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ÖGB-Landeskonferenz von FSG-Machtkampf überschattet

  • Sonntag, 9. November 2008 @ 11:05
Tirol Die 24. Landeskonferenz ist geschlagen, sie war vom FSG-Machtkampf überschattet. Schon im Vorfeld der Konferenz warben der geschiedene Vorsitzende Franz Reiter und der letztlich mit über 72 Prozent gewählte Gerhard Schneider mit Direkt-Mailings bei den stimmberechtigten Delegierten. Bei der FSG-Fraktionskonferenz fielen dann die Würfel, Franz Reiter unterlag mit 44 zu 76 Stimmen seinem Fraktionskollegen Gerhard Schneider und stellte sich daraufhin, der Fraktionstreue folgend, bei der 24. Landeskonferenz nicht mehr der Wahl. Die sogenannte Fraktionstreue bzw. der Fraktionszwang war es dann auch, den die GLB-Delegierte Maria Illetschko in ihrem Diskussionsbeitrag kritisierte. Sie würde sich wünschen, dass alle Kolleginnen und Kollegen ihre Gehirne arbeiten ließen, und nach ihrer Meinung und nach ihrem Gewissen und nicht nach dem Handzeichen der Fraktionsverantwortlichen abstimmen würden. Kritik fand auch der Delegiertenschlüssel zwischen den Geschlechtern.

Die scheidende Frauenvorsitzende Gabriele Dallinger-König kritisierte, dass sowohl bei den Delegierten als auch beim neuen Präsidium und Landesvorstand die 30-Prozent-Quote nicht erreicht wurde. Der GLB-Delegierte Josef Stingl meinte zu Beginn seiner Wortmeldung, dass wenn er hier im Plenarsaal in die Runde sehe, durchaus viele Frauen sehe, bei denen sicher auch viele bereit wären Verantwortung zu übernehmen. "Gleichzeitig draußen im Cafe stehen aber größtenteils Männer, eine Schande, dass diese die Konferenz schwänzen."

Danach setzte sich Stingl mit der in den Berichten viel gepriesenen Sozialpartnerschaft auseinander: "Kollege Reiter meinte Gewerkschaftsarbeit ist ein Bohren in harten Brettern, sind sie so hart, oder werden die Bretter der Wirtschaft - siehe Finanzkrise - nicht schon etwas morsch und unser Bohrer Sozialpartnerschaft ist eher stumpf geworden? (...) Nutzen wir die Chance und setzten nicht nur auf den grünen Tisch, sondern schärfen unsere Kampfkraft. (...) Werden wir wieder eine selbstbewusste, kämpferisches Bewegung und unsere Mitgliederzahlen werden wieder steigen. Daher die Hemdsärmeln aufkrempeln und manch lahm gewordener FunktionärInnenspitze etwas Pfeffer in den A...."

Kritik seitens des Gewerkschaftlichen Linksblock fand auch eine Bau/Holz-Resolution pro Brenner-Basis-Tunnel. Der sei eine riesige Geldvernichtungsmaschinerie, bei der sich die Baulobby Milliarden von Euros für Tunnel, Zufahrts- und Abfahrtsstrecke sichern wollen. Bis dahin - frühestens 2025 - werde bereits mit einer dritten Spur bei der Inntal- und Brennerautobahn geliebäugelt. Diese einmal gebaut, werde danach kein einziger LKW auf der Schiene landen. "Die Sicherung der Arbeitsplätze ist natürlich wichtig, sinnvoll wäre aber durch den Ausbau des Nahverkehrsnetzes, durch die Investition in mit Menschen besetzten Bahnhöfen, und, und, und ...", so Kollege Stingl.