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Eigentor der Gewerkschaft

  • Montag, 8. Oktober 2007 @ 18:53
News Kurios!!! - Die "unheilige Allianz" Katholischer Kirche und Gewerkschaftlichen Linksblock spricht sich gegen die Sonntagsöffnung während der Fußball-EM 2008 aus. Die zuständige Gewerkschaft, die GPA-djp hat sich dafür schon im Vorfeld für die Sonntagsarbeit beim Fußball-Event ausgesprochen. Schon im Juni dieses Jahres diskutierte eine Arbeitsgruppe während einer Sitzung des GPA-Bundesvorstandes darüber, ob und wie während des "Jahrhundertereignisses Fußball-EM" eine Sonntagsöffnung an den EM-Spielorten auch für die Gewerkschaft vorstellbar wäre. Der Sonder-KV ist fixiert, die GPA-djp präsentiert ihn als Jahrhunderterfolg für`s Jahrhundertereignis. Der ÖGB- Tirol geht noch weiter: "Der befristete Kollektivvertrag schafft nur die Rahmenbedingungen zur Arbeit an den Sonntagen während der Fußball-Europameisterschaft in Tirol. Jetzt liegt der Ball beim Tiroler Landeshauptmann, der die genauen zeitlichen und örtlichen Details zur Sonntagsarbeit während der Euro 2008 erlassen muss", so Tirols ÖGB-Vorsitzender Franz Reiter.

Verärgert über die Initiative der GPA-djp zum Fußballgroßereignis zeigt sich der Gewerkschaftliche Linksblock. "Die Arbeitsleistung freiwillig, ein Benachteiligungsverbot für jene die sich weigern am Sonntag zu arbeiten, dass ich nicht laut lache", so der stv. Vorsitzende des Gewerkschaftlichen Linksblock, Josef Stingl. "Die GPA-VerhandlerInnen sind auf diesen Schmäh der HändlerInnen hineingefallen." Der Linksgewerkschafter mit Handelserfahrung verweist darauf, dass unbezahlte Überstunden und die Umgehung des "Langen-Samstags-KV" im Handel auf der Tagesordnung stünden und daher zu befürchten sei, dass es sich bei den Sonntagsöffnungen anlässlich der Fußball-EM unter dem Motto "Wer nicht spurt, der fliegt!" nicht anders verhalten werde.

Diese Aussagen stießen bei der Gewerkschaft der Privatangestellten auf wenig Gegenliebe. Der stv. GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Proyer sah sich gemüßigt zu antworten: "Der Sonder-KV zur Fußball-EM beinhaltet keineswegs die generelle Sonntagsöffnung sondern regelt in Bundesländern mit bereits bestehender Tourismusregelung sowie im Falle von zu erwartenden Verordnungen der Landeshauptleute zur Sonntagsöffnung rund um die Fußball EM 2008 die Arbeitsbedingungen der betroffenen Handelsangestellten."

Nur, Österreichs HändlerInnen sehen diese Eventregelung als Einstiegsdroge für die generelle Sonntagsöffnung, so wie sie auch damals das erstmalige Durchbrechen der 8. Dezember-Feiertagsruhe in Salzburg, als Einstiegsdroge für die generelle Öffnung dieses "Weihnachtsfeiertages" sahen. Joe Margreiter, Tirol Werbung fordert auch schon ,die Ladenöffnungszeiten auch über die Fußball-Europameisterschaft hinaus zu liberalisieren. Der Tiroler Klubobmann der Freien (früher Tiroler FP-Obmann) Tilg bläst ins gleiche Horn: "In den meisten europäischen Ländern sind die Öffnungszeiten liberalisiert und es steht den Geschäftsinhabern frei, ihre Geschäfte entsprechend der Nachfrage durch Konsumenten offen zu halten."