ÖBB-Dienstrecht: Sozialstaat liegt im Sterben
- Mittwoch, 2. November 2005 @ 11:33

Trotzdem hat die Regierung in keiner Weise von ihren Plänen, den Kündigungsschutz abzuschaffen Abstand genommen. Periodisch, verlangt Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ) (Jänner 2005, November 2005...) die Änderung des ÖBB-Dienstrechtes. Zudem bedient sich die Regierung einschlägiger Medien und „Experten“ als Stichwortgeber, die mit dem verlogenen Argument des „Privilegienabbaus“ die Abschaffung des Kündigungsschutzes verlangen.
Nach Meinung des GLB muss die Gewerkschaft der Eisenbahner den Vorstößen gegen den Kündigungsschutz mit aller Kraft und entschlossen – etwa durch einen Warnstreik – entgegentreten: „Kampfmaßnahmen haben aber nur dann Wirksamkeit, wenn sie nicht nur ein verbales Dampfablassen sind“, so Stingl. Die GdE muss auch der SPÖ signalisieren, sich nicht auf eine Änderung des Dienstrechts im Parlament einzulassen und sich der Regierungspolitik ähnlich unterzuordnen wie bei der Änderung des Asylgesetzes und des Zivildienstes.
Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die ÖBB als einheitliches Unternehmen zu zerschlagen und die lukrativen Bereiche für eine Privatisierung vorzubereiten. Während durch die Neugliederung Dutzende hochbezahlte Posten für Günstlinge der Regierungsparteien – und als Alibi die SPÖ-Managerin Wilhelmine Goldmann – geschaffen wurden, werden die Arbeitsplätze der einfachen EisenbahnerInnen systematisch vernichtet. Die starke Position der Personalvertretung wurde massiv geschwächt, indem jetzt in den ÖBB nur mehr ein Betriebsrat laut Arbeitsverfassungsgesetz gewählt wird.