Freitag, 17. Februar 2012 @ 17:47
Lautstark protestierten am Nachmittag des 17. Februar 2012 vor dem Druckhaus Wimmer auf der Promenade in Linz mehr als 500 GewerkschafterInnen gegen die Kündigung des Kollektivvertrages im Grafischen Gewerbe. Dazu aufgerufen hatte die GPA-djp, VertreterInnen der anderen Gewerkschaften bekundeten ihre Solidarität.
Durch die KV-Kündigung auf Betreiben von OÖN-Herausgeber Rudolf Cuturi droht ab April ein vertragsloser Zustand für 10.500 Beschäftigte der Branche. Cuturi vertritt die Arbeitgeberseite im Grafischen Gewerbe und gilt bundesweit als Scharfmacher gegen die Gewerkschaft. Bei der Kundgebung informierten Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter über die Situation in dieser Branche und kritisierten scharf, dass Cuturi ein Zurück von 37 auf 40 Wochenstunden bei einem Jahresdurchrechnungsmodell fordert was im Klartext ein Monat Gratisarbeit bedeutet und außerdem einen Lohnabschluss unter der Inflationsrate anstrebt.
ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident Johann Kalliauer wies in seiner Ansprache auf die verschärften Konflikte bei KV-Verhandlungen in mehreren Branchen und die Bedeutung der Solidarität zwischen den Gewerkschaften hin.
GPA-djp-Verhandlungsleiter Franz Bittner wies auf die enorme Rationalisierung in der Druck-Branche hin und bekräftigte die Kampfentschlossenheit der Gewerkschaft mit der Feststellung „Wir sind kein Verein der Bienenzüchter und der Freundlichkeit“. Sollte es bis Ende März keine zufriedenstellende Einigung bei Verhandlungen geben, stehen Warnstreiks und Produktionsstillstand an, so Bittner.
Im Anschluss an die Kundgebung überbrachte eine große Delegation von BetriebsrätInnen aus den wichtigsten Unternehmen der Branche ein von der Versammlung per lautstarker Akklamation beschlossene Resolution mit den Forderungen für die KV-Verhandlungen, in welcher die Forderungen Cuturis als unannehmbar zurückgewiesen werden.