GLB-Frauen zum ÖGB-Pensionsmodell
- Donnerstag, 1. Januar 2004 @ 15:08
Offener Brief an Kollegen Verzetnitsch
Werter Kollege Verzetnitsch,
nach den Kampfaktionen gegen die Regierungspläne haben sich viele Kolleginnen und Kollegen noch Hoffnungen gemacht, dass der ÖGB dem ein wirklich faires Pensionsmodell gegenüberstellen werde. Doch das Modell "45 – 65 – 80" macht diese Hoffnungen zunichte und wir fragen uns, wogegen hat der ÖGB eigentlich Kampfmaßnahmen ergriffen? Wo liegt denn der faire Unterschied ?
Diese "Österreich-Pension" baut doch genau auf den Ungerechtigkeiten auf, die von uns richtigerweise als "Geldbeschaffungsaktion" kritisiert und bekämpft wurden. Gerade die offensichtlichen Verschlechterungen für Frauen wurden aufgezeigt und herausgearbeitet. Und jetzt präsentiert der ÖGB selbst ein Modell, in dem all diese Grausamkeiten enthalten sind, obwohl die eigenständige Alterssicherung für Frauen ein Schwerpunkt der ÖGB-Frauen ist, obwohl die Implementierung von "Gender Mainstreaming" beschlossen werden soll.
Kollege Verzetnitsch, warum erzählst du, im "Namen des ÖGB" immer noch das Märchen der "Unfinanzierbarkeit des bisherigen Pensionssystems", wo doch sogar die ÖGB-PensionistInnen in einem Antrag die "Beendigung der unerträglichen Situation über die angebliche Unfinanzierbarkeit unseres Pensionssystems" fordern! Schließlich wird dort richtig festgestellt, dass sich Österreich als eines der reichsten Länder der Erde dieses System leisten kann.
Gerade auch wir Frauen, die durch Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege Millionen von Arbeitsstunden unentgeltlich leisten (müssen), dadurch Einkommen und Pension verlieren, sollen es ausbaden, dass die ÖGB – Spitze sich nicht traut, die Frage nach der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu stellen?!
Zur Sicherung der Versicherungs- und Sozialleistungen muss auch die Kapitalseite zur Kassa gebeten werden.
Anträge, wo beispielsweise wertschöpfungsorientierte Abgaben gefordert werden, liegen diesem Kongress vor – es liegt an der ÖGB – Führung, diese endlich mit Nachdruck und mit Unterstützung der Basis einzufordern, ebenso wie die langjährige Forderung nach Arbeitszeitverkürzung, der das ÖGB-Pensionsmodell diametral entgegensteht.
Wir Frauen wollen weder abgefedert werden noch als "Härtefälle" um Almosen betteln müssen. Wir Frauen fordern, dass unsere Arbeit als eine gleichwertige anerkannt und auch bezahlt wird. Die weitere Rolle des ÖGB in der Frage der Pensionssicherung muss breit in den Gewerkschaften – und nicht über die Medien – diskutiert und durch eine Urabstimmung legitimiert werden!
Keine Verlängerung der Lebensarbeitszeit: 35 Jahre sind genug!
Umstellung der AG-Beiträge auf Wertschöpfungsbasis bis zum nächsten ÖGB-Kongress.
Keine Verlängerung der Durchrechnungszeit: Die besten 15 Jahre sind genug.
Die GLB-Frauen
Werter Kollege Verzetnitsch,
nach den Kampfaktionen gegen die Regierungspläne haben sich viele Kolleginnen und Kollegen noch Hoffnungen gemacht, dass der ÖGB dem ein wirklich faires Pensionsmodell gegenüberstellen werde. Doch das Modell "45 – 65 – 80" macht diese Hoffnungen zunichte und wir fragen uns, wogegen hat der ÖGB eigentlich Kampfmaßnahmen ergriffen? Wo liegt denn der faire Unterschied ?
Diese "Österreich-Pension" baut doch genau auf den Ungerechtigkeiten auf, die von uns richtigerweise als "Geldbeschaffungsaktion" kritisiert und bekämpft wurden. Gerade die offensichtlichen Verschlechterungen für Frauen wurden aufgezeigt und herausgearbeitet. Und jetzt präsentiert der ÖGB selbst ein Modell, in dem all diese Grausamkeiten enthalten sind, obwohl die eigenständige Alterssicherung für Frauen ein Schwerpunkt der ÖGB-Frauen ist, obwohl die Implementierung von "Gender Mainstreaming" beschlossen werden soll.
Kollege Verzetnitsch, warum erzählst du, im "Namen des ÖGB" immer noch das Märchen der "Unfinanzierbarkeit des bisherigen Pensionssystems", wo doch sogar die ÖGB-PensionistInnen in einem Antrag die "Beendigung der unerträglichen Situation über die angebliche Unfinanzierbarkeit unseres Pensionssystems" fordern! Schließlich wird dort richtig festgestellt, dass sich Österreich als eines der reichsten Länder der Erde dieses System leisten kann.
Gerade auch wir Frauen, die durch Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege Millionen von Arbeitsstunden unentgeltlich leisten (müssen), dadurch Einkommen und Pension verlieren, sollen es ausbaden, dass die ÖGB – Spitze sich nicht traut, die Frage nach der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu stellen?!
Zur Sicherung der Versicherungs- und Sozialleistungen muss auch die Kapitalseite zur Kassa gebeten werden.
Anträge, wo beispielsweise wertschöpfungsorientierte Abgaben gefordert werden, liegen diesem Kongress vor – es liegt an der ÖGB – Führung, diese endlich mit Nachdruck und mit Unterstützung der Basis einzufordern, ebenso wie die langjährige Forderung nach Arbeitszeitverkürzung, der das ÖGB-Pensionsmodell diametral entgegensteht.
Wir Frauen wollen weder abgefedert werden noch als "Härtefälle" um Almosen betteln müssen. Wir Frauen fordern, dass unsere Arbeit als eine gleichwertige anerkannt und auch bezahlt wird. Die weitere Rolle des ÖGB in der Frage der Pensionssicherung muss breit in den Gewerkschaften – und nicht über die Medien – diskutiert und durch eine Urabstimmung legitimiert werden!
Keine Verlängerung der Lebensarbeitszeit: 35 Jahre sind genug!
Umstellung der AG-Beiträge auf Wertschöpfungsbasis bis zum nächsten ÖGB-Kongress.
Keine Verlängerung der Durchrechnungszeit: Die besten 15 Jahre sind genug.
Die GLB-Frauen