Widerstand gegen die Privatisierung der Post
- Mittwoch, 15. März 2006 @ 10:32

Im Unterschied zu Postgewerkschaft und SPÖ – die lediglich den Zeitpunkt für verfrüht halten – lehnt der GLB eine Privatisierung der Post aus grundsätzlichen Erwägungen ab: „Die Privatisierung von 49 Prozent der Post AG via Börsengang ist nur die Einstiegsdroge für die Vollprivatisierung“, so Antlanger. In einer am 9. November 2005 an Nationalratspräsident Andreas Khol übergebenen Petition des GLB heißt es dazu: „Die Post ist eine elementare Einrichtung einer funktionierenden Infrastruktur und darf daher nicht privatisiert werden, egal ob durch einen Verkauf oder einen Börsengang. Die Post muss im öffentlichen Eigentum erhalten bleiben. Ein verfassungsmäßiger Schutz des öffentlichen Eigentums ist notwendig“.
Der Verkauf von 49 Prozent der Post AG via Börse hat also eine weit über das betroffene Unternehmen hinaus Bedeutung. Die Post-Privatisierung ist nämlich ein Dammbruch für weitere Bereiche des öffentlichen Eigentums. So hat WKÖ-Chef Christoph Leitl bereits einen Vorstoß für die Vollprivatisierung der E-Wirtschaft gemacht. Auf dem Speisezettel privater in- und ausländischer Anleger stehen weiters Spitäler, Kommunalbetriebe, Bildungseinrichtungen und die lukrativen Teile der Bahn. Der GLB bekräftigt, dass die öffentlichen Dienste nicht dem Markt und Profitkalkül ausgeliefert werden dürfen, sondern allen Menschen auf hohem Niveau ohne soziale Hürden zugänglich sein müssen.