Jugend ohne Job!
- Mittwoch, 15. Juni 2005 @ 15:30
Von Erwin Stingl, GLB-Niederösterreich
Für Schulabgängerinnen und Schulabgänger schon traurig genug, wenn sie ohne Job dastehen, werden sie auch noch unter Mithilfe von Gesetzen der Ausbeutung preisgegeben. Bisher war ich immer der Meinung, Leiharbeit wäre die moderne Form von Versklavung. Nach dem Lesen folgenden Artikels habe ich meine Meinung geändert, den unsozialer kann es auch bei Leihfirmen nicht abgehen. „Lehrlinge zu teuer? Für Glanzstoff sogar besonders billig!
Es kam wie es kommen musste. Die Gewerkschaftsjugend und die Jugendabteilung der Chemiegewerkschaft hat in der Vergangenheit des öfteren auf den Missbrauch von Subventionen im Lehrlingswesen hingewiesen. Die an und für sich gute Idee, Unternehmen mit finanziellen Unterstützungen zu zusätzlichen Lehrlingsaufnahmen zu animieren, war bisher ein Schuss nach hinten. Die Betonung liegt hier auf „ZUSÄTZLICHE" Lehrlingsaufnahmen. Die statischen Daten der Vergangenheit haben immer wieder bewiesen, dass durch diese Maßnahmen keine neuen Lehrplätze geschaffen wurden.
Nun ist es amtlich. Wie wir erfahren durften hat sich die Firma Glanzstoff, welche in der Vergangenheit stets Lehrlinge ausgebildet hat, von der bereits fixen Aufnahmen von 3 Lehrlingen verabschiedet. Der Grund: Ab Herbst werden die Lehrlinge für die Firma "billiger". Besonders billig in diesem Fall. In den so genannten JASG-Maßnahmen vermittelt das AMS junge Menschen, welche für ein "Taschengeld" von nur 200 Euro an Firmen und das ohne jeglichen Kostenbeitrag weiter vermittelt werden. So kommt die Firma Glanzstoff zu Arbeitskräften, für deren Taschengeldaufwand die öffentliche Hand aufkommt.
Wie aus vielen Untersuchungen hervorgeht, leisten Lehrlinge, trotz der Ausbildungskosten sehr wohl einen wirtschaftlichen Beitrag zum Wohle von Unternehmen. Man möge sich doch mal alle Arbeitsplätze im Gastgewerbe oder im Friseurladen von nebenan ohne Lehrlinge vorstellen. Man rufe sich die jüngsten Vorfälle und Vorwürfe in Zusammenhang mit Starkoch Kult in Erinnerung. Auch die Industrie profitiert von den Arbeitsleistungen der jungen Menschen.
Fakt ist, dass jene Betriebe die sich immer so verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft geben, sich nach und nach aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen. Im Namen der Gewinnmaximierung werden die Ausbildungskosten auf die Allgemeinheit, sprich auf unserer Kosten überwälzt. Da ist leicht zu meckern, dass die Ausbildungskosten zu teuer seien. Aber vielleicht steckt ja dahinter jene Idee, wieder "Ausbildungsgeld" einzuführen, so wie wir es in Urzeiten der Arbeitnehmerausbeutung genießen durften. Das würde dann den Unternehmern sicher gefallen. Und wieder mal bestätigt sich der Zynismus des Spruches "Geht's der Wirtschaft gut, geht's den Arbeitnehmern gut"
Robert Wittek
Quelle: Gewerkschaft der Chemiearbeiter
Das was hier mit unserer Jugend abgezogen wird grenzt schon an einen Rückschritt in die Anfänge des vorigen Jahrhunderts. Was mich hier allerdings noch mehr verwundert als die Tatsache, dass sich Profitgeier Gesetze zu nutzen machen, ist der überaus „laute“ Aufschrei der Gewerkschaft.
Warum kommt dieser Aufschrei so plötzlich und unvermutet nachdem diese Art der Jugendausbeutung seit 2001 legalisiert ist? Handelt es sich im angegebenen Beispiel Glanzstoff etwa nur um einen Einzelfall? Keineswegs, es gibt genügend andere Firmen, die das Billigangebot von jungen Arbeitskräften schon seit geraumer Zeit nutzen. Weshalb also der nicht „laute“ Protestschrei erst am 19.05.2005?
Handelt es sich hier einzig und allein um Politikmachen seitens der Gewerkschaft auf kosten der Jugend? Dieser Eindruck entsteht wenn man den Zeitraum der Veröffentlichung des Protestschreis und den Zeitraum der Lohnverhandlungen der GdC vergleicht. Betrachtet man dann noch die Zusammenstellung der Verhandlungsteams kann man eins und eins zusammenzählen und man weis wie ernst der Gewerkschaft dieser „Protest“ tatsächlich ist.
Geht es um die Zukunft unserer Jugend sollte seitens der Gewerkschaft doch etwas mehr Ideenreichtum kommen als Politgeplänkel. Hier wird unsere Jugend doppelt und dreifach Ausgebeutet und missbraucht:
- Erstens vom Staat der billige Maßnahmen setzt um Statistiken schön aussehen zu lassen.
- Zweitens von Unternehmen die sich so, für sie Kostenlose Arbeiter rekrutieren.
- Drittens von der Gewerkschaft die sich nicht zu schade ist mit den Betroffenen schäbige Politik zu machen.
Die Jugend ist unserer Zukunft d.h. wir sind dafür verantwortlich der Jugend die besten Möglichkeiten zu bieten. Sinnvollere Maßnahmen wären hier z.bsp. staatliche Lehrwerkstätten, die aus einem Fond Finanziert werden könnten in die Unternehmen einzahlen die sich vor ihrer Pflicht drücken Facharbeiter auszubilden.
