Fakten aus dem realen Kapitalismus
- Donnerstag, 15. Februar 2007 @ 13:31
Die Zahl der geringfügig Beschäftigten erreichte Ende 2006 den Rekordwert von 241.564 Personen, das sind um 48 Prozent mehr als 1998. Davon sind 167.544 Frauen und 72.251 Männer. Die Geringfügigkeitsgrenze beträgt aktuell 341,16 Euro pro Monat. Gertraud Rief, SPÖ-Wohnungsstadträtin von Kitzbühel meinte im „Kurier“ (28. Jänner 2007): „Kitzbühel hat den Anspruch, reich, jung und schön zu sein. Es sind keine Menschen mit Behinderung auf der Straße. Unser Ortsbild ist clean.“
Die Koalition will laut Regierungsabkommen die Frauenbeschäftigungsquote von 62 auf 65 Prozent erhöhen. Umgerechnet auf Vollzeitarbeitsverhältnisse beträgt laut GMTN-Gewerkschafter René Schindler die Quote der berufstätigen Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren allerdings nur 49 Prozent und hat sich durch den steigenden Anteil von Teilzeitarbeit etc. seit Jahren nicht verändert.
Statt der vom ÖGB seit 20 Jahren geforderten 35-Stundenwoche ist Österreich dank Flexibilisierung mit 44,1 Stunden realer Wochenarbeitszeit Europameister. Nutznießer wachsender Überstundenleistungen sind laut „Arbeitsklima-Index“ der AK-Oberösterreich freilich nur (männliche) qualifizierte Facharbeiter und höhere Angestellte, Teilzeitbeschäftigte leisten zwar im Schnitt auch zwei Überstunden pro Woche, erhalten bislang dafür aber keine Zuschläge.
Durch die Finger schauen Frauen wieder einmal bei der Pensionsreform. Sozialminister Buchinger will eine generelle Umstellung auf eine lebenslange Durchrechnung, Ansprüche aus dem Altrecht sollen durch einen Sockelbetrag abgefertigt werden. Laut Modellrechnung der AK erhält eine Frau mit zwei Kindern, viel Teilzeitarbeit und später gutem Einkommen dann statt 1.359 nur 1.228 Euro Pension.
5.000 Unterschriften hat die GPA-DJP innerhalb einer Woche für eine Petition zur Ladenöffnung gesammelt. Gefordert wird darin eine Änderung erst vorzunehmen, wenn die Rahmenbedingungen (Zuschlag für Überstunden auch bei Teilzeit, bessere Verkehrsangebote und Kinderbetreuung etc.) passen. Die Ausweitung als solche wird jedoch gar nicht mehr in Frage gestellt…
Als großartige Errungenschaft preist die Regierung tausend Euro Mindestlohn (netto 820 Euro), wobei die Realisierung durch General-Kollektivvertrag freilich von den Sozialpartnern abhängt. Andere EU-Länder sind da mit einem gesetzlichen Mindestlohn schon weiter: 1.503 Euro in Luxemburg, 1.293 Euro in Irland, 1.273 Euro in den Niederlanden, 1.269 Euro in Großbritannien, 1.234 Euro in Belgien und 1.218 Euro in Frankreich.
Das Kindergeld, von der schwarzblauen Regierung als große Errungenschaft gefeiert, hält die Frauen daheim fest. Während 42 Prozent der Karenzgeld-Bezieherinnen im zweiten Jahr nach der Geburt eines Kindes schon wieder in ihren Beruf zurückgekehrt, sind es mit dem Kindergeld nur mehr 19 Prozent, nach 39 Monaten nach der Geburt ging der Anteil von 60,3 auf 51,1 Prozent zurück.
Die Koalition will laut Regierungsabkommen die Frauenbeschäftigungsquote von 62 auf 65 Prozent erhöhen. Umgerechnet auf Vollzeitarbeitsverhältnisse beträgt laut GMTN-Gewerkschafter René Schindler die Quote der berufstätigen Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren allerdings nur 49 Prozent und hat sich durch den steigenden Anteil von Teilzeitarbeit etc. seit Jahren nicht verändert.
Statt der vom ÖGB seit 20 Jahren geforderten 35-Stundenwoche ist Österreich dank Flexibilisierung mit 44,1 Stunden realer Wochenarbeitszeit Europameister. Nutznießer wachsender Überstundenleistungen sind laut „Arbeitsklima-Index“ der AK-Oberösterreich freilich nur (männliche) qualifizierte Facharbeiter und höhere Angestellte, Teilzeitbeschäftigte leisten zwar im Schnitt auch zwei Überstunden pro Woche, erhalten bislang dafür aber keine Zuschläge.
Durch die Finger schauen Frauen wieder einmal bei der Pensionsreform. Sozialminister Buchinger will eine generelle Umstellung auf eine lebenslange Durchrechnung, Ansprüche aus dem Altrecht sollen durch einen Sockelbetrag abgefertigt werden. Laut Modellrechnung der AK erhält eine Frau mit zwei Kindern, viel Teilzeitarbeit und später gutem Einkommen dann statt 1.359 nur 1.228 Euro Pension.
5.000 Unterschriften hat die GPA-DJP innerhalb einer Woche für eine Petition zur Ladenöffnung gesammelt. Gefordert wird darin eine Änderung erst vorzunehmen, wenn die Rahmenbedingungen (Zuschlag für Überstunden auch bei Teilzeit, bessere Verkehrsangebote und Kinderbetreuung etc.) passen. Die Ausweitung als solche wird jedoch gar nicht mehr in Frage gestellt…
Als großartige Errungenschaft preist die Regierung tausend Euro Mindestlohn (netto 820 Euro), wobei die Realisierung durch General-Kollektivvertrag freilich von den Sozialpartnern abhängt. Andere EU-Länder sind da mit einem gesetzlichen Mindestlohn schon weiter: 1.503 Euro in Luxemburg, 1.293 Euro in Irland, 1.273 Euro in den Niederlanden, 1.269 Euro in Großbritannien, 1.234 Euro in Belgien und 1.218 Euro in Frankreich.
Das Kindergeld, von der schwarzblauen Regierung als große Errungenschaft gefeiert, hält die Frauen daheim fest. Während 42 Prozent der Karenzgeld-Bezieherinnen im zweiten Jahr nach der Geburt eines Kindes schon wieder in ihren Beruf zurückgekehrt, sind es mit dem Kindergeld nur mehr 19 Prozent, nach 39 Monaten nach der Geburt ging der Anteil von 60,3 auf 51,1 Prozent zurück.