Rasantes Wachstum der Teilzeitarbeit ist Anlass für Arbeitszeitverkürzung
- Montag, 27. August 2007 @ 12:15
Für eine rasche allgemeine Arbeitszeitverkürzung spricht nach Auffassung der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) die Entwicklung der Teilzeitarbeit, zu welcher sich jetzt die Arbeiterkammer sowie das Arbeitsmarktservice in Oberösterreich geäußert haben. Wie die AK unter Berufung auf die Statistik Austria feststellt, arbeiten bereits 46,9 Prozent aller berufstätigen Frauen in Oberösterreich in Teilzeit (bundesweit 41,6 Prozent), bei den Männern hingegen nur 4,6 Prozent (bundesweit 6,0 Prozent). Gleichzeitig ist die Betreuungsquote für Kinder bis drei Jahre in Oberösterreich mit 6,6 Prozent die niedrigste aller Bundesländer und zunehmend mehr Frauen haben keine Möglichkeit nach Ende der gesetzlichen Karenzzeit von zwei Jahren wieder in das Berufsleben einzusteigen. Im Zusammenhang mit der Flexibilisierung des Kindergeldes urgiert die AK zu Recht mehr Betreuungsplätze für Kinder bis zwei Jahre, in dieser Altersgruppe beträgt die Betreuungsquote sogar nur 1,3 Prozent.
Begrüßt werden vom GLB daher die Vorstöße des oö Soziallandesrates Josef Ackerl (SPÖ) und des steirischen ÖVP-Chefs Hermann Schützenhöfer für einen Gratis-Kindergarten. Eine kostenlose Betreuung in Krippen, Kindergärten und Horten würde – ein möglichst flächendeckendes Netz solcher Einrichtungen vorausgesetzt – mehr Chancen vor allem für die Berufstätigkeit von Frauen schaffen und wäre durch eine entsprechende Abgabe der Betriebe auch finanzierbar.
Laut einer Sonderauswertung des AK-Arbeitsklimaindex sehen 56 Prozent der Frauen ihre Teilzeitarbeit nur als Übergangs- oder Notlösung, 59 Prozent geben an, dass ihr Einkommen gerade noch oder nicht zur Deckung des Lebensunterhaltes ausreicht. Laut Arbeiterkammer verdienen 14 Prozent aller Frauen in Oberösterreich trotz Vollzeitarbeit monatlich weniger als tausend Euro brutto. Arbeitsminister Martin Bartenstein (ÖVP) will jedoch weiterhin Niedriglöhne erhalten, wie seine Aussage „Es ist nicht gut, dass der Niedriglohnbereich um 500, 600 Euro so stark belastet ist, er muss marktfähiger werden“ bezeugt.
Ganz im Sinne der Unternehmen interpretiert hingegen das AMS die wachsende Teilzeitarbeit als „mitarbeiterorientiertes Angebot“ und stellt in Abrede, dass viele Frauen gezwungen seien, eine Teilzeitarbeit anzunehmen. Laut einer AMS-Studie würden ein Drittel aller arbeitssuchenden Frauen in Oberösterreich dezidiert einen Teilzeitjob suchen und das AMS bedauert, dass nicht noch mehr Teilzeitstellen angeboten werden. Fakt ist, dass Teilzeitstellen fast ausschließlich in Büro und Verwaltung, Reinigung, Verkauf und sonstigen Dienstleistungen angeboten werden. Die Teilzeitarbeit wird summa summarum für die Frauen immer zur Falle und funktioniert als Ausgrenzungsmechanismus von besser qualifizierten Arbeitsplätzen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Motiv für Teilzeitarbeit zeigt die massiven Defizite durch fehlende Kinderbetreuungsplätze auf, ist aber letztlich ein gewichtiges Argument für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Es ist nämlich ein absoluter Widersinn, wenn auf der einen Seite immer mehr Frauen in Teilzeit oder anderen atypischen Verhältnissen prekär beschäftigt sind und eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist, auf der anderen Seite Österreich mit real 44,3 Wochenstunden eine der längsten Arbeitszeiten der EU aufweist und die Arbeitszeit weiter flexibilisiert und ausgeweitet wird“, so GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger.
Begrüßt werden vom GLB daher die Vorstöße des oö Soziallandesrates Josef Ackerl (SPÖ) und des steirischen ÖVP-Chefs Hermann Schützenhöfer für einen Gratis-Kindergarten. Eine kostenlose Betreuung in Krippen, Kindergärten und Horten würde – ein möglichst flächendeckendes Netz solcher Einrichtungen vorausgesetzt – mehr Chancen vor allem für die Berufstätigkeit von Frauen schaffen und wäre durch eine entsprechende Abgabe der Betriebe auch finanzierbar.
Laut einer Sonderauswertung des AK-Arbeitsklimaindex sehen 56 Prozent der Frauen ihre Teilzeitarbeit nur als Übergangs- oder Notlösung, 59 Prozent geben an, dass ihr Einkommen gerade noch oder nicht zur Deckung des Lebensunterhaltes ausreicht. Laut Arbeiterkammer verdienen 14 Prozent aller Frauen in Oberösterreich trotz Vollzeitarbeit monatlich weniger als tausend Euro brutto. Arbeitsminister Martin Bartenstein (ÖVP) will jedoch weiterhin Niedriglöhne erhalten, wie seine Aussage „Es ist nicht gut, dass der Niedriglohnbereich um 500, 600 Euro so stark belastet ist, er muss marktfähiger werden“ bezeugt.
Ganz im Sinne der Unternehmen interpretiert hingegen das AMS die wachsende Teilzeitarbeit als „mitarbeiterorientiertes Angebot“ und stellt in Abrede, dass viele Frauen gezwungen seien, eine Teilzeitarbeit anzunehmen. Laut einer AMS-Studie würden ein Drittel aller arbeitssuchenden Frauen in Oberösterreich dezidiert einen Teilzeitjob suchen und das AMS bedauert, dass nicht noch mehr Teilzeitstellen angeboten werden. Fakt ist, dass Teilzeitstellen fast ausschließlich in Büro und Verwaltung, Reinigung, Verkauf und sonstigen Dienstleistungen angeboten werden. Die Teilzeitarbeit wird summa summarum für die Frauen immer zur Falle und funktioniert als Ausgrenzungsmechanismus von besser qualifizierten Arbeitsplätzen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Motiv für Teilzeitarbeit zeigt die massiven Defizite durch fehlende Kinderbetreuungsplätze auf, ist aber letztlich ein gewichtiges Argument für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung: „Es ist nämlich ein absoluter Widersinn, wenn auf der einen Seite immer mehr Frauen in Teilzeit oder anderen atypischen Verhältnissen prekär beschäftigt sind und eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit vorhanden ist, auf der anderen Seite Österreich mit real 44,3 Wochenstunden eine der längsten Arbeitszeiten der EU aufweist und die Arbeitszeit weiter flexibilisiert und ausgeweitet wird“, so GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger.