Hoher Ölpreis als Anlass für Umorientierung im Berufsverkehr
- Mittwoch, 7. Mai 2008 @ 15:12
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Der Anteil der PendlerInnen an den Berufstätigen stieg von 19 Prozent (1961) auf 51 Prozent (2001) kontinuierlich an. Die Statistik Austria erfasst derzeit 1,64 Millionen Tages- und 0,18 Millionen WochenpendlerInnen. In Summe haben somit rund 1,8 Millionen Berufstätige ihren Arbeitsplatz nicht in ihrer Wohngemeinde, wobei die Wegzeit auch für BinnenpendlerInnen in Großstädten wie Wien oft länger ist als für EinpendlerInnen aus anderen Gemeinden.
Derzeit müssen laut Arbeiterkammer Berufstätige oft 15 bis 20 Prozent ihres Nettoeinkommens für die von den Unternehmen immer stärker verlangte berufliche Mobilität aufwenden, was angesichts rapide steigender Aufwendungen für das Auto zunehmend auf Kosten anderer wichtiger Ausgaben geht. Außerdem sind Pendlerpauschale und Pendlerbeihilfen derzeit so bemessen, dass BezieherInnen niedriger Einkommen davon wenig oder gar nichts haben. Die Arbeiterkammer hatte daher wiederholt zumindest eine entfernungsabhängige Pendlerpauschale verlangt.
Mit einer solchen Orientierung könnte eine Abkehr von der einseitigen Orientierung auf das Erdöl erfolgen und auch Scheinlösungen etwa durch vermehrten Einsatz von Biosprit – dessen Produktion auf Kosten der Lebensmittelversorgung geht wie jetzt deutlich wird – vermieden werden. Gleichzeitig würde damit aber auch eine sinnvolle Lenkung bzw. Begrenzung der Mobilität gefördert.