Amerikanisierung der Managerbezüge, Vietnamisierung der Löhne?
- Dienstag, 10. Mai 2005 @ 08:11
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„In Summe lässt sich feststellen, dass die Manager de facto Arbeitsplatzvernichtungsprämien erhalten, weil der Anstieg der Vorstandsbezüge im umgekehrten Verhältnis zur Entwicklung der Arbeitsplätze steht“, meint die GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz). Der SPÖ-Industriesprecher Johann Moser hatte schon 2004 zu dieser Entwicklung recht treffend festgestellt „Der Amerikanisierung der Managergehälter steht eine Vietnamisierung der Industrielöhne gegenüber“.
Nach Meinung des GLB geht es bei der Debatte um die Managergehälter aber nicht darum durch ein kosmetisches Opfer um damit Verschlechterungen für die Beschäftigten zu legitimieren. Vielmehr müsste gesetzlich eine Obergrenze geschaffen werden, derzufolge Spitzenbezüge in Wirtschaft und Politik nicht mehr als das zehnfache eines Mindestlohnes von 1.100 € monatlich betragen dürften.
Seit 1998 wären zumindest alle der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegenden Unternehmen verpflichtet, ihre Managerbezüge offen zu legen, was jedoch durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes von 2003 untermauert systematisch boykottiert wird: „Wenn sich die Manager weigern ihre Bezüge offen zu legen, wie das etwa in Schweden selbstverständlich ist, sind sie offensichtlich in einem deutlichen Argumentationsnotstand und können ihre exorbitanten Bezüge nicht mit entsprechenden Leistungen – abgesehen von maximaler Arbeitsplatzvernichtung – rechtfertigen“, meint Karin Antlanger abschließend.