AK-Pendlerstudie wirft grundsätzliche Fragen auf
- Mittwoch, 8. Februar 2006 @ 21:22
Einige grundsätzliche Fragen wirft nach Meinung der Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) die Erkenntnis der Arbeiterkammer-Studie auf, wonach Pendeln depressiv und krank macht. Laut dieser Studie pendeln 1,8 Millionen ÖsterreicherInnen täglich in eine andere Gemeinde zur Arbeit, über 170.000 sind dabei mehr als zwei Stunden unterwegs. Als Belastung und Stressfaktoren werden dabei oftmaliges Umsteigen, nicht abgestimmte Fahrpläne, lange Wartezeiten, zu große Intervalle und Verspätungen von Bus und Bahn sowie von AutofahrerInnen immer längere Staus empfunden. Die gegenwärtige Verkehrspolitik droht durch Abschieben der Finanzierung und damit der politischen Verantwortung vom Bund auf die Länder und Gemeinden die gerade PendlerInnen betreffenden Probleme weiter zu verstärken. Statt den für Berufstätige enorm wichtigen öffentlichen Regionalverkehr zu verbessern droht dessen Ausdünnung womit noch mehr Menschen zum Autoverkehr getrieben werden.
Als Grundfrage im Zusammenhang mit den Belastungen durch den Pendelverkehr sieht der GLB jedoch die immer stärker verlangte totale Mobilität der Arbeitskräfte, die sich EU-weit auf die vier Grundfreiheiten, das Binnenmarkt-Konzept und das Dogma des Wettbewerbs stützt.
„Waren vor Jahrzehnten Wohnort und Arbeitsort räumlich mehr oder weniger identisch, so werden heute stundenlange Fahrten zum und vom Arbeitsplatz ans normal empfunden. Dass die Betroffenen dabei viele Stunden ihrer Zeit unbezahlt verlieren, wird meist verdrängt“, so GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz).
Durch die immer stärker verlangte Flexibilisierung und die damit verbundene Zertrümmerung einheitlicher Arbeitszeiten verstärkt sich der Druck auch für Pendler, weil das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln mit den Anforderungen der Wirtschaft nicht mithalten kann und vor allem der Individualverkehr verstärkt wird.
Ein dritter Faktor ist die Raumordnungspolitik, die durch ökonomische Zwänge und unter Zugrundelegung falscher Prioritäten immer weniger einer sinnvollen Abstimmung von Arbeitsplätzen und Wohnorten und darüber hinaus Bildung, Freizeit und Einkauf Rechnung trägt.
Für den GLB ist daher die Konsequenz der Studie eine radikale Hinterfragung des Dogmas einer totalen Mobilität und Flexibilisierung, die absolute Priorität für den öffentlichen Verkehr und eine Änderung der Raumordnungspolitik.
Als Grundfrage im Zusammenhang mit den Belastungen durch den Pendelverkehr sieht der GLB jedoch die immer stärker verlangte totale Mobilität der Arbeitskräfte, die sich EU-weit auf die vier Grundfreiheiten, das Binnenmarkt-Konzept und das Dogma des Wettbewerbs stützt.
„Waren vor Jahrzehnten Wohnort und Arbeitsort räumlich mehr oder weniger identisch, so werden heute stundenlange Fahrten zum und vom Arbeitsplatz ans normal empfunden. Dass die Betroffenen dabei viele Stunden ihrer Zeit unbezahlt verlieren, wird meist verdrängt“, so GLB-Bundesvorsitzende Karin Antlanger (BRV EXIT-sozial Linz).
Durch die immer stärker verlangte Flexibilisierung und die damit verbundene Zertrümmerung einheitlicher Arbeitszeiten verstärkt sich der Druck auch für Pendler, weil das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln mit den Anforderungen der Wirtschaft nicht mithalten kann und vor allem der Individualverkehr verstärkt wird.
Ein dritter Faktor ist die Raumordnungspolitik, die durch ökonomische Zwänge und unter Zugrundelegung falscher Prioritäten immer weniger einer sinnvollen Abstimmung von Arbeitsplätzen und Wohnorten und darüber hinaus Bildung, Freizeit und Einkauf Rechnung trägt.
Für den GLB ist daher die Konsequenz der Studie eine radikale Hinterfragung des Dogmas einer totalen Mobilität und Flexibilisierung, die absolute Priorität für den öffentlichen Verkehr und eine Änderung der Raumordnungspolitik.