Ein kritischer Leserbrief an das bfi
- Mittwoch, 6. Februar 2008 @ 10:39
Sehr geehrte Damen und Herren!
In Ihrem aktuellen Newsletter der bfi-Jobplattform http://www.work4me.at machen Sie Werbung für eine Firma, die ihre Jobs *ausschliesslich* über einen öffentlich ausgetragenen Schaukampf vergibt: Wer sich bewerben will, wird gezwungen, öffentlich Arbeitsproben zum Besten zu geben. Auch wenn das ganze via Nicknames "anonym" sein soll, so wird vermutlich de fakto über Preisgabe von Arbeitsproben die Anonymität für profiliertere BewerberInnen wohl kaum gewahrt sein. De facto bedeutet das vermutlich auch eine Form von Gratisarbeit in Form von kostenloser Kreativarbeit für den Jobausschreiber und kostenloser Unterhaltungsarbeit für die "Comunity", die die Gratisarbeit bewerten darf, da vermutlich für die nicht zum Zug kommende BewerberInnen kein Abstandshonorar erhalten.
Diese Form der öffentlichen Castings werte ich als rechtswidrige Blossstellung von JobbewerberInnen - diese werden noch dazu animiert, sich via Portraitfoto zu präsentieren! - und stellt für mich nicht nur eine Verletzung des Rechtes auf Privatsphäre dar sondern werte ich auch als sittenwidrig und diskriminierend für jene BewerberInnen, die ihre persönlichen Rechte nicht derart Preis geben wollen.
Daß das bfi al Einrichtung der AK und des ÖGB bei diesem neoliberalen und wohl rechtwidrigen Wettbewerbswahn mit macht, finde ich ausgesprochen skandalös. Werden in Zukunft Gladoriatorenkämpfen im alten Rom ahnliche öffentliche Schaukämpfe um Arbeitsplätze auch noch via Fernsehen live zur Gaudi des Publikums übertragen?
Eine Nominierung des bfi zum Big Brother Award wird Ihnen vermutlich sicher sein. Anstatt dieses äusserst fragwürdige Aktion zu unterstützen fordere ich Sie auf, ihrer Pflicht als Einrichtung der AK und der Gewerkschaft nachzukommen und mit allen rechtlichen Mitteln gegen diese meines Erachtens rechtswidrige Aktion vorzugehen und die Verantwortlichen beim bfi zur Rechenschaft zu ziehen.
Mit freundlichen Grüssen
Martin Mair
Mandatar Bundesausschuss der gpa-djp Interessensgemeinschaften work@flex und work@it Krottenbachstrasse 40/9/6, 1190 Wien
In Ihrem aktuellen Newsletter der bfi-Jobplattform http://www.work4me.at machen Sie Werbung für eine Firma, die ihre Jobs *ausschliesslich* über einen öffentlich ausgetragenen Schaukampf vergibt: Wer sich bewerben will, wird gezwungen, öffentlich Arbeitsproben zum Besten zu geben. Auch wenn das ganze via Nicknames "anonym" sein soll, so wird vermutlich de fakto über Preisgabe von Arbeitsproben die Anonymität für profiliertere BewerberInnen wohl kaum gewahrt sein. De facto bedeutet das vermutlich auch eine Form von Gratisarbeit in Form von kostenloser Kreativarbeit für den Jobausschreiber und kostenloser Unterhaltungsarbeit für die "Comunity", die die Gratisarbeit bewerten darf, da vermutlich für die nicht zum Zug kommende BewerberInnen kein Abstandshonorar erhalten.
Diese Form der öffentlichen Castings werte ich als rechtswidrige Blossstellung von JobbewerberInnen - diese werden noch dazu animiert, sich via Portraitfoto zu präsentieren! - und stellt für mich nicht nur eine Verletzung des Rechtes auf Privatsphäre dar sondern werte ich auch als sittenwidrig und diskriminierend für jene BewerberInnen, die ihre persönlichen Rechte nicht derart Preis geben wollen.
Daß das bfi al Einrichtung der AK und des ÖGB bei diesem neoliberalen und wohl rechtwidrigen Wettbewerbswahn mit macht, finde ich ausgesprochen skandalös. Werden in Zukunft Gladoriatorenkämpfen im alten Rom ahnliche öffentliche Schaukämpfe um Arbeitsplätze auch noch via Fernsehen live zur Gaudi des Publikums übertragen?
Eine Nominierung des bfi zum Big Brother Award wird Ihnen vermutlich sicher sein. Anstatt dieses äusserst fragwürdige Aktion zu unterstützen fordere ich Sie auf, ihrer Pflicht als Einrichtung der AK und der Gewerkschaft nachzukommen und mit allen rechtlichen Mitteln gegen diese meines Erachtens rechtswidrige Aktion vorzugehen und die Verantwortlichen beim bfi zur Rechenschaft zu ziehen.
Mit freundlichen Grüssen
Martin Mair
Mandatar Bundesausschuss der gpa-djp Interessensgemeinschaften work@flex und work@it Krottenbachstrasse 40/9/6, 1190 Wien