19.872 Stimmen für faire Schokolade
- Freitag, 4. Dezember 2015 @ 10:45
Österreich setzt ein klares Zeichen für fair gehandelten und nachhaltig produzierten Kakao ohne Kinderarbeit für unsere Schokolade: 19.872 Personen haben mit ihrer Unterschrift die vier Forderungen der Südwind-Kampagne "Make Chocolate Fair!" unterstützt. Österreich steuert damit einen wichtigen Anteil der EU-weit gesammelten 122.440 Unterschriften bei.
VertreterInnen der Kampagne "Make Chocolate Fair!" überreichten am 2. Dezember in Brüssel 122.826 Unterschriften für faire Schokolade an den Dachverband der Europäischen Süßwarenindustrie (CAOBISCO). Mit im Gepäck hatten sie zwei zentrale Forderungen: Zum einen sollen Schokoladenunternehmen Untersuchungen anstellen, wie hoch der Preis für Kakaobohnen sein muss und, welche Maßnahmen nötig sind um den Kakaobäuerinnen und –bauern ein existenzsicherndes Einkommen über der Armutsgrenze zu ermöglichen. Zum anderen sollen Schokoladenunternehmen in Europa Kakaobohnen ab 2020 ausschließlich aus zertifizierten und extern kontrollierten Kakaoanbau beziehen.
Schokolade für Kinder nicht von Kindern
„Nur mit einem fairen Kakaopreis können wir Kinderarbeit ernsthaft bekämpfen “, erklärt Bernhard Zeilinger, Südwind- Kampagnenkoordinator von "Make Chocolate Fair!" in Österreich das Ziel der Kampagne. Noch immer landen 87 Prozent des Preises einer Tafel Schokolade in den Taschen von Kakaomühlen, Schokoladeunternehmen und Supermärkten. Nur 6,6 Prozent kommen bei den Kakaobäuerinnen und -bauern an. 1980 betrug ihr Anteil noch 16 Prozent. „Wir fordern von den SchokoladenproduzentInnen ihren Beitrag zu leisten, um Kakaobäuerinnen und –bauern ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen und damit die Ursache für Kinderarbeit zu bekämpfen, sagt Zeilinger. „Es ist bitter, dass die Nachfrage nach Kakao und die Gewinne der Konzerne steigen, aber den Kakaobäuerinnen und -bauern nur Armut und Elend bleiben – das führt dann zu Kinderarbeit.“
„In den 1990er Jahren hat der massive Preisverfall bei Kakao und politische Krisen in der Elfenbeinküste zu Fällen von Kindersklaverei geführt, eine Form der Kinderarbeit, welche wir davor nicht kannten. Kampagnen wie "Make Chocolate Fair!" sind wichtig, um die Industrie zu Maßnahmen zu bewegen", zeigt sich die ivorische Kinderrechtsexpertin Marie Jeanne N’Zore Kombo vom Gewerkschaftsbund UGTCI überzeugt, dass der Druck der Zivilgesellschaft in Europa zu einer Verbesserung in der Elfenbeinküste beitragen kann.
100 Prozent faire Schokolade?
"Make Chocolate Fair!" fordert von CAOBISCO, als Dachverband aller europäischen Schokoladenunternehmen, ein Bekenntnis bis 2020 auf 100 Prozent zertifizierten Kakao umzusteigen. Bei der Übergabe der Unterschriften am 2. Dezember hat CAOBISCO erklärt, sich verstärkt für die Erhöhung der Einkommenssituation einzusetzen und im Kampf gegen Kinderarbeit nachzulegen."Make Chocolate Fair!" wird CAOBISCO in Zukunft danach messen und erwartet sich zeitnah wirksame Schritte zur Umsetzung ihrer Versprechungen.
In Österreich haben im Verlauf der dreijährigen Südwind-Kampagne "Make Chocolate Fair!" bereits einige heimische Schokoladenhersteller in Aussicht gestellt bis 2020 nur mehr nachhaltig produzierte und fair gehandelte Kakaobohnen zu verarbeiten.
Bereits umgestellt hat Manner 2012 die „Mannerschnitte“ auf UTZ und mit April 2015 die „Casali-Schokobananen“ auf FAIRTRADE. Hofer produziert seit 2012 Großteils zu UTZ Standards und hat darüber hinaus 2015 mit „Gourmet“ eine Schokolade mit FAIRTRADE-Zertifizierung auf den Markt gebracht. Seit dem Frühjahr 2015 hat Heindl das gesamte Sortiment der Marken „Heindl“ und „Pischinger“ und Heidi Chocolat die Marken „Niemetz Schwedenbomben“, „Manja“ und „Swedy“ auf FAIRTRADE-Kakao umgestellt.
Bei der Übergabe der Unterschriften an die beiden größten Schokoladenanbieter am österreichischen Markt, Milka/Mondelez und Lindt&Sprüngli, zeigten sich beide beeindruckt von den 19.872 Unterschriften. Beide haben bereits kürzlich Programme zur Unterstützung der Kakaobäuerinnen- und bauern und zur Bekämpfung der Kinderarbeit initiiert und bei einem Treffen mit Zeilinger erklärt ihre Bemühungen zu intensivieren, um nachhaltige Lösungen zu erwirken.
„Die Konzerne haben reagiert und allesamt Maßnahmen angekündigt. Es liegt nun an uns, nicht locker zu lassen und auch auf die Einhaltung ihrer Versprechen zu pochen. Was möglich wäre, zeigt das Umdenken von Nestlé und Mars in Großbritannien in Folge heftiger Proteste von Seiten der Zivilgesellschaft“, gibt Zeilinger zu bedenken. Dort werden nun die Marken „Kitkat“ (Nestlé) und „Maltesers“ und „Mars-Riegel“ (beides Mars) zu FAIRTRADE-Standards produziert.
