Lohnkürzungen für 120 Beschäftigte bei der Lenzing AG
- Freitag, 16. September 2005 @ 13:30
Satte Profite für Eigentümer und Dividenden für Aktionäre, Lohnkürzungen für Beschäftigte – auf diese einfallslose Formel beschränkt sich offensichtlich auch in der Lenzing AG die Qualifikation des hochbezahlten Vorstandes, stellt die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) fest. Für 120 Beschäftigte des Sektors Papier erfolgen jetzt mit Einverständnis des Betriebsrates Änderungskündigungen. Wenn Betroffene nicht zustimmen „sehen wir uns gezwungen, Ihr Dienstverhältnis aufzulösen“ teilt der Vorstand mit. Die Arbeitsplätze von zwölf ausgeschiedenen Mitarbeitern wurden bereits nicht mehr nachbesetzt.
Begründet wird die Änderungskündigung mit dem Verzicht auf den variablen Teil des 15. Bezuges mit der schlechten Auftragslage des Geschäftsbereichs Papier. Erst wenn dieser wieder mehr als eine Million Euro Gewinn erzielt, soll der Betrag unverzinst nachbezahlt werden.
Dem steht freilich eine Jubelmeldung des Vorstandes für die Halbjahresbilanz des Konzerns 2005 gegenüber, für welche ein „gutes Halbjahresergebnis trotz Marktschwäche“ vermeldet wird. Demnach ist der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr von 407,3 auf 464,4 Mio. Euro gestiegen, der Gewinn (EGT) wurde von 45,9 auf 51,3 Mio. Euro erhöht: „Was den ArbeiterInnen und Angestellten genommen wird, erhalten die Aktionäre als Draufgabe“, kritisiert die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz) diese Vorgangsweise. Wenn hochprofitable Großbetriebe so agieren, darf man sich nicht wundern, wenn in mittleren und kleineren Unternehmen es noch viel brutaler zugeht.
Haupteigentümer der Lenzing AG mit 75 Prozent ist weiterhin die zur Bank Austria-Creditanstalt (BACA) gehörende B & C-Holding, die zum Bankenkonzern der mittlerweile von der italienischen UniCredit übernommenen deutschen HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die restlichen 25 Prozent sind Streubesitz. Der Verkauf der Lenzing AG an den britischen Konzern Citicorp Venture Capital (CVC) war 2001 am Einspruch der EU-Wettbewerbsbehörde gescheitert. Der GLB hatte in diesem Zusammenhang die Übernahme der Lenzing AG durch die Verstaatlichtenholding ÖIAG verlangt.
Begründet wird die Änderungskündigung mit dem Verzicht auf den variablen Teil des 15. Bezuges mit der schlechten Auftragslage des Geschäftsbereichs Papier. Erst wenn dieser wieder mehr als eine Million Euro Gewinn erzielt, soll der Betrag unverzinst nachbezahlt werden.
Dem steht freilich eine Jubelmeldung des Vorstandes für die Halbjahresbilanz des Konzerns 2005 gegenüber, für welche ein „gutes Halbjahresergebnis trotz Marktschwäche“ vermeldet wird. Demnach ist der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr von 407,3 auf 464,4 Mio. Euro gestiegen, der Gewinn (EGT) wurde von 45,9 auf 51,3 Mio. Euro erhöht: „Was den ArbeiterInnen und Angestellten genommen wird, erhalten die Aktionäre als Draufgabe“, kritisiert die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz) diese Vorgangsweise. Wenn hochprofitable Großbetriebe so agieren, darf man sich nicht wundern, wenn in mittleren und kleineren Unternehmen es noch viel brutaler zugeht.
Haupteigentümer der Lenzing AG mit 75 Prozent ist weiterhin die zur Bank Austria-Creditanstalt (BACA) gehörende B & C-Holding, die zum Bankenkonzern der mittlerweile von der italienischen UniCredit übernommenen deutschen HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die restlichen 25 Prozent sind Streubesitz. Der Verkauf der Lenzing AG an den britischen Konzern Citicorp Venture Capital (CVC) war 2001 am Einspruch der EU-Wettbewerbsbehörde gescheitert. Der GLB hatte in diesem Zusammenhang die Übernahme der Lenzing AG durch die Verstaatlichtenholding ÖIAG verlangt.