Anstatt einer Horoskopseite
- Freitag, 8. Februar 2013 @ 09:04
Von Karin Antlanger
Auch dieses Jahr werden uns alle Parteien anlässlich des Internationalen Frauentages versichern, dass sie die Anliegen der Frauen ernst nehmen, dass Frauen Großartiges leisten aber die Gleichberechtigung halt leider noch immer nicht wirklich hergestellt ist. Wie viele Jahre hören wir uns diese Pflichtwortspenden noch an, wohlwissend, dass in Zeiten der Finanz-und Wirtschaftskrise genau bei denen gespart wird, die sie erstens nicht verursacht haben und zweitens bei denen in der Masse am meisten zu holen ist.
Also z.B. bei der Hälfte der Bevölkerung: keine Woche ohne medialen Hinweis darauf, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen „erst ab 2024 schrittweise von 60 auf 65 Jahre angehoben“ wird. ORF und Tageszeitungen heben drohend den Zeigefinger: wie soll denn das finanziert werden, wenn Frauen erst ab 2029 im Pensionssystem gleich behandelt werden. Und weder die Gewerkschaften noch Sozial-und Arbeitsminister Hundstorfer dementieren, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen bereits ab 2019 angehoben werden soll.
Heißt im Klartext: die nächste Regierung wird es nach den Wahlen im Herbst beschließen. Die Gewerkschaften werden ein bisserl protestieren – wird aber nix nützen – und die GewerkschafterInnen im Parlament werden aufgrund von „Sachzwängen“ dem auch noch zustimmen. Um das vorherzusagen, brauchen wir keine Gerda Rogers, als geübte Österreicherinnen kennen wir diese Abläufe.
Frauen können bislang um fünf Jahre früher in Alterspension gehen, um damit einen anerkennenden Ausgleich dafür zu schaffen, dass sie aufgrund mangelnder Kinderbetreuungseinrichtungen oft über viele Jahre nur Teilzeit arbeiten können und somit auch nur Teil(zeit)einkommen haben. Auch die Mehrfachbelastung durch Beruf und Privates ist noch immer nicht nach der Formel Halbe-Halbe aufgeteilt, auch wenn sich da im Bewusstsein so mancher Männer doch schon was bewegt hat. Und die sogenannte „gläserne Decke“ im Karriereverlauf der sehr gut qualifizierten Frauen lässt sich ja am verschwindend kleinen Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder in großen Unternehmen ablesen.
Erst wenn all diese Missstände beseitigt sind, ist ein gleiches Pensionsantrittsalter für Männer und Frauen spruchreif. Und das wird 2019 wohl kaum alles erledigt sein.
Karin Antlanger ist Juristin und Sozialpädagogin, BRVStv. von EXIT-sozial Linz und Stv. GLB-Bundesvorsitzende
Auch dieses Jahr werden uns alle Parteien anlässlich des Internationalen Frauentages versichern, dass sie die Anliegen der Frauen ernst nehmen, dass Frauen Großartiges leisten aber die Gleichberechtigung halt leider noch immer nicht wirklich hergestellt ist. Wie viele Jahre hören wir uns diese Pflichtwortspenden noch an, wohlwissend, dass in Zeiten der Finanz-und Wirtschaftskrise genau bei denen gespart wird, die sie erstens nicht verursacht haben und zweitens bei denen in der Masse am meisten zu holen ist.
Also z.B. bei der Hälfte der Bevölkerung: keine Woche ohne medialen Hinweis darauf, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen „erst ab 2024 schrittweise von 60 auf 65 Jahre angehoben“ wird. ORF und Tageszeitungen heben drohend den Zeigefinger: wie soll denn das finanziert werden, wenn Frauen erst ab 2029 im Pensionssystem gleich behandelt werden. Und weder die Gewerkschaften noch Sozial-und Arbeitsminister Hundstorfer dementieren, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen bereits ab 2019 angehoben werden soll.
Heißt im Klartext: die nächste Regierung wird es nach den Wahlen im Herbst beschließen. Die Gewerkschaften werden ein bisserl protestieren – wird aber nix nützen – und die GewerkschafterInnen im Parlament werden aufgrund von „Sachzwängen“ dem auch noch zustimmen. Um das vorherzusagen, brauchen wir keine Gerda Rogers, als geübte Österreicherinnen kennen wir diese Abläufe.
Frauen können bislang um fünf Jahre früher in Alterspension gehen, um damit einen anerkennenden Ausgleich dafür zu schaffen, dass sie aufgrund mangelnder Kinderbetreuungseinrichtungen oft über viele Jahre nur Teilzeit arbeiten können und somit auch nur Teil(zeit)einkommen haben. Auch die Mehrfachbelastung durch Beruf und Privates ist noch immer nicht nach der Formel Halbe-Halbe aufgeteilt, auch wenn sich da im Bewusstsein so mancher Männer doch schon was bewegt hat. Und die sogenannte „gläserne Decke“ im Karriereverlauf der sehr gut qualifizierten Frauen lässt sich ja am verschwindend kleinen Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder in großen Unternehmen ablesen.
Erst wenn all diese Missstände beseitigt sind, ist ein gleiches Pensionsantrittsalter für Männer und Frauen spruchreif. Und das wird 2019 wohl kaum alles erledigt sein.
Karin Antlanger ist Juristin und Sozialpädagogin, BRVStv. von EXIT-sozial Linz und Stv. GLB-Bundesvorsitzende