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Arbeitslosigkeit steigt in Tirol überdurchnittlich

  • Samstag, 3. Januar 2009 @ 12:46
Tirol Im Dezember ist in Tirol überdurchschnittlich die Arbeitslosigkeit gestiegen. Während bundesweit die AMS-Statistik ein Plus von 8,2 Prozent zum Vorjahres-Vergleichszeitraum ausweist , ist es in der Tirol-Statistik ein Plus von 12 Prozent. „Die internationale Konjunkturkrise als Folge der Finanzmarktturbulenzen macht sich nun auch am Tiroler Arbeitsmarkt bemerkbar“, meint dazu AMS-Tirol-Chef Anton Kern und prognostiziert daraus eine ähnliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2009. „Nur die böse Konjunkturflaute?“ fragt GLB-Spitzenkandidat Josef Stingl bei der kommenden AK-Wahl. „Oder nutzt nicht auch die Tiroler Wirtschaft die sogenannte Wirtschaftskrise zur Profitmaximierung durch massive Lohnkostensenkung?“

Immerhin hätten laut Stingl die großen Tiroler Kündigungswellen vor der Wirtschaftskrise begonnen: „Mitte 2008 entledigte sich die Telekom fast 200 Beschäftigten durch die Schließung des Callcenters. Ebenfalls kurz vor dem Sommer bereicherte sich nach der Pleite die österreichische Finanzinvestorengruppe VMS mit der Kematen Cosmetics Austria. Nachdem 150 Beschäftigte auf die Straße gesetzt wurden, wurden die rund 80 restlichen ArbeiterInnen und Angestellten mit zweimonatigen Übergangsverträgen übernommen.

Nicht zu vergessen Swarovski Wattens, die im Vorjahr ihren Standort Wattens trotz Rekordumsätze wegen (eigener) Konkurrenz in Billiglohnländern um 750 Arbeitsplätze verkleinerte. Dazu kommen noch zahlreiche Postlerinnen und Postler die über den Sozialplan `freiwillig´ abgebaut wurden. Viele dieser Frauen und Männer sind in der aktuellen Arbeitslosenstatistik gar nicht zu finden, da sie sich gerade in Umschulungsmaßnahmen befinden oder in einer Arbeitsstiftung `versteckt´wurden.“

Der GLB verlangt in diesem Zusammenhang die Arbeitszeit auf mehr Menschen zu verteilen. „Arbeitszeitverkürzung – bei vollem Lohn - heißt das Zauberwort. Denn es ist sinnvoller einen kürzeren Zeitraum arbeitende Menschen zu finanzieren, als Arbeitslosigkeit unmenschlich zu verwalten“, meinte Stingl abschließend.