Für Schulabgängerinnen und Schulabgänger schon traurig genug, wenn sie ohne Job dastehen, werden sie auch noch unter Mithilfe von Gesetzen der Ausbeutung preisgegeben. Bisher war ich immer der Meinung, Leiharbeit wäre die moderne Form von Versklavung. Nach dem Lesen folgenden Artikels habe ich meine Meinung geändert, den unsozialer kann es auch bei Leihfirmen nicht abgehen. „Lehrlinge zu teuer? Für Glanzstoff sogar besonders billig!
Es kam wie es kommen musste. Die Gewerkschaftsjugend und die Jugendabteilung der Chemiegewerkschaft hat in der Vergangenheit des öfteren auf den Missbrauch von Subventionen im Lehrlingswesen hingewiesen. Die an und für sich gute Idee, Unternehmen mit finanziellen Unterstützungen zu zusätzlichen Lehrlingsaufnahmen zu animieren, war bisher ein Schuss nach hinten. Die Betonung liegt hier auf „ZUSÄTZLICHE" Lehrlingsaufnahmen. Die statischen Daten der Vergangenheit haben immer wieder bewiesen, dass durch diese Maßnahmen keine neuen Lehrplätze geschaffen wurden.
Nun ist es amtlich. Wie wir erfahren durften hat sich die Firma Glanzstoff, welche in der Vergangenheit stets Lehrlinge ausgebildet hat, von der bereits fixen Aufnahmen von 3 Lehrlingen verabschiedet. Der Grund: Ab Herbst werden die Lehrlinge für die Firma "billiger". Besonders billig in diesem Fall. In den so genannten JASG-Maßnahmen vermittelt das AMS junge Menschen, welche für ein "Taschengeld" von nur 200 Euro an Firmen und das ohne jeglichen Kostenbeitrag weiter vermittelt werden. So kommt die Firma Glanzstoff zu Arbeitskräften, für deren Taschengeldaufwand die öffentliche Hand aufkommt.
Wie aus vielen Untersuchungen hervorgeht, leisten Lehrlinge, trotz der Ausbildungskosten sehr wohl einen wirtschaftlichen Beitrag zum Wohle von Unternehmen. Man möge sich doch mal alle Arbeitsplätze im Gastgewerbe oder im Friseurladen von nebenan ohne Lehrlinge vorstellen. Man rufe sich die jüngsten Vorfälle und Vorwürfe in Zusammenhang mit Starkoch Kult in Erinnerung. Auch die Industrie profitiert von den Arbeitsleistungen der jungen Menschen.
Fakt ist, dass jene Betriebe die sich immer so verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft geben, sich nach und nach aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen. Im Namen der Gewinnmaximierung werden die Ausbildungskosten auf die Allgemeinheit, sprich auf unserer Kosten überwälzt. Da ist leicht zu meckern, dass die Ausbildungskosten zu teuer seien. Aber vielleicht steckt ja dahinter jene Idee, wieder "Ausbildungsgeld" einzuführen, so wie wir es in Urzeiten der Arbeitnehmerausbeutung genießen durften. Das würde dann den Unternehmern sicher gefallen. Und wieder mal bestätigt sich der Zynismus des Spruches "Geht's der Wirtschaft gut, geht's den Arbeitnehmern gut"
Robert Wittek
Quelle: Gewerkschaft der Chemiearbeiter
Das was hier mit unserer Jugend abgezogen wird grenzt schon an einen Rückschritt in die Anfänge des vorigen Jahrhunderts. Was mich hier allerdings noch mehr verwundert als die Tatsache, dass sich Profitgeier Gesetze zu nutzen machen, ist der überaus „laute“ Aufschrei der Gewerkschaft.
Warum kommt dieser Aufschrei so plötzlich und unvermutet nachdem diese Art der Jugendausbeutung seit 2001 legalisiert ist? Handelt es sich im angegebenen Beispiel Glanzstoff etwa nur um einen Einzelfall? Keineswegs, es gibt genügend andere Firmen, die das Billigangebot von jungen Arbeitskräften schon seit geraumer Zeit nutzen. Weshalb also der nicht „laute“ Protestschrei erst am 19.05.2005?
Handelt es sich hier einzig und allein um Politikmachen seitens der Gewerkschaft auf kosten der Jugend? Dieser Eindruck entsteht wenn man den Zeitraum der Veröffentlichung des Protestschreis und den Zeitraum der Lohnverhandlungen der GdC vergleicht. Betrachtet man dann noch die Zusammenstellung der Verhandlungsteams kann man eins und eins zusammenzählen und man weis wie ernst der Gewerkschaft dieser „Protest“ tatsächlich ist.
Geht es um die Zukunft unserer Jugend sollte seitens der Gewerkschaft doch etwas mehr Ideenreichtum kommen als Politgeplänkel. Hier wird unsere Jugend doppelt und dreifach Ausgebeutet und missbraucht:
- Erstens vom Staat der billige Maßnahmen setzt um Statistiken schön aussehen zu lassen.
- Zweitens von Unternehmen die sich so, für sie Kostenlose Arbeiter rekrutieren.
- Drittens von der Gewerkschaft die sich nicht zu schade ist mit den Betroffenen schäbige Politik zu machen.
Die Jugend ist unserer Zukunft d.h. wir sind dafür verantwortlich der Jugend die besten Möglichkeiten zu bieten. Sinnvollere Maßnahmen wären hier z.bsp. staatliche Lehrwerkstätten, die aus einem Fond Finanziert werden könnten in die Unternehmen einzahlen die sich vor ihrer Pflicht drücken Facharbeiter auszubilden.