Prosit 2007: Neues Jahr bringt wieder eine Preislawine!
- Sonntag, 31. Dezember 2006 @ 13:11
"Schweinchen gelten traditionell als Glücksbringer zum Jahreswechsel. Aber, außer ein paar Reiche und Superreiche, haben im abgelaufenen Jahr die Menschen in Österreich und insbesondere in Tirol wenig Schwein gehabt", zieht Josef Stingl, Stellvertretender Bundesvorsitzender des Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) Bilanz. "Und 2007? Wiederum lassen sie die Sau raus!" "Kaufkraft ist der Schlüssel zu mehr Wachstum und Beschäftigung, und diese hängt wesentlich von den Löhnen und Gehältern ab", so der GLB-Vertreter. "Nur, diese sinken!" Dies sei keine Angstmache linker Sozialromantiker, sondern sei aus dem Einkommensbericht des Rechnungshofes ersichtlich.
Zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse des Einkommensberichtes:
- Die breite Masse der in Österreich lebenden Menschen hat immer weniger Geld in der Brieftasche.
- Ein deutliches Ost/West-Gefälle bei den Einkommen: die höchsten Medianeinkommen in Niederösterreich, die niedrigsten in Tirol.
- Frauen verdienen in allen Beschäftigungsgruppen weniger als Männer: sie erreichen im Schnitt nur 60 Prozent des mittleren Männereinkommens. Seit 1998 hat sich diese Quote sogar verschlechtert. Der Rechnungshofbericht verweist darauf, dass dies auf die starke Zunahme der Teilzeitarbeit bei Frauen zurückzuführen ist, aber auch wenn nur Vollzeitbeschäftigte verglichen werden ist das Medianeinkommen der Frauen nur 78 Prozent des der Männer.
Auch Tirols Insolvenz-Analyse ist gerade nicht rosig. Die Unternehmensinsolvenzen waren zwar 2006 leicht rückgängig, aber laut Kreditschutzverband (KSV) verloren heuer 950 ArbeiterInnen und Angestellte wegen Pleiten ihren Arbeitsplatz.
"Aufgrund der miserablen Einkommensituation (siehe Rechnungshofsbericht) ist es nicht verwunderlich, dass in Tirol die Jahresanalyse der Privatkonkurse noch trister ausfällt", so Stingl. Der Tirol-Anteil an allen Privatkonkursen liegt mit 10% höher als der Bevölkerungsanteil von rund 8%. Die Verschuldung der privaten Haushalte hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt.
Und das Jahr 2007, statt endlich auf Kaufkraft zu setzen, bringt es wahrscheinlich eine SPÖVP-Regierung, die nach jetzigen Stand der Koalitionsverhandlungen die Belastungen von Schwarz/Blau/Orange einfach fortschreibt. Nicht zu vergessen, die Dinge des täglichen Überlebens werden zu Jahresbeginn traditionell teurer. Unserer Tradition folgend, hier noch unser alljährliches "Preislawinen-ABC", das natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
A wie Autofahren
Der ÖKO-Bonus für neue Dieselfliter-Fahrzeuge fällt. Dafür gibt’s im Herbst die verpflichtende Beimischung von Bio-Benzin. Wir erinnern, die verpflichtende Beimischung von Biodiesel hatte 2005 ebenfalls zu Preiserhöhungen bei Diesel geführt.
B wie Bahnpreis
Mit 1. Februar werden die Tiroler PendlerInnen zusätzlich belastet. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) erhöht die Wochen- und Monatstickets um 2,2% und die Einzelfahrscheine um 3,3%. Im Fernverkehr hat die ÖBB eine durchschnittlich 1,7%-Fahrpreiserhöhung bereits durchgezogen.
G wie Gaspreis
Die Tiwag-Tochter Tigas wollte den Gaspreis erhöhen, das hat das Land derzeit untersagt.
G wie Gemeinden
Zahlreiche Gemeinden erhöhen mit Jahresanfang ihre Wasser-, Kanal- und Müllgebühren.
K wie Kuraufenthalte
Der Selbstbehalt für Kuraufenthalt und Rehabilitation steigt von 6,52 auf 6,68 Euro pro Tag, ein Plus von 2,45 %).
