18. Bundeskongress: Tag der Entscheidung
- Donnerstag, 20. Juni 2013 @ 19:43
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Bei der Diskussion zum Leitantrag „spießte“ es sich erwartungsgemäß bei den Themen „Bildung und Steuern“. Den Christlichen GewerkschafterInnen (oder sind's jene des ÖAAB?) passt weder Gesamtschule noch Vermögens- und Erbschaftssteuer. Wurde die Diskussion über den Bildungskapitel noch inhaltlich sachlich geführt, fiel die Diskussion über die Steuern von den ChristgewerkschafterInnen eher nur mehr polemisch aus. Und, das obwohl gerade Willi Mernyi (FSG) und Markus Koza (UG) sehr anschaulich zeigten, dass das ÖGB-Modell der Besteuerung der Vermögen eigentlich nur sieben bis acht Prozent der Bevölkerung – und hier überwiegend wiederum nicht das Klientel der Gewerkschaften – trifft. Die FCG blieb dabei, Eigentum muss geschützt werden, sie stehen daher nicht für eine „Quadratur der Löcher“ zur Verfügung.
Der Leitantrag wurde dann mit der Verweigerung der Kapitel Bildung und Steuern seitens des FCG mit einer Enthaltung angenommen. Oliver Jonischkeit (GLB) brachte vor der Abstimmung ein, dass die GLB-Zustimmung nicht für den verwässerten Arbeitszeitverkürzungsinhalt des Leitantrages gelte. „Die Forderung nach der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist weiterhin gültig und tagesaktuell!“
Keine Überraschung auch bei den Wahlen: Präsident Foglar, VizepräsidentInnen Oberhauser und Schnedl und nahezu alle Vorstandsmitglieder wurden mit Stimmergebnissen weit jenseits der 90-Prozentmarke gewählt. Bei der Konstituierung des Bundesvorstandes wurden noch drei Resolutionen (Solidarität mit den türkischen GewerkschafterInnen, Solidarität mit den vom Konkurs betroffenen Alpine Beschäftigte und für eine einheitliche Dienstfreistellung- und Entgeltfortzahlung bei Katastrophenhilfseinsätzen) einstimmig verabschiedet.
Zusammenfassend: Wir haben einen zeitlich deutlich verkürzten Kongress mit Wahlkampfchoreografie, aber auch mit engagierter Diskussion erlebt. Auch zum mit dem neuen Forderungsprogramm des ÖGB kann man weitgehendst zufrieden sein. Das große ABER ist, dass weiterhin auf die sozialpartnerschaftliche Totschlagkeule gesetzt und so eine kämpferische Gewerkschaften, wie im Statut vorgesehen, eigentlich obsolet ist.