Österreich gehört zur EU-Spitze bei realen Wochenarbeitszeiten
- Montag, 20. März 2006 @ 15:20
Die Dringlichkeit einer Arbeitszeitverkürzung wird im Zusammenhang mit der wachsenden Überstundenleistung deutlich, stellt die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) fest: „Leider hat die ÖGB-Führung die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung zunehmend vergessen und einer wachsenden Bereitschaft sich auf fragwürdige Flexibilisierungen einzulassen geopfert“, kritisiert GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger. Trotz seit 1987 regelmäßiger Beschlüsse der ÖGB-Kongresse für eine 35-Stundenwoche ist die Arbeitszeitverkürzung zu einem Tabu-Thema in den Gewerkschaften geworden. Laut einer Arbeiterkammer-Statistik (Stand 3. Quartal 2005) leisten 748.500 ÖsterreicherInnen durchschnittlich 9,4 Überstunden pro Woche. Die Summe von 7,04 Millionen Überstunden wöchentlich entspricht umgerechnet auf eine 40-Stundenwoche einem Arbeitskräftepotential von 175.900 zusätzlichen Arbeitsplätzen.
Laut dieser Statistik erfolgt nur bei 57,2 Prozent der geleisteten Überstunden eine volle Abgeltung, für 18,7 Prozent gibt es Zeitausgleich, 5,8 Prozent erhalten nur eine teilweise, 18,3 Prozent hingegen keine Abgeltung. Bezeichnend ist auch, dass Überstundenleistung eine Männer-Domäne ist: 508.600 Männer, aber nur 239.900 Frauen leisten regelmäßig Überstunden.
Diese Überstundenleistung ist vor allem auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass Österreich laut Eurostat (Stand Frühjahr 2005) mit 44,1 Wochenstunden nach Griechenland (44,3) die zweitlängste reale Wochenarbeitszeit aufweist: „Aus dem Volumen geleisteter Überstunden lässt sich unschwer ausrechnen, welche Effekte eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung zur Bekämpfung der bereits auf fast 400.000 gewachsenen Zahl von Arbeitslosen hätte“, so Antlanger.
Nach Meinung des GLB ist daher die Reduzierung der Überstunden im Zusammenhang mit einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung eine Schlüsselfrage. Durch beide Maßnahmen kann Druck auf die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen um der wachsenden Arbeitslosigkeit gegenzusteuern. Hingegen ist die Behauptung durch eine weitere Flexibilisierung und Abschaffung der Überstundenzuschläge würden Arbeitsplätze geschaffen nur Lug und Trug und hält keiner seriösen Prüfung stand. Der ÖGB und vor allem die ArbeiterInnen und Angestellten sind schlecht beraten, wenn sie weiterhin der Erpressung der Unternehmer mit verstärkter Flexibilisierung nachgeben.
Laut dieser Statistik erfolgt nur bei 57,2 Prozent der geleisteten Überstunden eine volle Abgeltung, für 18,7 Prozent gibt es Zeitausgleich, 5,8 Prozent erhalten nur eine teilweise, 18,3 Prozent hingegen keine Abgeltung. Bezeichnend ist auch, dass Überstundenleistung eine Männer-Domäne ist: 508.600 Männer, aber nur 239.900 Frauen leisten regelmäßig Überstunden.
Diese Überstundenleistung ist vor allem auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass Österreich laut Eurostat (Stand Frühjahr 2005) mit 44,1 Wochenstunden nach Griechenland (44,3) die zweitlängste reale Wochenarbeitszeit aufweist: „Aus dem Volumen geleisteter Überstunden lässt sich unschwer ausrechnen, welche Effekte eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung zur Bekämpfung der bereits auf fast 400.000 gewachsenen Zahl von Arbeitslosen hätte“, so Antlanger.
Nach Meinung des GLB ist daher die Reduzierung der Überstunden im Zusammenhang mit einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung eine Schlüsselfrage. Durch beide Maßnahmen kann Druck auf die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen um der wachsenden Arbeitslosigkeit gegenzusteuern. Hingegen ist die Behauptung durch eine weitere Flexibilisierung und Abschaffung der Überstundenzuschläge würden Arbeitsplätze geschaffen nur Lug und Trug und hält keiner seriösen Prüfung stand. Der ÖGB und vor allem die ArbeiterInnen und Angestellten sind schlecht beraten, wenn sie weiterhin der Erpressung der Unternehmer mit verstärkter Flexibilisierung nachgeben.