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Argumente für die ÖBB und für die EisenbahnerInnen

  • Donnerstag, 1. Januar 2004 @ 18:08
Vida Die häufigsten Angriffe:

Die haben ja so viele Privilegien!
Welche meinst Du? Meist weis keiner eine Antwort!

Die gehen schon mit 50 in Pension!
Stimmt nicht! Die Neuen (seit 1996) sind im ganz normalen ASVG (65) – der Rest geht jetzt frühestens mit 61,5 Lebensjahren oder mindestens nach 42 Dienstjahren in Pension. Aber dafür zahlen sie um 47% höhere Pensionsbeiträge und in der Pension einen zusätzlichen 5,8 % Pensionssicherungsbeitrag. Im Vergleich zu den Beitragszahlungen müssten ASVG-Versicherte bis 75 arbeiten.

Die haben ja mehr Urlaub als andere!
Stimmt nicht! Nur im Turnus (Tag/Nacht/Sonn/Feiertag) haben sie mehr Anspruch – ist auch logisch – wenn diese in Urlaub gehen, müssen sie auch Samstag, Sonntag u. Feiertag Urlaub nehmen.

Die sind viel öfter im Krankenstand als andere!
Stimmt nicht! Wenn Eisenbahner 2 Wochen im Krankenstand sind, zählt das 14 Tage, im normalen Berufsleben 2 x 5 Tage = 10 Tage – klare Rechnung. Außerdem zahlen EisenbahnerInnen seit Jahrzehnten Selbstbehalte.

Die haben für alles Nebengebühren!
Andere Branchen nicht? Verglichen mit der Privatwirtschaft liegen die allgemeinen Zulagen (Sonn/Feiertag/Nacht) in der Höhe um 1/3 darunter. Samstag zählt überhaupt als normaler Werktag.

Die verdienen überhaupt soviel!
Würden die Eisenbahner nach Kollektivvertrag bezahlt werden, würden die Personalkosten um über 10% steigen. Und: Kennst du einen reichen Eisenbahner?

Die fahren ja gratis!
Stimmt nicht! Sie zahlen ob sie fahren oder nicht einen Monatsbeitrag! Ist es in der Privatwirtschaft nicht auch üblich, dass Monteure ihre Fahrt (Diäten) ersetzt bekommen?

Die sind ja unkündbare Beamte!
Gilt nicht mehr für Neue ab 1996; Und außerdem sind Beamte nicht versetzbar, zahlen keine Arbeiterkammerumlage und Arbeitslosenversicherungsbeiträge, zum Gegensatz von EisenbahnerInnen.

Zur Strukturreform - da gehört sowieso etwas gemacht!
Glaubt wirklich jemand, dass 4 verschiedene Aktiengesellschaften und 5 Gesmbh`s besser und effizienter arbeiten als ein Gesamtunternehmen?
Glaubt wirklich jemand, dass Geld eingespart wird, wenn 9 verschiedene Firmen ihren eigenen Organisationsapparat haben?
Glaubt wirklich jemand, dass eine Holding mit 9 Töchtern unabhängig arbeiten kann, wenn die Entscheidungen letztendlich von der Regierung getroffen werden?
Die Britische Bahn ist das beste Negativbeispiel eines solchen Systems: Nach einem Jahrzehnt der Zerschlagung in 127 Tochterfirmen, wird wieder die Verstaatlichung angestrebt. Um die Britische Bahn wieder auf den Stand des Jahres 1990 bringen zu können, wären jetzt Investitionen von 35 Milliarden € erforderlich.

Der GLB informiert zum Eisenbahnerstreik 2003