Quelle und Infos: www.suedwind-agentur.at
VertreterInnen der Kampagne "Make Chocolate Fair!" überreichten am 2. Dezember in Brüssel 122.826 Unterschriften für faire Schokolade an den Dachverband der Europäischen Süßwarenindustrie (CAOBISCO). Mit im Gepäck hatten sie zwei zentrale Forderungen: Zum einen sollen Schokoladenunternehmen Untersuchungen anstellen, wie hoch der Preis für Kakaobohnen sein muss und, welche Maßnahmen nötig sind um den Kakaobäuerinnen und –bauern ein existenzsicherndes Einkommen über der Armutsgrenze zu ermöglichen. Zum anderen sollen Schokoladenunternehmen in Europa Kakaobohnen ab 2020 ausschließlich aus zertifizierten und extern kontrollierten Kakaoanbau beziehen.
Schokolade für Kinder nicht von Kindern
„Nur mit einem fairen Kakaopreis können wir Kinderarbeit ernsthaft bekämpfen “, erklärt Bernhard Zeilinger, Südwind- Kampagnenkoordinator von "Make Chocolate Fair!" in Österreich das Ziel der Kampagne. Noch immer landen 87 Prozent des Preises einer Tafel Schokolade in den Taschen von Kakaomühlen, Schokoladeunternehmen und Supermärkten. Nur 6,6 Prozent kommen bei den Kakaobäuerinnen und -bauern an. 1980 betrug ihr Anteil noch 16 Prozent. „Wir fordern von den SchokoladenproduzentInnen ihren Beitrag zu leisten, um Kakaobäuerinnen und –bauern ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen und damit die Ursache für Kinderarbeit zu bekämpfen, sagt Zeilinger. „Es ist bitter, dass die Nachfrage nach Kakao und die Gewinne der Konzerne steigen, aber den Kakaobäuerinnen und -bauern nur Armut und Elend bleiben – das führt dann zu Kinderarbeit.“
„In den 1990er Jahren hat der massive Preisverfall bei Kakao und politische Krisen in der Elfenbeinküste zu Fällen von Kindersklaverei geführt, eine Form der Kinderarbeit, welche wir davor nicht kannten. Kampagnen wie "Make Chocolate Fair!" sind wichtig, um die Industrie zu Maßnahmen zu bewegen", zeigt sich die ivorische Kinderrechtsexpertin Marie Jeanne N’Zore Kombo vom Gewerkschaftsbund UGTCI überzeugt, dass der Druck der Zivilgesellschaft in Europa zu einer Verbesserung in der Elfenbeinküste beitragen kann.
100 Prozent faire Schokolade?
"Make Chocolate Fair!" fordert von CAOBISCO, als Dachverband aller europäischen Schokoladenunternehmen, ein Bekenntnis bis 2020 auf 100 Prozent zertifizierten Kakao umzusteigen. Bei der Übergabe der Unterschriften am 2. Dezember hat CAOBISCO erklärt, sich verstärkt für die Erhöhung der Einkommenssituation einzusetzen und im Kampf gegen Kinderarbeit nachzulegen."Make Chocolate Fair!" wird CAOBISCO in Zukunft danach messen und erwartet sich zeitnah wirksame Schritte zur Umsetzung ihrer Versprechungen.
In Österreich haben im Verlauf der dreijährigen Südwind-Kampagne "Make Chocolate Fair!" bereits einige heimische Schokoladenhersteller in Aussicht gestellt bis 2020 nur mehr nachhaltig produzierte und fair gehandelte Kakaobohnen zu verarbeiten.
Bereits umgestellt hat Manner 2012 die „Mannerschnitte“ auf UTZ und mit April 2015 die „Casali-Schokobananen“ auf FAIRTRADE. Hofer produziert seit 2012 Großteils zu UTZ Standards und hat darüber hinaus 2015 mit „Gourmet“ eine Schokolade mit FAIRTRADE-Zertifizierung auf den Markt gebracht. Seit dem Frühjahr 2015 hat Heindl das gesamte Sortiment der Marken „Heindl“ und „Pischinger“ und Heidi Chocolat die Marken „Niemetz Schwedenbomben“, „Manja“ und „Swedy“ auf FAIRTRADE-Kakao umgestellt.
Bei der Übergabe der Unterschriften an die beiden größten Schokoladenanbieter am österreichischen Markt, Milka/Mondelez und Lindt&Sprüngli, zeigten sich beide beeindruckt von den 19.872 Unterschriften. Beide haben bereits kürzlich Programme zur Unterstützung der Kakaobäuerinnen- und bauern und zur Bekämpfung der Kinderarbeit initiiert und bei einem Treffen mit Zeilinger erklärt ihre Bemühungen zu intensivieren, um nachhaltige Lösungen zu erwirken.
„Die Konzerne haben reagiert und allesamt Maßnahmen angekündigt. Es liegt nun an uns, nicht locker zu lassen und auch auf die Einhaltung ihrer Versprechen zu pochen. Was möglich wäre, zeigt das Umdenken von Nestlé und Mars in Großbritannien in Folge heftiger Proteste von Seiten der Zivilgesellschaft“, gibt Zeilinger zu bedenken. Dort werden nun die Marken „Kitkat“ (Nestlé) und „Maltesers“ und „Mars-Riegel“ (beides Mars) zu FAIRTRADE-Standards produziert.
Quelle und Infos: www.suedwind-agentur.at