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GLB verlangt Nulltarif für PendlerInnen

  • Samstag, 3. Februar 2007 @ 13:06
News "80 Prozent aller Tiroler Berufstätigen müssen pendeln. Jede/r dritte TirolerIn hat ihren/seinen Arbeitsplatz in einem anderen Bezirk. Die Betroffenen sind doppelt belastet: zeitlich, sowie finanziell. Und die Belastung verschärft sich Jahr für Jahr", stellt Josef Stingl, Sprecher des Gewerkschaftlichen Linksblock Tirols (GLB), zu der neuesten Tariferhöhung des Verkehrsverbund Tirol (VVT) fest. Damit führt Tirol unangefochten das Ranking der teuersten Fahrpreise an. Auf einen weiteren Tiroler Rekord verweist die Arbeiterkammer: Seit der Gründung des VVT im Jahre 1995 hat sich beispielsweise die Monatskarte die zwischen Hatting und Innsbruck um sage und schreibe 79,4 Prozent erhöht.

Die Arbeiterkammer Tirol fordert angesichts der Minusrekorde vom Land zehn neue Signale zur Verbesserung der Lage für ÖFFI-PendlerInnen:
Signal 1: Billigere VVT-Jahreskarten: Preis Jahreskarte = 8 x Monatskarte
Signal 2: Plafondierung des Wabenmodells
Signal 3: Drastische Vergünstigung des Tirol-Ticket
Signal 4: Erweiterung des Kartenangebotes: Halbjahreskarten
Signal 5: Anerkennung der Ausgangswabe
Signal 6: Berufspendlerkarte im VVT
Signal 7: Freifahrt für Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr
Signal 8: Einführung einer AZUBI-Card
Signal 9: Keine Öffnung der Busspuren:
Signal 10: Fahrpreisermäßigung für Frühpensionisten

Stingl: "Wir, vom Gewerkschaftlichen Linksblock, unterstützen die Forderungen des Arbeiterkammer. Aber auf lange Sicht verlangen wir den Nulltarif für PendlerInnen bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies ist berechtigt, da die PendlerInnen ohnehin ihre Freizeit (jährlich durchschnittlich 200 Stunden für den verlängerten Weg zur und von der Arbeit einsetzen. Nach unserer Auffassung, sollten sie nicht auch noch zusätzlich `finanziell bestraft` werden, dass sie keinen Arbeitsplatz in der Nähe ihres Wohnort vorfinden."

Zur Finanzierung des Nulltarifes regt der GLB-Sprecher eine Unternehmensabgabe zur Stützung des Nah- und PendlerInnenverkehrs (für Parkraumbeschaffung gibt es beispielsweise Unternehmensabgaben) und die Zuführung der Mittel der derzeitigen PendlerInnenbeihilfen für Benützer öffentlicher Verkehrsmittel an. "Verbunden mit einer effizienteren Abstimmung der Fahrpläne auf die Bedürfnisse der PendlerInnen und der Vermeidung großer Wartezeiten beim Umsteigen würde der Nulltarif für PendlerInnen auch zu einer vermehrten Benützung der `Öffis` führen."