze müssen Vorrang vor Dividenden haben
- Donnerstag, 15. Januar 2009 @ 09:18
Einen Dividendenstopp für die voestalpine-Aktionäre fordert die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) im Zusammenhang mit der jetzt auch das Flaggschiff der österreichischen Industrie voll erfassten Wirtschaftskrise: „Es kann nicht akzeptiert werden, dass tausende VoestlerInnen durch Arbeitsplatz- oder Lohnverlust die Krise ausbaden müssen, während das Management seine Aufgabe vorrangig in der Sicherung der Dividenden sieht“, meint GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz) die auch GLB-Spitzenkandidatin bei der Arbeiterkammerwahl in Oberösterreich ist. Mit der Kündigung von 2.000 Leiharbeitern, Kurzarbeit für 4.200 Beschäftigte für vorerst drei Monate verbunden mit einem zehnprozentigen Lohnverlust, Bildungskarenz für 150 MitarbeiterInnen, Werksferien zum Jahreswechsel und einem Programm zum Abbau von Überstunden, Resturlauben und Zeitguthaben sowie Absage für die Errichtung eines Stahlwerkes am Schwarzen Meer und Kürzung des Investitionsprogramms um 300 Mio. Euro wird das seit Herbst entwickelte Notfallprogramm des Vorstandes bittere Realität für die Belegschaft. Der Standort Linz ist davon besonders stark betroffen.
„Damit wird aber auch deutlich, dass die sehr schnell auf die Realwirtschaft durchschlagende Finanzkrise sowohl die jahrelang von Politik und Experten hochgejubelte Voest-Privatisierung als auch die in Oberösterreich besonders stark ausgeprägte Orientierung auf die als innovativ gepriesene Autozulieferindustrie als wirtschaftspolitisch kurzsichtig entzaubert hat“, so Antlanger.
Die Aussage von voestalpine-Chef Wolfgang Eder „Wir werden alles daransetzen, das Ergebnisniveau des Rekordjahres 2007/08 im nächsten Jahr halten zu können, jedenfalls aber einen ordentlich Gewinn schreiben“ (trend 1/09) können nicht akzeptiert werden. Belegschaft, Betriebsrat, Gewerkschaft und Arbeiterkammer müssen dem Management deutlich machen, dass dessen vorrangige Aufgabe die Erhaltung der Arbeitsplätze ist und nicht der Profit der Aktionäre. Dabei ist vom hochbezahlten Management auch zu erwarten einen klaren Kurs zu entwickeln. Wenn Eder meint „Wir fahren absolut im Nebel, und das immer noch mit über 100 Stundenkilometern“ scheint er die Zeichen der Zeit noch nicht begriffen zu haben.
Der in fünf Divisionen gegliederte voestalpine-Konzern mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in 60 Ländern rangiert mit 6,9 Millionen Tonnen Stahlproduktion weltweit auf Platz 43 der Stahlproduzenten und schrieb im letzten Geschäftsjahr 2007/08 bei einem Umsatz von 10,5 Mrd. Euro und 41.500 Beschäftigten (davon 20.000 in Österreich) einen Gewinn von 1,8 Mrd. Euro. 27 Prozent des Umsatzes entfallen auf die Autoindustrie, die immer deutlicher zum Hauptopfer der Finanzkrise wird. Verbunden mit einem dramatischen Verfall der Stahlpreise von fast 900 auf zuletzt 350 Euro pro Tonne im letzten Halbjahr ist auch der Kurs der voestalpine-Aktie von einem Hochstand mit 65 Euro im Jahre 2007 auf nur mehr 15,50 Euro abgesackt (der Ausgabekurs beim Börsegang 1995 lag bei 5,81 Euro).
