Folge konzeptloser, privatisierungsgeiler Landespolitik
- Samstag, 20. Januar 2007 @ 00:26
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Das KH Kitzbühel ist dafür ein Paradebeispiel: Nachdem das Land nicht gewillt war, es 2001 von der defizitgeplagten Gemeinde Kitzbühel zu übernehmen, wurde es unter Mithilfe des Landes der deutschen Privatklinikengruppe Helios zugespielt. Als diese es 2005, auf Grund zu niedriger Gewinnentwicklung, der Stadtgemeinde retournierte, übernahm Landesgesellschaft TILAK kurzfristig die Betreiberschaft. Ziel des Landes war dabei aber nicht der Erhalt der Gesundheitsversorgungseinrichtung, sondern diese wieder rasch an private Hand abzugeben.
Nur Zanon fand für ihre Privatisierungsgelüste aus der Privatwirtschaft keinen "Partner" mehr, der den Standort Kitzbühel als Krankenhaus übernehmen wollte. Daher der neue Plan: Weg mit dem Krankenhaus, her mit einer Reha! Dafür - hier kann man auch kräftig aus dem Gesundheitstopf absahen - fand sich schnell ein Partner aus der Wirtschaft, die Grazer "Hospitals Projektentwicklungs GesmbH" in Zusammenarbeit mit der Firma "humanocare", hinter der unter anderem - wem wundert`s eine Versicherung - die Wiener Städtische steckt.
Dafür waren Zanon & Co. durchaus bereit den Deal konzeptlos über Bühne zu bringen. Einige Wortspenden beweisen das:
- "Therapiert werden sollen vor allem neurologische Probleme. Dazu gehören etwa Muskelerkrankungen, Schlaganfallsnachwirkungen, Hirn- oder Rückenmarksverletzungen sowie traumatische Schädel-Hirn-Verletzungen", erklärte der Sprecher der Gesundheitslandesrätin am 20. Dezember des Vorjahres.
- Ihm widerspricht seine Chefin Zanon am 10. Jänner dieses Jahres: "Offen ist noch ob Kitzbühel eine Reha Klinik für Herz-, Lunge und Stoffwechsel wird oder für Neuro und Orthopädie".
- Schützenhilfe kommt von der Stadtgemeinde Kitzbühel. Der Stadtrat beschließt die Schließung des Krankenhauses, was Bürgermeister Klaus Winkler so begründet: "Das Aus für das defizitäre Stadtspital bringe das Land in Zugzwang: Nicht die Gemeinde, sondern die Regierung müsse Farbe bekennen, was für eine Rehabilitationsklinik konkret kommen soll. Der Spitalsbetrieb läuft noch sechs Monat."
GLB-Sprecher Stingl: "Zusammengefasst heißt das mich, noch niemand weiß, mit welchen Schwerpunkten die geplante Rehabilitations-Klinik starten soll. Offen ist daher auch das wann und wie, da ohne Schwerpunktfestlegung auch nicht klar ist, ob und welche Umbau- und Adaptierungsarbeiten notwendig sind. Diese brauchen aber Zeit für Planung, Geldbeschaffung und Ausführung! Bei so einer Vorgangsweise könnte man durchaus berechtigt die Frage nach illegalen Geldflüssen stellten."