Post-Bilanz 2006: Druck auf Personal weiter verstärkt
- Donnerstag, 15. März 2007 @ 11:27
Alles für die AktionärInnen ist die Devise des Vorstandes der Post AG, wie sie jetzt in der Bilanz 2006 sowie einem 60-prozentigen Kursanstieg der Post-Aktie seit dem Börsegang deutlich Ausdruck findet. Bei einem um zwei Prozent von 1,702 auf 1,737 Milliarden Euro gesteigerten Umsatz hat die Post AG den Gewinn um satte 19 Prozent von 103 auf 123 Millionen Euro erhöht. Gleichzeitig wurde er Personalstand weiter um drei Prozent von 25.192 auf 24.456 Beschäftigte reduziert. „Die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) sieht sich damit voll in ihrer Ablehnung des im Frühjahr 2006 erfolgten Börseganges und der Privatisierung von 49 Prozent der Post AG bestätigt“, meint GLB-Postsprecher Robert Hobek, der bei der PV-Wahl im November 2006 alle fünf Mandate an seiner Dienststelle Postamt 1230 Wien-Liesing für den GLB erreichen konnte.
Während nämlich der Vorstand die „Kriegskasse“ für Auslandsgeschäfte in Osteuropa und eine Beteiligung an der BAWAG-Übernahme füllt, wird in Österreich weiter systematisch abgebaut. Zu einer vorprogrammierten Arbeitsplatzvernichtung kommt die Stilllegung weiterer Postämter, derzeit stehen 47 davon unter Beobachtung, 30 gelten als akut gefährdet.
Die Kehrseite des „signifikanten Anstiegs des operativen Ergebnisses aufgrund von Umstrukturierungen“ wird freilich nicht erwähnt: Der wachsende Leistungsdruck verbunden mit Druck auf Löhne und Sozialleistungen und gezieltem Mobbing. Beklagt wird nur, dass ohne Aufwendungen für die in einem Pool zusammengefassten als überflüssig geltenden Postbeschäftigten der Profit noch deutlich höher gewesen wäre.
Die Bilanz der Post AG ist auch vor dem Hintergrund der politisch Regierung und Parlament mit zu verantwortenden EU-weiten Liberalisierung der Postdienste zu sehen, die für die Paketdienste bereits voll erfolgt ist und für den Briefsektor bis 2009 abgeschlossen sein soll. Der dadurch wachsende Konkurrenzkampf der Postdienste bedeutet vor allem einen immer stärkeren Druck auf das Personal und führt zu einer wachsenden Prekarisierung ehemals guter Arbeitsplätze.
In einer am 9. November 2005 an den damaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol übergebenen Petition „Für die Erhaltung der Post im öffentlichen Eigentum“ forderte der GLB: „Die Post ist eine elementare Einrichtung einer funktionierenden Infrastruktur und darf daher nicht privatisiert werden, egal ob durch einen Verkauf oder einen Börsengang. Die Post muss im öffentlichen Eigentum erhalten bleiben. Ein verfassungsmäßiger Schutz des öffentlichen Eigentums ist notwendig“.
„Die vormalige schwarzorange Regierung hat – mit Zustimmung der SPÖ und den Spitzen der Postgewerkschaft – die Post AG als Volksvermögen zugunsten privater Spekulanten verschleudert“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Die Privatisierung der Post bedeutet einen Dammbruch für den gesamten öffentlichen Dienst. Spitäler, Kommunalbetriebe, E-Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Bahn sind ohnehin schon im Visier der Privatisierungslobby. Der GLB meint hingegen, dass die öffentlichen Dienste nicht dem Markt und Profitkalkül ausgeliefert werden dürfen, sondern allen Menschen auf hohem Niveau ohne soziale Hürden zugänglich sein müssen.
Während nämlich der Vorstand die „Kriegskasse“ für Auslandsgeschäfte in Osteuropa und eine Beteiligung an der BAWAG-Übernahme füllt, wird in Österreich weiter systematisch abgebaut. Zu einer vorprogrammierten Arbeitsplatzvernichtung kommt die Stilllegung weiterer Postämter, derzeit stehen 47 davon unter Beobachtung, 30 gelten als akut gefährdet.
Die Kehrseite des „signifikanten Anstiegs des operativen Ergebnisses aufgrund von Umstrukturierungen“ wird freilich nicht erwähnt: Der wachsende Leistungsdruck verbunden mit Druck auf Löhne und Sozialleistungen und gezieltem Mobbing. Beklagt wird nur, dass ohne Aufwendungen für die in einem Pool zusammengefassten als überflüssig geltenden Postbeschäftigten der Profit noch deutlich höher gewesen wäre.
Die Bilanz der Post AG ist auch vor dem Hintergrund der politisch Regierung und Parlament mit zu verantwortenden EU-weiten Liberalisierung der Postdienste zu sehen, die für die Paketdienste bereits voll erfolgt ist und für den Briefsektor bis 2009 abgeschlossen sein soll. Der dadurch wachsende Konkurrenzkampf der Postdienste bedeutet vor allem einen immer stärkeren Druck auf das Personal und führt zu einer wachsenden Prekarisierung ehemals guter Arbeitsplätze.
In einer am 9. November 2005 an den damaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol übergebenen Petition „Für die Erhaltung der Post im öffentlichen Eigentum“ forderte der GLB: „Die Post ist eine elementare Einrichtung einer funktionierenden Infrastruktur und darf daher nicht privatisiert werden, egal ob durch einen Verkauf oder einen Börsengang. Die Post muss im öffentlichen Eigentum erhalten bleiben. Ein verfassungsmäßiger Schutz des öffentlichen Eigentums ist notwendig“.
„Die vormalige schwarzorange Regierung hat – mit Zustimmung der SPÖ und den Spitzen der Postgewerkschaft – die Post AG als Volksvermögen zugunsten privater Spekulanten verschleudert“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Die Privatisierung der Post bedeutet einen Dammbruch für den gesamten öffentlichen Dienst. Spitäler, Kommunalbetriebe, E-Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Bahn sind ohnehin schon im Visier der Privatisierungslobby. Der GLB meint hingegen, dass die öffentlichen Dienste nicht dem Markt und Profitkalkül ausgeliefert werden dürfen, sondern allen Menschen auf hohem Niveau ohne soziale Hürden zugänglich sein müssen.