Mindestlohneinigung ist ein Schritt vor, und zwei zurück!
- Dienstag, 3. Juli 2007 @ 15:17
Unverständlich ist für den Sprecher des Gewerkschaftlichen Linksblock Tirol (GLB), Josef Stingl, der Lobgesang des Tiroler ÖGB-Chefs Franz Reiter auf die Mindestlohneinigung der Sozialpartner: "1.000 Euro brutto, das sind magere 820 Euro netto, und die gibt`s frühestens 2008. Noch schlimmer trifft`s Arzt- und RechtsanwaltshelferInnen, Beschäftigte in Branchen ohne Kollektivverträgen und atypisch Beschäftigte, sie sind vom Mindestlohn ausgenommen. Wie beteuerte man am Reformkongress des ÖGB, man wolle sich verstärkt den präkarisierten Arbeitsverhältnisse annehmen. Dass ich nicht lache!"
Schon die nackten Fakten verlangen einen höheren Mindestlohn:
- von 1990 bis 2005 ist die Produktivität um knapp 30 Prozent gestiegen, das Brutto-Einkommen jedoch nur um 12,3 Prozent
- für 2007 wird ein Rekord-Wachstum von 3,2 Prozent prognostiziert, real sind in Österreich die Löhne und Gehälter in den letzten zehn Jahren nur um magere 2,8 Prozent gestiegen (zum Vergleich in Schweden um 25,4 Prozent) und seit dem Jahr 2200 überhaupt stagniert
- Der Anteil der Löhne an der gesamten Wirtschaftsleistung sinkt (1980 - 79%, 2007 - 55,4%) und das überdurchschnittlich zum gesamten Euro-Raum
- Tirol liegt in der Einkommensstatistik bundesweit an vorletzter Stelle, hat aber einen der höchsten Lebenserhaltungskosten
Dafür steigen die Profite und Millionenvermögen in astronomische Höhen. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des Vermögens, weitere neun Prozent das zweite Drittel, die restlichen 90 Prozent müssen sich das letzte Drittel teilen. "Die Armut, und vor allem jene trotz Arbeit - steigt kontinuierlich.
Kollege Reiter müsste nur seine in Auftrag gegebene Studie von der "Österreichischen Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung" durchblättern, dann wüßte er, dass niemanden mit einem Mindestlohn, mit einem Stundenlohn von € 6,10 brutto, bzw. 5,20 netto, geholfen ist", so Stingl. "Bei der `Studiengeld-Befreiungs-Regelung` hat man (berechtigt) den errechneten 6-Euro-Stundenlohn angeprangert."
"Statt den faulen Kompromiss zwischen Leitl und Hundstorfer lobzupreisen, fordere ich die GewerkschafterInnen im Nationalrat auf, einmal die Interessen ihrer KollegInnen dem Vorzug gegenber den ihrer Partei zu geben und mit einem Initativantrag für einen gesetzlichen Mindestlohn von acht Euro pro Stunde, der jährlich valorisiert wird, das Runder noch schnell herrum zu reißen," meint der Tiroler GLB-Sprecher abschließend.
Schon die nackten Fakten verlangen einen höheren Mindestlohn:
- von 1990 bis 2005 ist die Produktivität um knapp 30 Prozent gestiegen, das Brutto-Einkommen jedoch nur um 12,3 Prozent
- für 2007 wird ein Rekord-Wachstum von 3,2 Prozent prognostiziert, real sind in Österreich die Löhne und Gehälter in den letzten zehn Jahren nur um magere 2,8 Prozent gestiegen (zum Vergleich in Schweden um 25,4 Prozent) und seit dem Jahr 2200 überhaupt stagniert
- Der Anteil der Löhne an der gesamten Wirtschaftsleistung sinkt (1980 - 79%, 2007 - 55,4%) und das überdurchschnittlich zum gesamten Euro-Raum
- Tirol liegt in der Einkommensstatistik bundesweit an vorletzter Stelle, hat aber einen der höchsten Lebenserhaltungskosten
Dafür steigen die Profite und Millionenvermögen in astronomische Höhen. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des Vermögens, weitere neun Prozent das zweite Drittel, die restlichen 90 Prozent müssen sich das letzte Drittel teilen. "Die Armut, und vor allem jene trotz Arbeit - steigt kontinuierlich.
Kollege Reiter müsste nur seine in Auftrag gegebene Studie von der "Österreichischen Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung" durchblättern, dann wüßte er, dass niemanden mit einem Mindestlohn, mit einem Stundenlohn von € 6,10 brutto, bzw. 5,20 netto, geholfen ist", so Stingl. "Bei der `Studiengeld-Befreiungs-Regelung` hat man (berechtigt) den errechneten 6-Euro-Stundenlohn angeprangert."
"Statt den faulen Kompromiss zwischen Leitl und Hundstorfer lobzupreisen, fordere ich die GewerkschafterInnen im Nationalrat auf, einmal die Interessen ihrer KollegInnen dem Vorzug gegenber den ihrer Partei zu geben und mit einem Initativantrag für einen gesetzlichen Mindestlohn von acht Euro pro Stunde, der jährlich valorisiert wird, das Runder noch schnell herrum zu reißen," meint der Tiroler GLB-Sprecher abschließend.