Das Weltproletariat am Opernball?
- Mittwoch, 2. April 2008 @ 13:37
Von Karin Antlanger, Juristin und Sozialpädagogin, Betriebsratsvorsitzende EXIT-sozial Linz, Bundesvorsitzende des GLB
Nachdem sich der ÖGB-Bundesvorstand bei seiner letzten Sitzung gegen die Stimmen von UG und GLB für die Ratifizierung des EU-Vertrages ausgesprochen hatte, wurde Hundstorfer, seines Zeichens ÖGB-Präsident, unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ locker. Er teilte mit, dass er und sein Präsidentenkollege Christoph Leitl von der Wirtschaftskammer nach New York zur UNO fliegen würden, um dort für die Errichtung einer „globalen Sozialpartnerschaft“ zu werben. Kaum zu Ende gesprochen ging ein abfälliges „Geeehhh“ und „Wääääähhh“ durch den Sitzungssaal, quer durch alle Fraktionen. Es war deutlich hörbar, dass der ehemalige österreichische Exportschlager Sozialpartnerschaft heute nicht mal mehr bei den Bundesvorstandsmitgliedern auf breite Akzeptanz stößt, sondern als Ladenhüter belächelt wird.
„…Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii…“
Auf die Frage, wer denn auf diese Schnapsidee gekommen sei, löste Hundstorfer unter den Anwesenden schallendes Gelächter aus, als er erklärte, die Idee zu dieser globalen Sozialpartnerschaft sei beim heurigen Opernball entstanden. Zu seiner Entschuldigung merkte er gleich an, dass er selbst nicht am Opernball gewesen sei.
Wer, wenn nicht er?
Wenn nun Kaiser Hu nicht am Opernball war, wer hat dann mit Christoph Leitl dort die internationale Sozialpartnerschaft vereinbart? Konzernchefs und Spitzenmanager waren ja genug dort. Haben die Akteure etwa zu tief ins Champagnerglas geschaut? Wenn es stimmt, was sie behaupten, so beruht die Sozialpartnerschaft immer auf Gegenseitigkeit. Also, welche ÖGB-FunktionärInnen waren am Opernball, um dort die Idee des Exports dieses österreichischen Ladenhüters mit entstehen zu lassen? Oder war das bloß wieder mal die Idee von Wirtschaftskämmerern, welche sogleich vom ÖGB-Sozialpartnerpräsidenten willfährig aufgegriffen und umgesetzt wird?
Aber, lieber Herr ÖGB-Präsident, Man(n) muss nicht bei jedem Sautreiben dabei sein, Wien ist nicht New York und die österreichische Sozialpartneroperette ist für den neoliberalen globalen Markt nicht geeignet.
Nachdem sich der ÖGB-Bundesvorstand bei seiner letzten Sitzung gegen die Stimmen von UG und GLB für die Ratifizierung des EU-Vertrages ausgesprochen hatte, wurde Hundstorfer, seines Zeichens ÖGB-Präsident, unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ locker. Er teilte mit, dass er und sein Präsidentenkollege Christoph Leitl von der Wirtschaftskammer nach New York zur UNO fliegen würden, um dort für die Errichtung einer „globalen Sozialpartnerschaft“ zu werben. Kaum zu Ende gesprochen ging ein abfälliges „Geeehhh“ und „Wääääähhh“ durch den Sitzungssaal, quer durch alle Fraktionen. Es war deutlich hörbar, dass der ehemalige österreichische Exportschlager Sozialpartnerschaft heute nicht mal mehr bei den Bundesvorstandsmitgliedern auf breite Akzeptanz stößt, sondern als Ladenhüter belächelt wird.
„…Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii…“
Auf die Frage, wer denn auf diese Schnapsidee gekommen sei, löste Hundstorfer unter den Anwesenden schallendes Gelächter aus, als er erklärte, die Idee zu dieser globalen Sozialpartnerschaft sei beim heurigen Opernball entstanden. Zu seiner Entschuldigung merkte er gleich an, dass er selbst nicht am Opernball gewesen sei.
Wer, wenn nicht er?
Wenn nun Kaiser Hu nicht am Opernball war, wer hat dann mit Christoph Leitl dort die internationale Sozialpartnerschaft vereinbart? Konzernchefs und Spitzenmanager waren ja genug dort. Haben die Akteure etwa zu tief ins Champagnerglas geschaut? Wenn es stimmt, was sie behaupten, so beruht die Sozialpartnerschaft immer auf Gegenseitigkeit. Also, welche ÖGB-FunktionärInnen waren am Opernball, um dort die Idee des Exports dieses österreichischen Ladenhüters mit entstehen zu lassen? Oder war das bloß wieder mal die Idee von Wirtschaftskämmerern, welche sogleich vom ÖGB-Sozialpartnerpräsidenten willfährig aufgegriffen und umgesetzt wird?
Aber, lieber Herr ÖGB-Präsident, Man(n) muss nicht bei jedem Sautreiben dabei sein, Wien ist nicht New York und die österreichische Sozialpartneroperette ist für den neoliberalen globalen Markt nicht geeignet.