Schuldzuweisungen oder Lehrstellengipfel sind keine Lösung
- Montag, 27. Juni 2005 @ 12:41
„Es ist ein Irrglaube, die Problematik der wachsenden Jugendarbeitslosigkeit und des Lehrstellenmangels mit Schuldzuweisungen an die Bundes- oder Landesregierung oder einem Lehrstellengipfel lösen zu können“, stellt die Bundesvorsitzende des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB), Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz) zu den Aussagen des oö SPÖ-Landeschefs LHStv. Erich Haider fest. Es ist zwar richtig, dass als Resultat der PISA-Studie wesentlich mehr in Bildung investiert werden muß. Aber auch eine gute Ausbildung ist heute keineswegs mehr ein Garant für einen sicheren Arbeitsplatz, wie nicht zuletzt die steigende Akademikerarbeitslosigkeit beweist. Um insbesondere Jugendlichen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben sind schon Nägel mit Köpfen erforderlich. Wenn der Landes-SPÖ bei ihrer Strategiekonferenz zum Thema Bildung nicht mehr eingefallen ist als ein allgemeines Wehklagen über Jugendarbeitslosigkeit, beweist sie damit nur, wie wenig sie eine Alternative zur ÖVP ist.
Die jetzt von der Jugendabteilung der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) thematisierte Ausbildungsmisere bei den ÖBB zeigt, wie die Berufsausbildung verkommen ist. Die ÖBB hat innerhalb von drei Jahren die Zahl der Lehrstellen von 1.200 auf 200 reduziert, zwölf Lehrwerkstätten, die fünf Lehrlingsheime und eine Berufsschule werden zugesperrt. Damit wird der schon unter der rotschwarzen Regierung begonnene Kahlschlag der Lehrlingsausbildung in den einstigen staatlichen Großbetrieben fortgesetzt.
Bis Ende der 80er Jahre bildeten die großen Lehrwerkstätten von Voest, Chemie, Lenzing, AMAG, Steyr-Daimler-Puch AG, ÖBB etc. weit über ihren eigenen Bedarf hinaus qualifizierte Fachkräfte aus und hatten eine Vorbildfunktion auch für die Privatwirtschaft. Nach der Zergliederung und weitgehenden Privatisierung der verstaatlichten und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen wurde die Berufsausbildung massiv reduziert und den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen und dem „Shareholder Value“ angepasst.
Mit der zunehmenden Vernichtung von qualitativ hoch stehenden Lehrstellen insbesondere in Großbetrieben werden Kosten von der Wirtschaft auf alle SteuerzahlerInnen übertragen werden. Das bedingt auch schwerwiegende soziale Einschnitte in der Lehrausbildung. Wie die GdE-Jugend aufzeigt, wird damit auf die gesamte Ausbildungszeit gerechnet die Lehrlingsentschädigung um 70 Prozent gekürzt, die laut Berufsausbildungsgesetz zustehende Behaltezeit abgeschafft und es geht auch das Recht auf die Wahl eines Jugendvertrauensrates für die betroffenen Jugendlichen verloren.
Der GLB unterstützt daher die Forderung der GdE-Jugend, dass keine bestehenden Lehrplätze durch „Billigausbildungsplätze“ ersetzt werden, dass die Lehrlinge laut geltendem Kollektivvertrag entlohnt und alle anderen sozialrechtlichen Ansprüche aufrecht erhalten werden müssen.
Um der wachsenden Misere der Berufsausbildung wirksam zu begegnen sieht der GLB als Sofortmaßnahme eine Ausbildungsverpflichtung, derzufolge alle Unternehmen in einem bestimmten Prozentsatz der Beschäftigten Lehrlinge ausbilden müssen. Weiters verlangt der GLB eine Berufsausbildungsabgabe gemessen an der Wertschöpfung. Betriebe die sich von ihrer Verpflichtung zur Ausbildung drücken müssen über eine solche Abgabe wenigstens zur Finanzierung von Maßnahmen der betrieblichen oder überbetrieblichen Berufsausbildung wie etwa Lehrwerkstätten beitragen. Darüber hinaus ist eine grundlegende Reform der Berufsausbildung durch Eingliederung in das öffentliche Bildungswesen erforderlich.
Die jetzt von der Jugendabteilung der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) thematisierte Ausbildungsmisere bei den ÖBB zeigt, wie die Berufsausbildung verkommen ist. Die ÖBB hat innerhalb von drei Jahren die Zahl der Lehrstellen von 1.200 auf 200 reduziert, zwölf Lehrwerkstätten, die fünf Lehrlingsheime und eine Berufsschule werden zugesperrt. Damit wird der schon unter der rotschwarzen Regierung begonnene Kahlschlag der Lehrlingsausbildung in den einstigen staatlichen Großbetrieben fortgesetzt.
Bis Ende der 80er Jahre bildeten die großen Lehrwerkstätten von Voest, Chemie, Lenzing, AMAG, Steyr-Daimler-Puch AG, ÖBB etc. weit über ihren eigenen Bedarf hinaus qualifizierte Fachkräfte aus und hatten eine Vorbildfunktion auch für die Privatwirtschaft. Nach der Zergliederung und weitgehenden Privatisierung der verstaatlichten und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen wurde die Berufsausbildung massiv reduziert und den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen und dem „Shareholder Value“ angepasst.
Mit der zunehmenden Vernichtung von qualitativ hoch stehenden Lehrstellen insbesondere in Großbetrieben werden Kosten von der Wirtschaft auf alle SteuerzahlerInnen übertragen werden. Das bedingt auch schwerwiegende soziale Einschnitte in der Lehrausbildung. Wie die GdE-Jugend aufzeigt, wird damit auf die gesamte Ausbildungszeit gerechnet die Lehrlingsentschädigung um 70 Prozent gekürzt, die laut Berufsausbildungsgesetz zustehende Behaltezeit abgeschafft und es geht auch das Recht auf die Wahl eines Jugendvertrauensrates für die betroffenen Jugendlichen verloren.
Der GLB unterstützt daher die Forderung der GdE-Jugend, dass keine bestehenden Lehrplätze durch „Billigausbildungsplätze“ ersetzt werden, dass die Lehrlinge laut geltendem Kollektivvertrag entlohnt und alle anderen sozialrechtlichen Ansprüche aufrecht erhalten werden müssen.
Um der wachsenden Misere der Berufsausbildung wirksam zu begegnen sieht der GLB als Sofortmaßnahme eine Ausbildungsverpflichtung, derzufolge alle Unternehmen in einem bestimmten Prozentsatz der Beschäftigten Lehrlinge ausbilden müssen. Weiters verlangt der GLB eine Berufsausbildungsabgabe gemessen an der Wertschöpfung. Betriebe die sich von ihrer Verpflichtung zur Ausbildung drücken müssen über eine solche Abgabe wenigstens zur Finanzierung von Maßnahmen der betrieblichen oder überbetrieblichen Berufsausbildung wie etwa Lehrwerkstätten beitragen. Darüber hinaus ist eine grundlegende Reform der Berufsausbildung durch Eingliederung in das öffentliche Bildungswesen erforderlich.