Damit hat sich auch der Wert der von ÖGB, AK und SPÖ als Instrument gegen eine feindliche Übernahme hochgejubelten Mitarbeiterbeteiligung von 1,2 Mrd. auf 300 Mio. Euro reduziert. Als Ergebnis der 2003 erfolgten Totalprivatisierung des einstigen Paradeunternehmens der Verstaatlichten sind heute 48 Prozent der voestalpine im Auslandsbesitz (davon Großbritannien und Irland 15 Prozent, Nordamerika 14,5 Prozent, Deutschland und übriges Europa jeweils fünf Prozent, Beneluxstaaten und Frankreich jeweils zwei Prozent, übrige Welt 3,2 Prozent), 42 Prozent gehören österreichischen Unternehmen Österreich (davon Raiffeisenlandesbank 15 Prozent, Oberbank und der eigentlich französische AXA-Konzern jeweils fünf Prozent) und 11,3 Prozent entfallen auf die Mitarbeiterbeteiligung.
„Damit wird aber auch deutlich, dass die sehr schnell auf die Realwirtschaft durchschlagende Finanzkrise sowohl die jahrelang von Politik und Experten hochgejubelte Voest-Privatisierung als auch die in Oberösterreich besonders stark ausgeprägte Orientierung auf die als innovativ gepriesene Autozulieferindustrie als wirtschaftspolitisch kurzsichtig entzaubert hat“, so Antlanger.
Die Aussage von voestalpine-Chef Wolfgang Eder „Wir werden alles daransetzen, das Ergebnisniveau des Rekordjahres 2007/08 im nächsten Jahr halten zu können, jedenfalls aber einen ordentlich Gewinn schreiben“ (trend 1/09) können nicht akzeptiert werden. Belegschaft, Betriebsrat, Gewerkschaft und Arbeiterkammer müssen dem Management deutlich machen, dass dessen vorrangige Aufgabe die Erhaltung der Arbeitsplätze ist und nicht der Profit der Aktionäre. Dabei ist vom hochbezahlten Management auch zu erwarten einen klaren Kurs zu entwickeln. Wenn Eder meint „Wir fahren absolut im Nebel, und das immer noch mit über 100 Stundenkilometern“ scheint er die Zeichen der Zeit noch nicht begriffen zu haben.
Der in fünf Divisionen gegliederte voestalpine-Konzern mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in 60 Ländern rangiert mit 6,9 Millionen Tonnen Stahlproduktion weltweit auf Platz 43 der Stahlproduzenten und schrieb im letzten Geschäftsjahr 2007/08 bei einem Umsatz von 10,5 Mrd. Euro und 41.500 Beschäftigten (davon 20.000 in Österreich) einen Gewinn von 1,8 Mrd. Euro. 27 Prozent des Umsatzes entfallen auf die Autoindustrie, die immer deutlicher zum Hauptopfer der Finanzkrise wird. Verbunden mit einem dramatischen Verfall der Stahlpreise von fast 900 auf zuletzt 350 Euro pro Tonne im letzten Halbjahr ist auch der Kurs der voestalpine-Aktie von einem Hochstand mit 65 Euro im Jahre 2007 auf nur mehr 15,50 Euro abgesackt (der Ausgabekurs beim Börsegang 1995 lag bei 5,81 Euro).
Damit hat sich auch der Wert der von ÖGB, AK und SPÖ als Instrument gegen eine feindliche Übernahme hochgejubelten Mitarbeiterbeteiligung von 1,2 Mrd. auf 300 Mio. Euro reduziert. Als Ergebnis der 2003 erfolgten Totalprivatisierung des einstigen Paradeunternehmens der Verstaatlichten sind heute 48 Prozent der voestalpine im Auslandsbesitz (davon Großbritannien und Irland 15 Prozent, Nordamerika 14,5 Prozent, Deutschland und übriges Europa jeweils fünf Prozent, Beneluxstaaten und Frankreich jeweils zwei Prozent, übrige Welt 3,2 Prozent), 42 Prozent gehören österreichischen Unternehmen Österreich (davon Raiffeisenlandesbank 15 Prozent, Oberbank und der eigentlich französische AXA-Konzern jeweils fünf Prozent) und 11,3 Prozent entfallen auf die Mitarbeiterbeteiligung.