Clean-IT nominiert Samsung für den „Schandfleck des Jahres 2014“
- Montag, 19. Januar 2015 @ 11:16
Immer wieder kommt es zu Arbeitsunfällen und Gesundheitsschädigungen in koreanischen Werken Samsungs sowie in der Zulieferkette des weltweit größten Technologieunternehmens. Laut Studien von NGOs sind dort in den letzten sieben Jahren 232 ArbeiterInnen direkt oder indirekt berufsbedingt erkrankt, 98 davon starben. Heuer nominiert die Kampagne Clean-IT der entwicklungspolitischen Organisation Südwind Samsung für den „Schandfleck des Jahres 2014“. Der Schmähpreis wird dieses Jahr zum dritten Mal vom Netzwerk Soziale Verantwortung an besonders unverantwortlich agierende Unternehmen organisiert und vergeben.
Seit einigen Jahren beobachten Südwind und andere Organisationen die Arbeitsbedingungen in Werken der koreanischen Halbleiterindustrie, die für Samsung produzieren. Neben den berufsbedingten Erkrankungen, die durch den täglichen Kontakt mit giftigen Chemikalien entstehen, kam es auch zu Arbeitsunfällen. Im Jänner 2013 trat in einer Fabrik im Samsung Werk in Hwaseong Fluorwasserstoff aus. Fünf LeiharbeiterInnen mussten verletzt ins Spital gebracht werden, einer verstarb. Im Mai 2013 kam es im gleichen Werk wieder zu einem Austritt von Fluorwasserstoff, wobei drei ArbeiterInnen verletzt wurden. Im März 2014 trat in einer Samsung-Fabrik in Seoul Kohlendioxid aus, ein Arbeiter verstarb.
Südwind-Partnerorganisationen wie DanWatch, AMRC und SHARPS berichten zudem immer wieder über Häufungen von Leukämie, Multipler Sklerose und Aplastischer Anämie unter Beschäftigten in Samsung-Werken. „Trotz vieler gut dokumentierter Fälle bleibt es für die Arbeiterinnen und Arbeiter schwierig Entschädigungszahlungen zu erwirken. Besonders tragisch ist, dass aufgrund langer Prozesszeiten die Betroffenen oft sterben, bevor ihnen eine Entschädigungszahlung zuerkannt wird“ kritisiert Andrea Ben Lassoued von der Südwind-Kampagne Clean-IT.
Im Mai 2014 veröffentlichte Samsung schließlich eine Stellungnahme, in der sich das Unternehmen bei den Opfern „mutmaßlicher Betriebsunfälle“ und deren Familien entschuldigte und eine Entschädigung versprach.
In einer Presseaussendung letzten Freitag hat Samsung nun zwar Entschädigungszahlungen angekündigt, bestreitet jedoch immer noch einen direkten Zusammenhang zwischen den Arbeitsbedingungen und den Erkrankungen. „Jetzt kommt es darauf an, wann die ersten Zahlungen wirklich bei den Menschen ankommen. Samsung muss dringend Maßnahmen ergreifen, um weitere Todesfälle und Neuerkrankungen zu verhindern. Ernstzunehmende soziale Verantwortung bedeutet Menschenleben vor Profite zu stellen“, betont Ben Lassoued.
Die Südwind-Kampagne Clean-IT nominiert Samsung für den Schandfleck des Jahres 2014. „Wir fordern von Samsung sich endlich nachhaltig für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen, denn das ist längst überfällig!“, so Ben Lassoued und ruft zur Teilnahme am Voting für den Publikumspreis auf.
Ab heute, 19. Jänner 2015, bis zum 18. Februar kann der Publikumspreis unter: www.schandfleck.or.at gewählt werden Der Publikums- und der Jurypreis für den Schandfleck 2014 werden am 20. Februar 2015, dem Welttag der sozialen Gerechtigkeit, im Rahmen einer Gala im Off-Theater in Wien verliehen.
Quelle und Infos: www.schandfleck.or.at, www.clean-it.at, www.suedwind.at
Seit einigen Jahren beobachten Südwind und andere Organisationen die Arbeitsbedingungen in Werken der koreanischen Halbleiterindustrie, die für Samsung produzieren. Neben den berufsbedingten Erkrankungen, die durch den täglichen Kontakt mit giftigen Chemikalien entstehen, kam es auch zu Arbeitsunfällen. Im Jänner 2013 trat in einer Fabrik im Samsung Werk in Hwaseong Fluorwasserstoff aus. Fünf LeiharbeiterInnen mussten verletzt ins Spital gebracht werden, einer verstarb. Im Mai 2013 kam es im gleichen Werk wieder zu einem Austritt von Fluorwasserstoff, wobei drei ArbeiterInnen verletzt wurden. Im März 2014 trat in einer Samsung-Fabrik in Seoul Kohlendioxid aus, ein Arbeiter verstarb.
Südwind-Partnerorganisationen wie DanWatch, AMRC und SHARPS berichten zudem immer wieder über Häufungen von Leukämie, Multipler Sklerose und Aplastischer Anämie unter Beschäftigten in Samsung-Werken. „Trotz vieler gut dokumentierter Fälle bleibt es für die Arbeiterinnen und Arbeiter schwierig Entschädigungszahlungen zu erwirken. Besonders tragisch ist, dass aufgrund langer Prozesszeiten die Betroffenen oft sterben, bevor ihnen eine Entschädigungszahlung zuerkannt wird“ kritisiert Andrea Ben Lassoued von der Südwind-Kampagne Clean-IT.
Im Mai 2014 veröffentlichte Samsung schließlich eine Stellungnahme, in der sich das Unternehmen bei den Opfern „mutmaßlicher Betriebsunfälle“ und deren Familien entschuldigte und eine Entschädigung versprach.
In einer Presseaussendung letzten Freitag hat Samsung nun zwar Entschädigungszahlungen angekündigt, bestreitet jedoch immer noch einen direkten Zusammenhang zwischen den Arbeitsbedingungen und den Erkrankungen. „Jetzt kommt es darauf an, wann die ersten Zahlungen wirklich bei den Menschen ankommen. Samsung muss dringend Maßnahmen ergreifen, um weitere Todesfälle und Neuerkrankungen zu verhindern. Ernstzunehmende soziale Verantwortung bedeutet Menschenleben vor Profite zu stellen“, betont Ben Lassoued.
Die Südwind-Kampagne Clean-IT nominiert Samsung für den Schandfleck des Jahres 2014. „Wir fordern von Samsung sich endlich nachhaltig für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen, denn das ist längst überfällig!“, so Ben Lassoued und ruft zur Teilnahme am Voting für den Publikumspreis auf.
Ab heute, 19. Jänner 2015, bis zum 18. Februar kann der Publikumspreis unter: www.schandfleck.or.at gewählt werden Der Publikums- und der Jurypreis für den Schandfleck 2014 werden am 20. Februar 2015, dem Welttag der sozialen Gerechtigkeit, im Rahmen einer Gala im Off-Theater in Wien verliehen.
Quelle und Infos: www.schandfleck.or.at, www.clean-it.at, www.suedwind.at