AK schützt Arbeiterrechte
- Mittwoch, 26. November 2008 @ 16:37
Seit 1920 gibt es die Arbeiterkammer. Sie begutachtet Gesetze, bietet Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und schützt Konsumenten. Für viele unselbständig Beschäftigte ist die Arbeiterkammer die erste Adresse, wenn sie Rechtshilfe brauchen, weil es bei Abrechnung, Bezahlung oder Beendigung von Dienstverhältnissen zu Ungereimtheiten kommt. Als Pflichtmitglieder der AK können sie dieses Service kostenlos in Anspruch nehmen. Finanziert wird die AK durch die sogenannte „Kammerumlage”. Sie beträgt 0,5 Prozent des Bruttoverdienstes, wird von allen unselbstständig Beschäftigten eingehoben und von ihren Dienstgebern abgeführt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1920 hat die Kammer für Arbeiter und Angestellte immer wieder ganz wesentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der unselbstständig Beschäftigten beigetragen.
Mehr Rechte für Beschäftigte
1955 wurde das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) beschlossen. An seinem Zustandekommen war die AK entscheidend beteiligt. Damit gab es erstmals verpflichtende Regelungen zur Absicherung im Krankheitsfall sowie eine garantierte staatliche Altersversorgung. In den 70er Jahren folgten verpflichtende Bestimmungen zu Kündigung, Abfertigung, Urlaub, Lehre, Teilzeit, Urlaubsgeld und vielem mehr.
1959 wurde das BFI zur beruflichen Weiterbildung gegründet, 1961 erfolgte die Gründung des „Vereins für Konsumenteninformation”, Einrichtungen, die heute nicht mehr wegzudenken sind.
Dorn im Auge der Wirtschaft
Immer wieder versuchten Industrie, Wirtschaft und auch die FPÖ die Interessensvertretung der Arbeitnehmer/innen zu schwächen oder gar ganz abzuschaffen, doch bei einer Mitgliederbefragung stimmten 1996 mehr als 90 Prozent für einen Weiterbestand der AK.
Rund 2,7 Millionen Mitglieder zählt die Arbeiterkammer in Österreich derzeit. Die AK-Wahlen bestimmen über die politische Zusammensetzung der Mitglieder in der AK-Vollversammlung. Sie finden alle fünf Jahre statt, in der Steiermark das nächste Mal vom 19. März bis zum 1. April 2009.
Als einzige parteiunabhängige Kraft tritt der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) mit Arbeiterkammerrat Peter Scherz bei dieser Wahl an.
Linksblock tritt an
„Wir sind die Stimme jener, die noch in den Betrieben arbeiten und wissen, wo die Menschen der Schuh drückt”, sagt Peter Scherz, Beschäftigter und Betriebsrat bei Magna-Steyr. „Der GLB wendet sich gegen das kapitalistische System, in dem der Profi t an erster Stelle steht und die Lösung von Problemen aus menschlicher Sicht zweitrangig ist. Auch, wenn die große Masse 'Hurra' schreit, getrauen wir uns – selbst gegen die allgemeine Meinung – Fehlentwicklungen aufzuzeigen und dagegen anzukämpfen”, sagt Peter Scherz.
Der GLB hat die Rufe nach „mehr Privat – weniger Staat” stets verurteilt und jahrelang vor den Folgen einer Deregulierung der Märkte gewarnt.