R wie Rezeptgebühr
Kein Jahresbeginn ohne Rezeptgebührerhöhung, heuer um 2,22%, oder 10 Cent auf ¤ 4,60.
S wie Strom
Die Tiwag erhöht den Strompreis um 0,55 Cent pro Kilowattstunde. Der Gesamtstrompreis erhöht sich damit im Durchschnitt um kräftige 4,7%.
Zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse des Einkommensberichtes:
- Die breite Masse der in Österreich lebenden Menschen hat immer weniger Geld in der Brieftasche.
- Ein deutliches Ost/West-Gefälle bei den Einkommen: die höchsten Medianeinkommen in Niederösterreich, die niedrigsten in Tirol.
- Frauen verdienen in allen Beschäftigungsgruppen weniger als Männer: sie erreichen im Schnitt nur 60 Prozent des mittleren Männereinkommens. Seit 1998 hat sich diese Quote sogar verschlechtert. Der Rechnungshofbericht verweist darauf, dass dies auf die starke Zunahme der Teilzeitarbeit bei Frauen zurückzuführen ist, aber auch wenn nur Vollzeitbeschäftigte verglichen werden ist das Medianeinkommen der Frauen nur 78 Prozent des der Männer.
Auch Tirols Insolvenz-Analyse ist gerade nicht rosig. Die Unternehmensinsolvenzen waren zwar 2006 leicht rückgängig, aber laut Kreditschutzverband (KSV) verloren heuer 950 ArbeiterInnen und Angestellte wegen Pleiten ihren Arbeitsplatz.
"Aufgrund der miserablen Einkommensituation (siehe Rechnungshofsbericht) ist es nicht verwunderlich, dass in Tirol die Jahresanalyse der Privatkonkurse noch trister ausfällt", so Stingl. Der Tirol-Anteil an allen Privatkonkursen liegt mit 10% höher als der Bevölkerungsanteil von rund 8%. Die Verschuldung der privaten Haushalte hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt.
Und das Jahr 2007, statt endlich auf Kaufkraft zu setzen, bringt es wahrscheinlich eine SPÖVP-Regierung, die nach jetzigen Stand der Koalitionsverhandlungen die Belastungen von Schwarz/Blau/Orange einfach fortschreibt. Nicht zu vergessen, die Dinge des täglichen Überlebens werden zu Jahresbeginn traditionell teurer. Unserer Tradition folgend, hier noch unser alljährliches "Preislawinen-ABC", das natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
A wie Autofahren
Der ÖKO-Bonus für neue Dieselfliter-Fahrzeuge fällt. Dafür gibt’s im Herbst die verpflichtende Beimischung von Bio-Benzin. Wir erinnern, die verpflichtende Beimischung von Biodiesel hatte 2005 ebenfalls zu Preiserhöhungen bei Diesel geführt.
B wie Bahnpreis
Mit 1. Februar werden die Tiroler PendlerInnen zusätzlich belastet. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) erhöht die Wochen- und Monatstickets um 2,2% und die Einzelfahrscheine um 3,3%. Im Fernverkehr hat die ÖBB eine durchschnittlich 1,7%-Fahrpreiserhöhung bereits durchgezogen.
G wie Gaspreis
Die Tiwag-Tochter Tigas wollte den Gaspreis erhöhen, das hat das Land derzeit untersagt.
G wie Gemeinden
Zahlreiche Gemeinden erhöhen mit Jahresanfang ihre Wasser-, Kanal- und Müllgebühren.
K wie Kuraufenthalte
Der Selbstbehalt für Kuraufenthalt und Rehabilitation steigt von 6,52 auf 6,68 Euro pro Tag, ein Plus von 2,45 %).
R wie Rezeptgebühr
Kein Jahresbeginn ohne Rezeptgebührerhöhung, heuer um 2,22%, oder 10 Cent auf ¤ 4,60.
S wie Strom
Die Tiwag erhöht den Strompreis um 0,55 Cent pro Kilowattstunde. Der Gesamtstrompreis erhöht sich damit im Durchschnitt um kräftige 4,7%.