GLB: Arbeitszeitverkürzung ist kein Antiquariat
- Mittwoch, 23. April 2008 @ 09:27
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An Hand eines Beispiels einer typischen Tiroler Familie verweist Stingl auf die sozialen Folgen einer solchen"Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft": "Zwei schulpflichtige Kinder, eines in der Volksschule mit Herbstferien (wegen der Saisonregelung in Tirol möglich), eines im Gymnasium ohne Herbstferien, die Mutter arbeitet im Handel und muss daher jedes zweite Wochenende ins Geschäft. Der Vater arbeitet eine Woche von Montag bis Donnerstag, eine Woche von Mittwoch bis Sonntag. Mit besten Willen lassen sich die unterschiedlichen Schul- und Arbeitszeiten der vier Familienmitgliedern nicht koordinieren und gemeinsame Urlaubsplanung gestaltet sich außerdem extrem schwierig. So wird laut Stingl, "das gemeinsame Familienleben gesetzlich auf Null gestellt". Gleiches gelte auch die Vereinsleben, freiwilliges Feuerwehrwesen, und, und, und ...
"Arbeitszeitverkürzung ist nicht Antiquar", so Josef Stingl. "Eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit, nimmt Arbeitsdruck und Stress und ist daher verbessert nachhaltig die Lebensqualität der BugglerInnen". Stingl stellt in diesem Kontext die Forderung nach dem "6 Stunden-Arbeitstag und das von Montag bis Freitag".
Hier hört er schon heute wie der Tiroler Wirtschaftskammer-Chef Bodenseer oder der neue Tiroler Industrieellenvereinigungs-Chef Schreter schreien, dass dies für die Wirtschaft nicht finanzierbar sei. "Eine famose Lüge, die auch bei der Reduzierung von der 48- auf die 42 Stunden-Woche und von der 42- auf die 40 Stunden-Wochenstunde proklamiert wurden. Die Realität, seit der Einführung der 40-Stunden-Woche sind Produktivität und mit ihr der Profit für die UnternehmerInnen rasant gestiegen."