Schöne Feiertage und tschüss!
- Freitag, 19. Dezember 2008 @ 17:12
Eine (wahre) Weihnachtsgeschichte von Josef Stingl
„Zeichen setzen und den Mitarbeitern einen freien Tag schenken“, meinte Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner und gab zum zweiten Male seinen Handelsangestellten am 8. Dezember frei. In der Tochtergesellschaft Merkur fei(u)ert der Vorstand mit seinen Beschäftigten anders. Da gibt es eine Kollegin, nennen wir sie einfach Sela. Im August 2006 tritt sie in die Firma ein und arbeitet zwei Jahre lang zur vollsten Zufriedenheit. Mitte des heurigen Jahres will sie zurück in die Türkei, sie kündigt daher und fährt nach Hause. Zwei Monate später kommt sie zurück nach Innsbruck – ihrer neuen Wahlheimat. Arbeitsplatz kein Problem, am 17. November fängt sie bei ihrem „alten“ Arbeitsplatz zu gleichen Bedingungen wieder an.
Ein knappes Monat später ein Arzttermin - keine Angst Sela ist nicht krank, der Mediziner teilt er eine erfreuliche Weihnachtsüberraschung mit – Sela ist schwanger. Pflichtbewusst teilt sie das am 15. Dezember 2008 dem Arbeitgeber mit. Am nächsten Tag erhält sie per EMS einen Brief von der Konzernpersonalabteilung der REWE-Group. Kein Danke, kein Glückwunsch und auch keine Weihnachtswünsche – nüchtern steht: Wir teilen ihnen mit, dass wir das Dienstverhältnis mit ihnen – im Probemonat – per 16.12..2008 auflösen.“
Rechtlich einwandfrei, denn in der Probezeit – und daher auch am letzten Tag dieser – ist eine Kündigung einer Dienstnehmerin auch bei Schwangerschaft möglich. Nur wo bleibt die Menschlichkeit, wo die vorweihnachtliche Großzügigkeit eines Billa-Vorstandes. Immerhin war schon die Probezeitvereinbarung mit unserer Sela irgendwie komisch, sie hatte ja schon zwei Jahre im Konzern gearbeitet und wäre, wenn man in dieser Zeit mit ihrer Arbeitsleistung unzufrieden gewesen wäre ohnehin nicht wieder aufgenommen worden. Bleibt zu hoffen, dass sich der REWE-Vorstand doch noch weihnachtlich besinnt und unserer Sela ihren Arbeitsplatz trotz werdenden Nachwuchs zurück gibt.
Josef Stingl ist GLB-Spitzenkandidat bei der Tiroler Arbeiterkammer
„Zeichen setzen und den Mitarbeitern einen freien Tag schenken“, meinte Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner und gab zum zweiten Male seinen Handelsangestellten am 8. Dezember frei. In der Tochtergesellschaft Merkur fei(u)ert der Vorstand mit seinen Beschäftigten anders. Da gibt es eine Kollegin, nennen wir sie einfach Sela. Im August 2006 tritt sie in die Firma ein und arbeitet zwei Jahre lang zur vollsten Zufriedenheit. Mitte des heurigen Jahres will sie zurück in die Türkei, sie kündigt daher und fährt nach Hause. Zwei Monate später kommt sie zurück nach Innsbruck – ihrer neuen Wahlheimat. Arbeitsplatz kein Problem, am 17. November fängt sie bei ihrem „alten“ Arbeitsplatz zu gleichen Bedingungen wieder an.
Ein knappes Monat später ein Arzttermin - keine Angst Sela ist nicht krank, der Mediziner teilt er eine erfreuliche Weihnachtsüberraschung mit – Sela ist schwanger. Pflichtbewusst teilt sie das am 15. Dezember 2008 dem Arbeitgeber mit. Am nächsten Tag erhält sie per EMS einen Brief von der Konzernpersonalabteilung der REWE-Group. Kein Danke, kein Glückwunsch und auch keine Weihnachtswünsche – nüchtern steht: Wir teilen ihnen mit, dass wir das Dienstverhältnis mit ihnen – im Probemonat – per 16.12..2008 auflösen.“
Rechtlich einwandfrei, denn in der Probezeit – und daher auch am letzten Tag dieser – ist eine Kündigung einer Dienstnehmerin auch bei Schwangerschaft möglich. Nur wo bleibt die Menschlichkeit, wo die vorweihnachtliche Großzügigkeit eines Billa-Vorstandes. Immerhin war schon die Probezeitvereinbarung mit unserer Sela irgendwie komisch, sie hatte ja schon zwei Jahre im Konzern gearbeitet und wäre, wenn man in dieser Zeit mit ihrer Arbeitsleistung unzufrieden gewesen wäre ohnehin nicht wieder aufgenommen worden. Bleibt zu hoffen, dass sich der REWE-Vorstand doch noch weihnachtlich besinnt und unserer Sela ihren Arbeitsplatz trotz werdenden Nachwuchs zurück gibt.
Josef Stingl ist GLB-Spitzenkandidat bei der Tiroler Arbeiterkammer