Pharmakonzerne: 30 Prozent für Werbung, nur 15 Prozent für Forschung
- Montag, 25. Juli 2005 @ 12:51
Die Senkung der Rezeptgebühren als Konsequenz der Debatte um die Gratismedikamente der Pharmakonzerne für die Hausapotheken der Ärzte bzw. für Apotheken fordert die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB). Gleichfalls unterstützt der GLB die Forderung des Hauptverbandes der Sozialversicherung nach Senkung der Arzneimittelpreise. Die Rezeptgebühr – sie beträgt derzeit 4,45 Euro pro Medikament – stellt insbesondere für chronisch Kranke sowie für Familien mit Kindern, für AlleinerzieherInnen und älteren Menschen eine deutliche Belastung dar. Dass die Rezeptgebühren schon beträchtliche Dimensionen umfassen wird aus dem Jahresbericht 2003 der OÖ Gebietskrankenkasse deutlich: Dort werden als Einnahmen aus den Rezeptgebühren 37,18 Mio. Euro ausgewiesen, ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber 2002. Umgelegt auf die 784.220 Versicherten bedeutet dies, dass jeder Versicherte durchschnittlich 47,4 Euro an Rezeptgebühren geleistet hat.
Wenn die Pharmakonzerne Gratismedikamente in einem solchen Umfang an Ärzte oder Apotheken abgeben können, macht dies deren Gewinnspanne deutlich. Die OÖGKK hatte bereits 2003 mit Verweis auf eine Studie des niederländischen Gesundheitsministeriums eine Senkung der Medikamentenpreise um zehn Prozent verlangt. Laut dieser Studie wenden die Pharmakonzerne zwischen 25 und 30 Prozent ihres Budget für Werbung, PR und Marketing auf und nur 15 Prozent für Forschung.
Eine Reduzierung der nicht betriebsnotwendigen und nur dem Kampf um Marktanteile geschuldeten Werbung ist daher höchst notwendig. In Deutschland finden jährlich 25 Millionen Besuche von PharmareferentInnen bei Ärzten statt und manche Ärzte erhalten bis zu sieben Besuche von PharmavertreterInnen am Tag: „Dies zeigt deutlich eine letztlich auf Kosten der PatientInnen, der Krankenkassen und der öffentlichen Hand gehende Fehlendentwicklung“, stellt dazu die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger fest.
Wenn die Pharmakonzerne Gratismedikamente in einem solchen Umfang an Ärzte oder Apotheken abgeben können, macht dies deren Gewinnspanne deutlich. Die OÖGKK hatte bereits 2003 mit Verweis auf eine Studie des niederländischen Gesundheitsministeriums eine Senkung der Medikamentenpreise um zehn Prozent verlangt. Laut dieser Studie wenden die Pharmakonzerne zwischen 25 und 30 Prozent ihres Budget für Werbung, PR und Marketing auf und nur 15 Prozent für Forschung.
Eine Reduzierung der nicht betriebsnotwendigen und nur dem Kampf um Marktanteile geschuldeten Werbung ist daher höchst notwendig. In Deutschland finden jährlich 25 Millionen Besuche von PharmareferentInnen bei Ärzten statt und manche Ärzte erhalten bis zu sieben Besuche von PharmavertreterInnen am Tag: „Dies zeigt deutlich eine letztlich auf Kosten der PatientInnen, der Krankenkassen und der öffentlichen Hand gehende Fehlendentwicklung“, stellt dazu die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger fest.