Klare Regelungen gegen Scheinselbständigkeit
- Dienstag, 29. August 2006 @ 10:55
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Unbestreitbar ist, dass Arbeiten wie FahrradbotInnen, „Call Center Agents“, RegalbetreuerInnen im Handel, ProvisionsvertreterInnen, EDV-ExpertInnen, Tele-ArbeiterInnen, ProspekteverteilerInnen, Werbedamen, Botendienste, TrainerInnen, FahrschullehrerInnen usw. klassische unselbständige Beschäftigungen sind. In vielen Branchen werden jedoch Beschäftigte mit Daueraufträgen als angeblich Selbständige oder freie DienstnehmerInnen angestellt um Sozialkosten zu sparen bzw. das Risiko dafür auf die Betroffenen abzuwälzen.
Immer deutlicher erweist sich das Prekariat – also Menschen in atypischen und unsicheren Arbeitsverhältnissen – als das moderne Proletariat, weil die Betroffenen bei formeller Selbständigkeit in sozialer Hinsicht deutlich schlechter gestellt sind als Beschäftigte in regulären Arbeitsverhältnissen. Besonders provokant dabei ist, dass viele Firmen mit solchen Praktiken gleichzeitig Rekordgewinne machen und Top-Manager für die Vernichtung von Arbeitsplätzen und Lohn- und Sozialabbau mit enorm hohen Bezügen und Prämien „belohnt“ werden.