Ein Postfuchs, ganz auf schlau…
- Dienstag, 25. November 2008 @ 16:11
Keine Mördergrube aus seinem Herzen macht Postgewerkschaftschef Gerhard Fritz im „Presse“-Interview. Wie selten wird dabei das (zumindest indirekte) Zusammenspiel einer sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaftsspitze mit Management und Politik deutlich. „Alle Streikdrohungen waren begründet“ gibt sich Fritz ganz auf kämpferisch. Warum dann nicht gestreikt wurde ist aber ganz einfach – weil das „auch nicht notwendig“ war und er und seine Spitzengewerkschafter „jeweils das Beste für das Personal herausgeholt“ haben. Mit dem „Besten“ ist wohl das Minus von rund 10.000 Arbeitsplätzen von 1999 bis 2007, das Zusperren von über tausend Postämtern im selben Zeitraum und ein wachsender Leistungsdruck für das Personal gemeint. Aber für den Reservekrampus Fritz genügt es ja, dem Vorstand „die Rute ins Fenster zu stellen“.
Falsch verstanden hat Fritz wohl den Vorstand, wenn er jetzt die bei dem von Gewerkschaftsführung und SPÖ mitgetragenen Börsegang 2006 angekündigte „Wachstumsstrategie“ vermisst. Diese findet sehr wohl statt – allerdings im Ausland, denn die teilprivatisierte Post AG ist auf Expansionskurs um die Dividenden der AktionärInnen zu garantieren. Dass dabei im Inland abgebaut wird, ist die Kehrseite der Medaille und dafür wird der „Sozialpartner“ auf Gewerkschaftsseite wohl Verständnis aufbringen.
Regelrecht unterwürfig wird der Gewerkschaftschef dann, wenn er ein betriebliches Vorschlagswesen vermisst und von dieser Nicht-Existenz unberührt gleich ein paar Kostproben dafür von sich gibt. So meint er, die für ihn wohl völlig unausgelasteten BriefträgerInnen könnten sich als Geomarketing-ExpertInnen profilieren, indem sie ihre Beobachtungen über die Kunden wie Wohnungswechsel oder Interessen erfassen und für die Post AG nutzbar machen. Vielleicht interessieren sich auch irgendwelche Geheimdienste für diese geniale Idee…
Und auch die Schalterbeamten sind nach Fritzens Auffassung anscheinend mit Daumendrehen beschäftigt, wie sonst könnte er vorschlagen das Repertoire der Postämter durch Fotoausarbeitung oder Putzerei-Annahmestellen zu erweitern und sie zu „Infrastrukturpunkten“ auszubauen. Bemerkenswert ist auch der Vorschlag „stärker bei den Finanzdienstleistungen“ aufzutreten. Wie war das doch damals, da wurde doch nach der Ausgliederung aus dem Bundesbudget die Post nach allen Regeln der Kunst filetiert, indem neben der Telekom auch der Gewinnbringer PSK abgespalten und verkauft wurde?
„Man hat uns im August beruhigen wollen, um uns jetzt etwas hinzuknallen“ fährt Fritz dann volles Geschütz gegen die durch Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangten Vorstandspläne auf, bis 2015 weitere 9.000 Postarbeitsplätze abzubauen und weitere tausend Postämter zuzusperren. Faymann sei Dank ist das jetzt vom Tisch. Der Verdacht auf ein abgekartetes Spiel drängt sich freilich auf: Vor der Wahl beschwichtigen, dann eine Welle der Empörung auslösen um letztlich das aufgebrachte Publikum zu beruhigen um sich als Retter der Post feiern zu lassen.
Postboss Anton Wais erklärte das Vorstands-Konzept recht süffisant für eigentlich gar nicht existent. Ein Post-Gipfel gab die Parole Entwarnung aus, auch wenn kein einziges Vorhaben wirklich vom Tisch ist. Und so darf Fritz als Postfuchs ganz auf schlau wohl bei passender Gelegenheit wieder kräftig auf den Tisch hauen und einen Streik androhen, der dann „auch nicht notwendig“ ist.
Falsch verstanden hat Fritz wohl den Vorstand, wenn er jetzt die bei dem von Gewerkschaftsführung und SPÖ mitgetragenen Börsegang 2006 angekündigte „Wachstumsstrategie“ vermisst. Diese findet sehr wohl statt – allerdings im Ausland, denn die teilprivatisierte Post AG ist auf Expansionskurs um die Dividenden der AktionärInnen zu garantieren. Dass dabei im Inland abgebaut wird, ist die Kehrseite der Medaille und dafür wird der „Sozialpartner“ auf Gewerkschaftsseite wohl Verständnis aufbringen.
Regelrecht unterwürfig wird der Gewerkschaftschef dann, wenn er ein betriebliches Vorschlagswesen vermisst und von dieser Nicht-Existenz unberührt gleich ein paar Kostproben dafür von sich gibt. So meint er, die für ihn wohl völlig unausgelasteten BriefträgerInnen könnten sich als Geomarketing-ExpertInnen profilieren, indem sie ihre Beobachtungen über die Kunden wie Wohnungswechsel oder Interessen erfassen und für die Post AG nutzbar machen. Vielleicht interessieren sich auch irgendwelche Geheimdienste für diese geniale Idee…
Und auch die Schalterbeamten sind nach Fritzens Auffassung anscheinend mit Daumendrehen beschäftigt, wie sonst könnte er vorschlagen das Repertoire der Postämter durch Fotoausarbeitung oder Putzerei-Annahmestellen zu erweitern und sie zu „Infrastrukturpunkten“ auszubauen. Bemerkenswert ist auch der Vorschlag „stärker bei den Finanzdienstleistungen“ aufzutreten. Wie war das doch damals, da wurde doch nach der Ausgliederung aus dem Bundesbudget die Post nach allen Regeln der Kunst filetiert, indem neben der Telekom auch der Gewinnbringer PSK abgespalten und verkauft wurde?
„Man hat uns im August beruhigen wollen, um uns jetzt etwas hinzuknallen“ fährt Fritz dann volles Geschütz gegen die durch Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangten Vorstandspläne auf, bis 2015 weitere 9.000 Postarbeitsplätze abzubauen und weitere tausend Postämter zuzusperren. Faymann sei Dank ist das jetzt vom Tisch. Der Verdacht auf ein abgekartetes Spiel drängt sich freilich auf: Vor der Wahl beschwichtigen, dann eine Welle der Empörung auslösen um letztlich das aufgebrachte Publikum zu beruhigen um sich als Retter der Post feiern zu lassen.
Postboss Anton Wais erklärte das Vorstands-Konzept recht süffisant für eigentlich gar nicht existent. Ein Post-Gipfel gab die Parole Entwarnung aus, auch wenn kein einziges Vorhaben wirklich vom Tisch ist. Und so darf Fritz als Postfuchs ganz auf schlau wohl bei passender Gelegenheit wieder kräftig auf den Tisch hauen und einen Streik androhen, der dann „auch nicht notwendig“ ist.