Diebstahl als Vorwand
- Montag, 16. Oktober 2006 @ 14:34
Von Thomas Rammerstorfer
Nach fast acht Jahren Tätigkeit im Pflegebereich kann einen nicht mehr allzu viel überraschen. Als am 3. Juli eine meiner BewohnerInnen behauptete, ich hätte ihr Geld gestohlen, nahm ich die Angelegenheit eher belustigt zur Kenntnis – derlei Anschuldigungen sind keine Seltenheit in der Altenpflege. Tatsächlich war diesmal aber auch wirklich etwas gestohlen worden – drei Bewohnerinnen meldeten fehlende Geldbeträge. Auch das leider keine Seltenheit – das Alten- und Pflegeheim Thalheim bei Wels war in den vergangenen Jahren schon öfter von Trickdieben heimgesucht worden – wie auch andre Einrichtungen dieser Art in Oberösterreich.
Ich nahm die Angelegenheit also nicht sehr ernst, bis mir am 7. Juli von der Heimleiterin auf die Mailbox gesprochen wurde, dass mich der Bezirkshauptmann fristlos entlassen hätte und ich meinen Schlüssel abliefern soll. Die Entlassung bekam ich dann auch noch schriftlich, mit der Begründung das drei Bewohnerinnen mich beim stehlen beobachtet hätten!
Offenbar hatte die Heimleiterin dem Bezirkshauptmann den Fall völlig überzogen geschildert, da weder die Polizei noch die angeblichen zwei weiteren Zeuginnen von diesen Wahrnehmungen wussten. Der Heimleiterin waren offenbar meine gewerkschaftlichen Aktivitäten sowie die geplante Gründung einer Betriebszeitung ein Dorn im Auge. Das konnte ich durchaus verstehen.
Jedenfalls musste ich mich wehren. Der GLB machte zu meinem Fall eine Presseaussendung, die breites Echo in den Regionalmedien fand. Mit Unterstützung der GÖD brachte ich eine Klage auf Fortbestand des Dienstverhältnisses ein, die erste Verhandlung wurde für den 24. Oktober angesetzt. Auch innerhalb des Sozialhilfe-Verbandes der Bezirkshauptmannschaft haben mehrere sozialdemokratische Vorstände für mich Partei ergriffen und den Bezirkshauptmann zu der Zusage bewegt, er werde mich wieder einstellen, falls ich nicht strafrechtlich verurteilt werde.
Ob und wann es aber überhaupt zu einem Prozess gegen mich kommt ist völlig unklar: Die Akten sind laut Polizei am 18. Juli ans Gericht weitergeleitet worden, dort aber bis heute (letzte Anfrage: 10. Oktober) nicht aufgetaucht...
Nach fast acht Jahren Tätigkeit im Pflegebereich kann einen nicht mehr allzu viel überraschen. Als am 3. Juli eine meiner BewohnerInnen behauptete, ich hätte ihr Geld gestohlen, nahm ich die Angelegenheit eher belustigt zur Kenntnis – derlei Anschuldigungen sind keine Seltenheit in der Altenpflege. Tatsächlich war diesmal aber auch wirklich etwas gestohlen worden – drei Bewohnerinnen meldeten fehlende Geldbeträge. Auch das leider keine Seltenheit – das Alten- und Pflegeheim Thalheim bei Wels war in den vergangenen Jahren schon öfter von Trickdieben heimgesucht worden – wie auch andre Einrichtungen dieser Art in Oberösterreich.
Ich nahm die Angelegenheit also nicht sehr ernst, bis mir am 7. Juli von der Heimleiterin auf die Mailbox gesprochen wurde, dass mich der Bezirkshauptmann fristlos entlassen hätte und ich meinen Schlüssel abliefern soll. Die Entlassung bekam ich dann auch noch schriftlich, mit der Begründung das drei Bewohnerinnen mich beim stehlen beobachtet hätten!
Offenbar hatte die Heimleiterin dem Bezirkshauptmann den Fall völlig überzogen geschildert, da weder die Polizei noch die angeblichen zwei weiteren Zeuginnen von diesen Wahrnehmungen wussten. Der Heimleiterin waren offenbar meine gewerkschaftlichen Aktivitäten sowie die geplante Gründung einer Betriebszeitung ein Dorn im Auge. Das konnte ich durchaus verstehen.
Jedenfalls musste ich mich wehren. Der GLB machte zu meinem Fall eine Presseaussendung, die breites Echo in den Regionalmedien fand. Mit Unterstützung der GÖD brachte ich eine Klage auf Fortbestand des Dienstverhältnisses ein, die erste Verhandlung wurde für den 24. Oktober angesetzt. Auch innerhalb des Sozialhilfe-Verbandes der Bezirkshauptmannschaft haben mehrere sozialdemokratische Vorstände für mich Partei ergriffen und den Bezirkshauptmann zu der Zusage bewegt, er werde mich wieder einstellen, falls ich nicht strafrechtlich verurteilt werde.
Ob und wann es aber überhaupt zu einem Prozess gegen mich kommt ist völlig unklar: Die Akten sind laut Polizei am 18. Juli ans Gericht weitergeleitet worden, dort aber bis heute (letzte Anfrage: 10. Oktober) nicht aufgetaucht...