GLB-Landeskonferenz Oberösterreich
- Samstag, 9. Oktober 2004 @ 22:11
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Über die Veränderungen in der Struktur der Lohnabhängigen unter den Bedingungen des neoliberalen Kapitalismus und des Generalangriffes auf Löhne, Arbeitszeitregelungen, Sozialstaat und öffentlichen Grundversorgung referierte Karin Antlanger und resümierte dabei einen enormen Reformbedarf der Gewerkschaften, wollen diese nicht immer weiter in die Defensive kommen. Viel zulange hat der ÖGB als Ordnungsfaktor – etwa beim EU-Beitritt, Euro-Einführung, „Sparpaketen“ und Flexibilisierung der Arbeitszeit – eine letztlich negative Rolle gespielt und die notwendige Demokratisierung durch Stellvertreterpolitik verhindert.
Der GLB hat dabei mit einem zeitgemäßen Verständnis der ArbeiterInnenklasse und abseits von einem falschen und nicht den realen Kräften entsprechenden Avantgarde-Anspruch einen Platz als kritische Opposition zur übermächtigen SPÖ-Fraktion. Er kann als Scharnier zwischen traditionellen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen und als Analytiker bei der Darstellung wichtiger Hintergründe und Zusammenhänge für die wichtigsten Entwicklungen spielen und für die Sammlung linker und kritischer GewerkschafterInnen wirken.
In den von der Konferenz beschlossenen Resolutionen spricht sich der GLB für eine aktive Lohnpolitik aus, lehnt Privatisierungen grundsätzlich ab, fordert die Aufhebung des EU-Stabilitätspaktes, lehnt die Liberalisierung der öffentlichen Dienste ab und fordert eine grundlegend andere Steuerpolitik.
Bei der Neuwahl wurde als neue Landesvorsitzende Mag. Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz), als Stellvertreter Rudolf Pichler (VPA ÖBB TS Werk CCL Linz), Manfred Poor (BR Gast Steyr) und Max Müller (Magistrat Linz), als Landessekretär Leo Furtlehner gewählt. Beigezogen werden dem Landesvorstand VertreterInnen für PensionistInnen, MigrantInnen und atypisch Beschäftigte.