Regelung ist eine Verhöhnung
- Mittwoch, 9. Mai 2007 @ 22:24
Abgesehen davon, was die "neue" Regelung der Arbeitszeit wirklich im Detail bedeutet, möchte ich anmerken: Unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit in der Arbeitswelt schreit nach besserem Schutz und Regeln für die Arbeitnehmer sowohl im oberen wie auch im unteren Segment. Warum? Wir treffen auf immer mehr Menschen, die an Bourn-Out, Depressionen und an Stresskrankheiten leiden, die sich auf Geist und Körper auswirken. Da liegt dahinter der Druck am, die Sorge um den Arbeitsplatz aber sicher auch die steigende Überlastung der Arbeitnehmer in der so hochgelobten Ökonomisierung Österreichs.
Leider ist das nicht nur die Wahrnehmung der Betriebsseelsorge. Es häufen sich auch die Studien, die dies belegen. Depression wird din den nächsten 15 bis 20 Jahren die meistverbreitete Krankheit weltweit sein. Dazu kommt, dass wir Österreicher bereits Europameister bei der längeren Wochenarbeitszeit sind. 748.500 Österreicher leisten durchschnittlich 9,4 Überstunden pro Woche. Laut Arbeiterkammer verrichten Herr und Frau Österreicher in Summe so 7,04 Millionen Überstunden wöchentlich. Das entspricht bei einer 40-Stundenwoche einem Potential von 175.900 Arbeitsplätzen. Da kommt diese Erfolgsmeldung über die neue Einigung der Erweiterung der Arbeitszeitregelung.
Danke! So stelle ich mir die Unterstützung in Fragen der gerechten Verteilung von Arbeit und Belastung in der Gesellschaft vor. Der Gipfel der Verhöhnung ist die These, dass die Verhandlungspartner zitiert werden, die "hoffen", damit Arbeitsplätze zu schaffen. Wie soll das gehen, wenn die jetzt Beschäftigten die Spitzen-Auftragszeiten im Unternehmen ohne Zuschläge und mit größeren Rahmen für zuschlagsfreie Stunden annehmen müssen?
Also - auf die gesamte Wirtschaft, das sind wir alle, gesehen, hilft das keinem, der bereits unter Druck ist, dass er an unserer Art zu wirtschaften erkrankt. Ohne Überstunden hätten wir in diesem Land über 170.000 Arbeitsplätze mehr - und noch mehr Menschen, die nicht an ihrer Arbeit erkranken.
Leserbrief von Hubert Gratzer, Betriebsseelsorger in Linz, in der "OÖ Rundschau" vom 9. Mai 2007
Leider ist das nicht nur die Wahrnehmung der Betriebsseelsorge. Es häufen sich auch die Studien, die dies belegen. Depression wird din den nächsten 15 bis 20 Jahren die meistverbreitete Krankheit weltweit sein. Dazu kommt, dass wir Österreicher bereits Europameister bei der längeren Wochenarbeitszeit sind. 748.500 Österreicher leisten durchschnittlich 9,4 Überstunden pro Woche. Laut Arbeiterkammer verrichten Herr und Frau Österreicher in Summe so 7,04 Millionen Überstunden wöchentlich. Das entspricht bei einer 40-Stundenwoche einem Potential von 175.900 Arbeitsplätzen. Da kommt diese Erfolgsmeldung über die neue Einigung der Erweiterung der Arbeitszeitregelung.
Danke! So stelle ich mir die Unterstützung in Fragen der gerechten Verteilung von Arbeit und Belastung in der Gesellschaft vor. Der Gipfel der Verhöhnung ist die These, dass die Verhandlungspartner zitiert werden, die "hoffen", damit Arbeitsplätze zu schaffen. Wie soll das gehen, wenn die jetzt Beschäftigten die Spitzen-Auftragszeiten im Unternehmen ohne Zuschläge und mit größeren Rahmen für zuschlagsfreie Stunden annehmen müssen?
Also - auf die gesamte Wirtschaft, das sind wir alle, gesehen, hilft das keinem, der bereits unter Druck ist, dass er an unserer Art zu wirtschaften erkrankt. Ohne Überstunden hätten wir in diesem Land über 170.000 Arbeitsplätze mehr - und noch mehr Menschen, die nicht an ihrer Arbeit erkranken.
Leserbrief von Hubert Gratzer, Betriebsseelsorger in Linz, in der "OÖ Rundschau" vom 9. Mai 2007