MAN-Vorstand: Länger arbeiten für weniger Geld
- Dienstag, 4. Oktober 2005 @ 11:14
Als unverschämte Attacke auf das Lohnniveau der Arbeiter und Angestellten bezeichnet die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) die Forderung des MAN-Vorstandschefs Anton Weinmann nach niedrigeren Lohnkosten und noch mehr Flexibilität. Weinmann begründet dies mit der Aussage „wir haben gegenüber unseren skandinavischen Mitbewerbern einen Lohnkostennachteil von 20 Prozent“. Ein Blick auf den Vergleich der Arbeitskosten zeigt jedoch, dass die Lohnkosten gerade in den skandinavischen Ländern deutlich höher sind als in Österreich: Laut Confederation of Swedish Enterprise (CSE) betrugen die Arbeitskosen pro Stunde in der Industrie im Jahre 2003 in Norwegen 30,4 Euro, in Dänemark 26,7, in Finnland 23, 9 und in Österreich 22,9 Euro, nur in Schweden lagen sie mit 22,0 Euro pro Stunde geringfügig unter dem österreichischen Wert: „Wenn hier also jemand einen Nachteil hat, dann die Lohnabhängigen und ganz sicher nicht die Unternehmen“, meint dazu die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger.
Umgekehrt lag Österreich laut Eurostat im Jahre 2004 bei der realen Wochenarbeitszeit mit 43,2 Stunden deutlich vor Finnland (39,1), Dänemark (39,3) und Schweden (39,9 Wochenstunden).
Mit dem Gejammer will der MAN-Boss offenbar die satten Profitsteigerungen des deutschen Konzerns – der in Steyr einen florierenden Standort hat – vernebeln und den Aktionären auf Kosten der Beschäftigten noch höhere Dividenden bescheren. Laut Aktionärsinformation von MAN wurde im ersten Quartal 2005 der Gewinn gegenüber dem Vorjahr von 63 auf 105 Millionen Euro und im zweiten Quartal 2005 von 132 auf 180 Millionen Euro gesteigert und es wird über einen „kräftigen Ergebnisanstieg bei Nutzfahrzeugen und Dieselmotoren“ gejubelt.
Laut Weinmann sollen am MAN-Standort Steyr 16 Millionen Euro Lohnkosten durch verstärkte Flexibilisierung eingespart werden, wobei Weinmann „Teile der Gewerkschaften und Betriebsräte“ lobt, welche „dieses Thema sehr wohl versanden“ hätten. Gleichzeitig wird Druck auf Krankenständler gemacht und mit der Verringerung der Fertigungstiefe durch Verlagerung von Teilproduktionen nach Osteuropa gedroht.
Betriebsrat und Gewerkschaft hatten Mühe, den Versuch von MAN am Standort Steyr Persönlichkeitskriterien in ein Lohnsystem einzuführen. Wie GMT-Landessekretär Walter Schopf in einem „Solidarität“-Bericht resümierte geht es der Unternehmensführung letztlich gar nicht um die Flexibilität an sicht, sondern nur darum, dass die Beschäftigten länger arbeiten und weniger Geld dafür bekommen. Mit dieser Taktik gelang es dem Vorstand die in einer Betriebsvereinbarung 1999 getroffene Vereinbarung von maximal sieben Prozent Leasingpersonal auszuhebeln und auf 15 Prozent anzuheben.
Dass Österreich bereits Weltmeister in punkto Flexibilisierung ist beweist eine Erhebung, wonach 42 Prozent weder fixen Arbeitsbeginn noch Arbeitsschluss haben, 65 Prozent nicht jede Woche die gleiche Zahl von Arbeitstagen haben, 48 Prozent eine unterschiedliche Stundenzahl pro Arbeitstag arbeiten, 27 Prozent regelmäßig an Samstagen und 14 Prozent an Sonntagen arbeiten.
Umgekehrt lag Österreich laut Eurostat im Jahre 2004 bei der realen Wochenarbeitszeit mit 43,2 Stunden deutlich vor Finnland (39,1), Dänemark (39,3) und Schweden (39,9 Wochenstunden).
Mit dem Gejammer will der MAN-Boss offenbar die satten Profitsteigerungen des deutschen Konzerns – der in Steyr einen florierenden Standort hat – vernebeln und den Aktionären auf Kosten der Beschäftigten noch höhere Dividenden bescheren. Laut Aktionärsinformation von MAN wurde im ersten Quartal 2005 der Gewinn gegenüber dem Vorjahr von 63 auf 105 Millionen Euro und im zweiten Quartal 2005 von 132 auf 180 Millionen Euro gesteigert und es wird über einen „kräftigen Ergebnisanstieg bei Nutzfahrzeugen und Dieselmotoren“ gejubelt.
Laut Weinmann sollen am MAN-Standort Steyr 16 Millionen Euro Lohnkosten durch verstärkte Flexibilisierung eingespart werden, wobei Weinmann „Teile der Gewerkschaften und Betriebsräte“ lobt, welche „dieses Thema sehr wohl versanden“ hätten. Gleichzeitig wird Druck auf Krankenständler gemacht und mit der Verringerung der Fertigungstiefe durch Verlagerung von Teilproduktionen nach Osteuropa gedroht.
Betriebsrat und Gewerkschaft hatten Mühe, den Versuch von MAN am Standort Steyr Persönlichkeitskriterien in ein Lohnsystem einzuführen. Wie GMT-Landessekretär Walter Schopf in einem „Solidarität“-Bericht resümierte geht es der Unternehmensführung letztlich gar nicht um die Flexibilität an sicht, sondern nur darum, dass die Beschäftigten länger arbeiten und weniger Geld dafür bekommen. Mit dieser Taktik gelang es dem Vorstand die in einer Betriebsvereinbarung 1999 getroffene Vereinbarung von maximal sieben Prozent Leasingpersonal auszuhebeln und auf 15 Prozent anzuheben.
Dass Österreich bereits Weltmeister in punkto Flexibilisierung ist beweist eine Erhebung, wonach 42 Prozent weder fixen Arbeitsbeginn noch Arbeitsschluss haben, 65 Prozent nicht jede Woche die gleiche Zahl von Arbeitstagen haben, 48 Prozent eine unterschiedliche Stundenzahl pro Arbeitstag arbeiten, 27 Prozent regelmäßig an Samstagen und 14 Prozent an Sonntagen arbeiten.