Freie Sonn- und Feiertage sind Teil der Lebensqualität
- Montag, 12. Dezember 2005 @ 22:04
Keinen wie auch immer gearteten Grund für eine Ausweitung der Sonntagsarbeit oder die Abschaffung bzw. „Verlegung“ von Feiertagen sieht die Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) im Zusammenhang mit diversen „Überlegungen“ in Wirtschaftskreisen. Der GLB sieht sich dabei in Übereinstimmung mit der „Allianz für den freien Sonntag“ und der Katholischen Sozialakademie. Kurt Pieslinger (Industriellenvereinigung) hatte jetzt gemeint das Verschieben von Feiertagen auf den folgenden Sonntag werde „momentan nicht zentral weiter verfolgt“. Im gleichen Atemzug plädierte Pieslinger aber für flexiblere Arbeitszeiten durch längere Durchrechnungszeiträume, weil das „Durchfahren der Maschinen ohne höhere Kosten wünschenswert“ wäre.
Als Vorreiter für die Sonntagsöffnung gilt Jakob Leitner (Spar) – unterstützt von ÖBB-Chef Huber – im Zusammenhang mit dem Konflikt um den Spar-Großmarkt am Linzer Hauptbahnhof. Mit seiner Aussage „wenn alle offen haben, rechnet es sich nicht“ wird nicht nur ein Firmenegoismus deutlich, sondern auch das Argument widerlegt, länger Öffnungszeiten würden mehr Umsatz bedeuten.
Dem steht die Verteidigung des freien Sonntags durch Markus Schlagnitweit (Katholische Sozialakademie) als „Auszeit für die Menschen“ anstelle religiöser Argumente gegenüber. Und Betriebsseelsorger Hans Gruber weist auf die schleichende Anpassung hin „Niemand wird zur Sonntagsarbeit gezwungen, aber es sind auch die Zuschläge weg“.
Dazu die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger: Die Kapitalstrategie zielt darauf, nicht nur Feiertage auf das Wochenende zu „verlegen“, sondern auch Samstag und Sonntag zur „Normalarbeitszeit“ zu machen. Durch längere Durchrechnungszeiträume will man alle bisherigen Zuschläge eliminieren um mit der „Standort“-Keule eine Erhöhung der Profite auf Kosten der Lohnabhängigen durchzusetzen.
Österreich ist keineswegs „Weltmeister bei den Feiertagen“: So weisen nicht Japan (13) mehr Feiertage die auf einen Arbeitstag entfielen als Österreich (11,5). Und auch Schweden, Belgien und die USA (jeweils 11), Luxemburg und Frankreich (jeweils 10) und Deutschland (9,7) lagen in etwa auf dem Niveau Österreichs. Außerdem ist Österreich trotz 40- bzw. 38-Stundenwoche mit einer realen durchschnittlichen Arbeitszeit von 42 Stunden ein Spitzenreiter im EU-Vergleich.
„Statt ständigen Vorstößen für Arbeitszeitverlängerungen ist eine Debatte über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung erforderlich. Angesichts der enormen Produktivität und Wertschöpfung der Wirtschaft wäre eine 30-Stundenwoche längst möglich und in Hinblick auf eine ständig wachsende Arbeitslosigkeit durch Neuverteilung der Arbeit auch notwendig“, so Antlanger abschließend.
Als Vorreiter für die Sonntagsöffnung gilt Jakob Leitner (Spar) – unterstützt von ÖBB-Chef Huber – im Zusammenhang mit dem Konflikt um den Spar-Großmarkt am Linzer Hauptbahnhof. Mit seiner Aussage „wenn alle offen haben, rechnet es sich nicht“ wird nicht nur ein Firmenegoismus deutlich, sondern auch das Argument widerlegt, länger Öffnungszeiten würden mehr Umsatz bedeuten.
Dem steht die Verteidigung des freien Sonntags durch Markus Schlagnitweit (Katholische Sozialakademie) als „Auszeit für die Menschen“ anstelle religiöser Argumente gegenüber. Und Betriebsseelsorger Hans Gruber weist auf die schleichende Anpassung hin „Niemand wird zur Sonntagsarbeit gezwungen, aber es sind auch die Zuschläge weg“.
Dazu die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger: Die Kapitalstrategie zielt darauf, nicht nur Feiertage auf das Wochenende zu „verlegen“, sondern auch Samstag und Sonntag zur „Normalarbeitszeit“ zu machen. Durch längere Durchrechnungszeiträume will man alle bisherigen Zuschläge eliminieren um mit der „Standort“-Keule eine Erhöhung der Profite auf Kosten der Lohnabhängigen durchzusetzen.
Österreich ist keineswegs „Weltmeister bei den Feiertagen“: So weisen nicht Japan (13) mehr Feiertage die auf einen Arbeitstag entfielen als Österreich (11,5). Und auch Schweden, Belgien und die USA (jeweils 11), Luxemburg und Frankreich (jeweils 10) und Deutschland (9,7) lagen in etwa auf dem Niveau Österreichs. Außerdem ist Österreich trotz 40- bzw. 38-Stundenwoche mit einer realen durchschnittlichen Arbeitszeit von 42 Stunden ein Spitzenreiter im EU-Vergleich.
„Statt ständigen Vorstößen für Arbeitszeitverlängerungen ist eine Debatte über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung erforderlich. Angesichts der enormen Produktivität und Wertschöpfung der Wirtschaft wäre eine 30-Stundenwoche längst möglich und in Hinblick auf eine ständig wachsende Arbeitslosigkeit durch Neuverteilung der Arbeit auch notwendig“, so Antlanger abschließend.