Arbeitszeitverkürzung als Antwort auf wachsende Überstundenleistung
- Montag, 30. Juli 2007 @ 14:42
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Umgerechnet auf eine 40-Stundenwoche bedeuten diese Überstunden ein Arbeitskräftepotential von 170.000 Beschäftigten: „Leider hat die ÖGB-Spitze die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung zugunsten einer fragwürdigen Flexibilisierung und zuletzt sogar Verlängerung der Arbeitszeit geopfert“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Trotz seit 1987 regelmäßiger Beschlüsse der ÖGB-Kongresse für eine 35-Stundenwoche ist die Arbeitszeitverkürzung zu einem Tabu-Thema in den Gewerkschaften geworden.
Die enorme Überstundenleistung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass Österreich laut Eurostat (Stand Frühjahr 2005) mit 44,1 Wochenstunden ein Europameister bei der längsten realen Wochenarbeitszeit ist: „Aus dem Volumen geleisteter Überstunden lässt sich unschwer ausrechnen, welche positiven Effekte eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung zur Reduzierung der anhaltend hohen Zahl von Erwerbsarbeitlosen und prekär Beschäftigten hätte“, so Antlanger.
„Im Zusammenhang mit einer Reduzierung der Überstunden ist eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung eine Schlüsselfrage“, so Antlanger. Dadurch kann Druck auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze entstehen um der Arbeitslosigkeit und Prekarisierung gegenzusteuern. Hingegen hält die Behauptung, durch eine weitere Flexibilisierung oder Abschaffung der Überstundenzuschläge würden Arbeitsplätze geschaffen keiner seriösen Prüfung stand. Der ÖGB und vor allem die ArbeiterInnen und Angestellten sind schlecht beraten, wenn sie weiterhin der Erpressung der Unternehmer mit verstärkter Flexibilisierung nachgeben.