Bundesadler mit Bundeswindel
- Samstag, 18. Februar 2017 @ 08:45
Herbert Rolle über rechten Populismus
27 Prozent der muslimischen Jugendlichen, so eine Studie in Wien, sind gefährdet, sich zu radikalisieren. Es muss sofort dazu gesagt werden, dass es sich bei der Studie um Jugendliche in gefährdeten Milieus handelt und nicht um den Durchschnitt. Klarerweise wird diese Studie auch wieder von den Flaschen (oder Falschen) zitiert werden. Schließlich sind wir ja in Österreich. Ein Land, das vielfach gar keine Integration will. Ein Land, das sich auch nicht fragen will, warum diese Jugendlichen gefährdet sind, sich zu radikalisieren. Vielleicht, weil man ihnen jahrelang vermittelt hat: Du bist nix, deine Religion ist nix, deine Herkunftskultur ist nix. Und du wirst hier in Österreich zu nix dazu gehören.
Die österreichische Bierzelt-Mentalität dreht sich um Schweinefleisch und Alkohol. Und deshalb wirst du als Muslim niemals Teil davon sein. Du stehst am Rand. Bleib dort stehen. Dort brauchen dich die nazi.onalen Hetzer. So bist du ihnen recht. Und damit du ihnen auch billig bist, kürzen sie dir die Mindestsicherung.
Noch bedenklicher ist der Umstand, dass sich immer mehr ÖsterreicherInnen politisch radikalisieren. Österreich driftet nach rechts. Die schwarzen Innen- und Außenminister wie auch der rotläufige Verteidigungsminister folgen seit Monaten politisch der StVO. Rechtskommende haben Vorrang. Allerdings: Wer so agiert und selbst Doskozil und Sobotka heißt, hat den eigenen familiären Migrationshintergrund scheinbar ganz verdrängt.
Bei der Bundespräsidentenwahl haben fast 50 Prozent rechts-radikalisiert gewählt. Bei den WählerInnen handelt es sich nicht um Teenager, denen das Leben bisher schlecht mitgespielt hat. Es handelt sich vielfach um Satte, die einen sozialen Abwärtsvergleich für ihr Ego brauchen. Einfacher formuliert: Sie brauchen jemanden, den sie (noch) verbal dreschen können, um sich in ihrer eigenen Simplizität besser zu fühlen.
Und nein: Das Gejammer, man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen und sie verstehen, höre ich mir in Punkto Rechtspopulismus nicht mehr an. Wer echte Sorgen hat und glaubt, dass ausgerechnet Rechtsradikale helfen können, der ist wie jemand, der sich nach dem Verlust des ersten Auges auch das zweite amputieren lässt, weil Glasaugen im Doppelpack gerade in Aktion sind.
Wenn eines Tages der Blauschummel gewinnt, müssen wir den Bundesadler als Wappentier ersetzen. Durch eine volle Bundeswindel. Der Adler wäre nämlich nie so deppert, sich ins eigene Nest zu scheißen. Was ist von Rechtspopulisten – pardon, besser wäre: RechtsPopoListen – anderes zu erwarten?
Herbert Rolle ist Betriebsrat im Diakoniewerk Gallneukirchen
27 Prozent der muslimischen Jugendlichen, so eine Studie in Wien, sind gefährdet, sich zu radikalisieren. Es muss sofort dazu gesagt werden, dass es sich bei der Studie um Jugendliche in gefährdeten Milieus handelt und nicht um den Durchschnitt. Klarerweise wird diese Studie auch wieder von den Flaschen (oder Falschen) zitiert werden. Schließlich sind wir ja in Österreich. Ein Land, das vielfach gar keine Integration will. Ein Land, das sich auch nicht fragen will, warum diese Jugendlichen gefährdet sind, sich zu radikalisieren. Vielleicht, weil man ihnen jahrelang vermittelt hat: Du bist nix, deine Religion ist nix, deine Herkunftskultur ist nix. Und du wirst hier in Österreich zu nix dazu gehören.
Die österreichische Bierzelt-Mentalität dreht sich um Schweinefleisch und Alkohol. Und deshalb wirst du als Muslim niemals Teil davon sein. Du stehst am Rand. Bleib dort stehen. Dort brauchen dich die nazi.onalen Hetzer. So bist du ihnen recht. Und damit du ihnen auch billig bist, kürzen sie dir die Mindestsicherung.
Noch bedenklicher ist der Umstand, dass sich immer mehr ÖsterreicherInnen politisch radikalisieren. Österreich driftet nach rechts. Die schwarzen Innen- und Außenminister wie auch der rotläufige Verteidigungsminister folgen seit Monaten politisch der StVO. Rechtskommende haben Vorrang. Allerdings: Wer so agiert und selbst Doskozil und Sobotka heißt, hat den eigenen familiären Migrationshintergrund scheinbar ganz verdrängt.
Bei der Bundespräsidentenwahl haben fast 50 Prozent rechts-radikalisiert gewählt. Bei den WählerInnen handelt es sich nicht um Teenager, denen das Leben bisher schlecht mitgespielt hat. Es handelt sich vielfach um Satte, die einen sozialen Abwärtsvergleich für ihr Ego brauchen. Einfacher formuliert: Sie brauchen jemanden, den sie (noch) verbal dreschen können, um sich in ihrer eigenen Simplizität besser zu fühlen.
Und nein: Das Gejammer, man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen und sie verstehen, höre ich mir in Punkto Rechtspopulismus nicht mehr an. Wer echte Sorgen hat und glaubt, dass ausgerechnet Rechtsradikale helfen können, der ist wie jemand, der sich nach dem Verlust des ersten Auges auch das zweite amputieren lässt, weil Glasaugen im Doppelpack gerade in Aktion sind.
Wenn eines Tages der Blauschummel gewinnt, müssen wir den Bundesadler als Wappentier ersetzen. Durch eine volle Bundeswindel. Der Adler wäre nämlich nie so deppert, sich ins eigene Nest zu scheißen. Was ist von Rechtspopulisten – pardon, besser wäre: RechtsPopoListen – anderes zu erwarten?
Herbert Rolle ist Betriebsrat im Diakoniewerk Gallneukirchen